Der gestrige Gottesdienst in Obermeiderich: Pfarrerin Sarah Süselbeck mit Osterdeko neben dem Adventskranz in der Kirche (Foto: www.obermeiderich.de)
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Duisburg. Mit einem kleinen bunten Osterei wurde jede Gottesdienstbesucherin und jeder Besucher am zweiten Adventssonntag in der Kirche der Evangelischen Gemeinde Duisburg Obermeiderich empfangen. Rundherum im ganzen Gemeindezentrum waren noch die Tische des Adventsbasars vom Vortag mit viel käuflicher Weihnachtsdeko für einen guten Zweck beladen. Und nun, zur adventlichen Halbzeit, lenkte Pfarrerin Sarah Süselbeck die Aufmerksamkeit ihrer gespannten Gemeinde auf pastellfarbene Ostereier. „Advent ist mehr, als der Countdown auf Weihnachten“, sagte sie, „aber worauf warten wir eigentlich genau im Advent?“. Nicht auf das volkstümliche kleine Christkind, das „Alle Jahre wieder auf die Erde nieder“ käme. Sondern auf den Gekreuzigten und auferstandenen Christus, der das Reich Gottes in Geltung bringt. „Seit Ostern wissen wir, auf wen wir warten“, stellte Süselbeck klar. Deshalb das Ei als kleine Erinnerung daran, dass am Tannenbaum das Osterlicht brennt.

Das Warten und die Sehnsucht nach dem Erlöser dauern nun schon so lange. Dadurch wird es nicht gerade leicht, gespannt zu bleiben. Und auf die Wiederkunft des Herrn zu warten, „kribbelig und aufgeregt wie darauf, dass beim ersten Date die Türe aufgeht.“

„Dafür ist der Advent da, damit wir uns ein bisschen kribbelig machen“, sagte die Pfarrerin, „Wir wollen hier nicht einfach zum 2022. Mal den Geburtstag des Herrn feiern, sondern die Hoffnung auf seine Wiederkehr lebendig halten.“

Untermalt wurde der österlich beleuchtete Adventsgottesdienst von festlichem Flötenklängen aus Händels Wassermusik. Neu im Flötenensemble ist Pfarrerin Esther Immer, die eigentlich schon seit zwei Jahren neben ihrer Arbeit im Christophorus-Werk auch mit 25 Prozent ihrer Stelle Dienst in der Gemeinde Obermeiderich tut. Am Vortag wurde sie aber nun offiziell in die Gemeinde eingeführt. Auch ein Fall von krasser Ankunftsverzögerung, oder? Esther immer lacht. Die Pandemie hat den ordentlichen Ablauf total durcheinandergebracht. „Ich fand es aber ganz wunderbar, dass es jetzt den Einführungsgottesdienst gab. Weil die Leute mich ja schon gut kennen, habe ich viele sehr persönliche Statements bekommen. Das war wie eine richtig warme Dusche für mich“, freut sie sich. In Obermeiderich ist sie längst angekommen. Im Gemeindezentrum lockt inzwischen der Duft der Erbsensuppe vom freien Mittagstisch die Gottesdienstbesucher aus dem Kirchraum. Auch Sarah Süselbeck steht schon in der Ausgabeschlange. „Beste Kollegin ever“, sagt sie knapp aber herzlich über die frisch Eingeführte. „Wir freuen uns hier wie Bolle, dass Esther da ist.“  Infos zur Gemeinde gibt es im Netz unter www.obermeiderich.de.

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