(Foto: Stefan Juretzki)
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Düsseldorf. Am 3. und 4. Dezember war die Wuppertaler Schwimmoper Austragungsort für das NRW-Finale des Deutschen Mannschaftswettbewerb Schwimmen der Jugend (DMSJ). Fast 100 Teams aus ganz NRW hatten sich für das Finale qualifiziert und wurden in D- (Jahrgang 2011/12) bis A-Jugend (Jahrgang 2005/2006) aufgeteilt. Der DSC hatte sich im Vorfeld auf Bezirksebene mit vier Teams qualifiziert. Am Wettkampftag musste die männliche C-Jugend aber leider wieder abgemeldet werden, weil man krankheitsbedingt keine Mannschaft stellen konnte. Dafür reiste die weibliche C-Jugend (2009/2010) mit Eleanor Motley, Hannah Balzer, Alisa Evmanenco, Louisa Stefer und Rebeca Perez Zavala, die weibliche B-Jugend (2007/2008) mit Leni Benda, Iva Sofia Tanaskovic, Isabelle Linkerhand, Hannah Pronk und die männliche B-Jugend mit Ben Juretzki, Aaron Brower-Rabinowitch, Maximilian Bandt, Tom Simeon Schwilling, Julius Gampert, Philip Hebmüller, Noah Franzius und Felix Hell nach Wuppertal.

Die Ausgangssituation für die Teams von Trainer Björn Gohr war sehr unterschiedlich. Die weibliche C-Jugend belegte in der Qualifikationstabelle den 13. Platz von insgesamt 16 qualifizierten Teams. Die weibliche B-Jugend stand auf Platz 2 mit großem Abstand auf die Erstplatzierte SG Essen, allerdings nur ganz knapp vor der SG Bayer und der SG Neuss. Die männliche B-Jugend zog als Bestplatzierter in das NRW-Finale und ließ bei der Verbandsqualifikation in einem Fernduell die SG Essen mit fast 8 Sekunden hinter sich. Mit entsprechend breiter Brust reisten die Schwimmer ins Bergische, denn an diesem Wochenende konnte der Trainer bei den Jungs aus den Vollen schöpfen und für jeden Lauf gezielt Spezialisten für diese Lage einsetzen.

“Heute werden alle Uhren wieder auf 0 gestellt”

“Auch wir sind nicht von der Grippe-Welle verschont geblieben und ich hatte nicht alle meine Athleten in den letzten 14 Tagen durchgängig im Wasser. Deshalb bin ich gespannt, ob wir unsere Leistungen wie geplant ins Wasser bringen können. Die guten Ergebnisse von vor drei Wochen bringen uns hier nichts, denn heute werden alle Uhren wieder auf 0 gestellt”, meint Björn Gohr zu Wettkampfbeginn. Der 2-tägige Wettkampf beinhaltet 4x100m Freistil, 4x100m Brust, 4x100m Rücken, 4x100m Schmetterling und 4x 100m Lagen, wobei alle Zeiten für die Ergebnistabelle addiert wurden. Während die C-Jugend im Freistil den 12. Platz belegte, rutschten die weiblichen B-Damen auf den vierten Platz.

Ben Juretzki eröffnete für die Jungs den Wettkampf und als Tom Simeon Schwilling als letzter der DSC-Staffel an der Wand anschlug, hatte man dem Verfolger SG Essen schon die erste Sekunde abgenommen. In diesem Stil verliefen die weiteren Läufe des ersten Wettkampftags und so schob sich die weibliche C-Jugend auf Platz 11 und weibliche B-Jugend mit zwei tollen Rennen auf Brust und Rücken auf Platz 2. Die Jungs, die jedes Rennen mit unterschiedlichen Startern gestalten konnten, gewannen am ersten Tag alle drei Rennen und bauten ihren Vorsprung damit nach und nach aus und fuhren am Samstag Abend mit 18 Sekunden Vorsprung zurück nach Düsseldorf.

“Ich bin mit dem ersten Tag sehr zufrieden und hoffe, dass die Jungs morgen weiter eine solche Leistung liefern. Für die weibliche B-Jugend wird es nun sicherlich schwer, denn die Parade-Lagen von meinen Schwimmerinnen standen alle heute auf dem Programm und da unser Team nur aus genau vier Damen besteht, muss hier jedes Teammitglied den kompletten Wettkampf schwimmen. Das ist natürlich kräftezehrend.”, resümiert der Trainer den ersten Wettkampftag. Und er sollte recht behalten. Während sich die weibliche C-Jugend auch am zweiten Tag tapfer im Mittelfeld hielt und am Ende Platz 11 belegte, rutschten die B Jugend Damen nach der Schmetterling Staffel sogar auf Platz 4 ab mit 3,5 Sekunden Rückstand auf die jetzt drittplatzierte SG Bayer. In einem fantastischen letzten Rennen über die 4x100m Lagen wuchsen aber alle nochmal über sich hinaus und konnten Bayer 4,7 Sekunden abnehmen. Dies bedeutete riesen Freude und Platz 3!

Die B Jugend der Jungs musste sich am letzten Tag zweimal knapp geschlagen geben, waren am Ende des Tages mit dem Gesamtergebnis und dem erreichten Ziel, den Pokal für Platz 1 nach Düsseldorf zu bringen sehr zufrieden. Mit 11 Sekunden Vorsprung wurden sie neuer NRW Meister!

DMSJ-NRW-Finale steht für ordentlich Stimmung auf der Tribüne

Neben spannenden Rennen, steht das DMSJ-NRW-Finale noch für eine tolle Kulisse, denn die Vereine sorgen mit Trommeln, Rasseln und Tröten für ordentlich Stimmung auf der Tribüne und die Siegerehrungen werden ebenfalls zelebriert. Alle Mannschaften laufen nach Wettkampfende zur Siegerehrung kostümiert in die Halle ein. Und so posierten auf dem Siegerpodest Hummer, Haie, Schmetterlinge, Baywatch-Rettungsschwimmerinnnen, Schornsteinfeger, Weihnachtsmänner, Schlümpfe und vieles mehr. Sichtlich genossen haben die DSC-Jungs ihren Auftritt als Rapper und da musste auch der NRW-Landestrainer bei der Pokalübergabe schmunzeln, als die coolen Jungs aus Düsseldorf vor ihm standen und ihre Medaillen in Empfang nahmen.

“Ich gehe davon aus, dass die Leistung unserer Jungs für den Sprung in das Bundesfinale ausreicht, wahrscheinlich sogar als Spitzenreiter. Dort werden dann, Ende Januar 2023, die besten sechs Teams je Alterklasse aus ganz Deutschland starten. Wir müssen jetzt noch warten, bis die letzten Bundesland-Finals geschwommen sind und dann werden wir endgültig sehen, wo wir mit den Jungs und Mädels deutschlandweit stehen”, so Björn Gohr, der schon kurz nach Wettkampf-Ende die ersten Ergebnisse aus den anderen Bundesländern an sein Team weiterleitete und damit seine Hoffnung als nicht unbegründet bestätigte.

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