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Duisburg/Essen. Mehrere organisatorische Strukturen funktionieren bereits wieder, Lernplattformen sind vom Campus aus zugänglich, die Lehre läuft weiter: Nach dem schweren Angriff von Cyberkriminellen auf die Universität Duisburg-Essen (UDE) arbeiten interne wie externe Expert:innen weiterhin unter Hochdruck an der Schadenserhebung – und dem Wiederaufbau.

Bereits Montagmorgen hatte die UDE eine neue Webseite aufgesetzt, um eine sofortige Information aller Studierenden und Beschäftigten sicherzustellen. Diese zentrale Webseite füllt sich seitdem fortwährend mit Updates. Zwischenzeitlich wurde der interne Informations- und Kommunikationsfluss in Teilen wiederhergestellt. Die UDE informiert auch weiterhin ihre Studierenden und Beschäftigten über die zentrale Webseite, über dezentrale Auftritte der Fakultäten und Einrichtungen sowie ihre Social Media-Kanäle. Wie bereits am 29. November bekanntgegeben, wurden alle Abgabefristen für schriftliche Prüfungsarbeiten UDE-weit verlängert. Vom Campus aus können Studierende die gewohnten Lernplattformen wie Moodle und lizenzierte Programme zum wissenschaftlichen Arbeiten nutzen.

„Angriffsversuche auf Einrichtungen der Bildung und Wissenschaft gibt es täglich, das ist leider Normalzustand“, erklärt Prof. Dr. Pedro José Marrón, Prorektor für Transfer, Innovation und Digitalisierung an der UDE. „Selbstverständlich verfügen wir über aktuelle und bewährte Sicherheitssysteme, daher konnten wir bisher allen Attacken standhalten. Der jetzige Angriff geht von einer hochprofessionellen kriminellen Organisation aus.“

Derzeit werden alle UDE-Systeme mit der Unterstützung externer Expert:innen forensisch geprüft. Aufgrund der großen Datenmengen, die analysiert und vor erneuten Angriffen geschützt werden müssen, wird dies noch Zeit in Anspruch nehmen: Sämtliche Spuren werden zunächst gesichert – erst danach kann ein System reaktiviert bzw. wiederaufgebaut werden.

Die strafrechtlichen Ermittlungen leitet die „Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen“ (ZAC NRW) der Staatsanwaltschaft in Köln, die bei Verfahren von herausgehobener Bedeutung eingeschaltet wird.

„Es ist noch nicht möglich abzuschätzen, wie lange es dauern wird, bis wir wieder von einem Normalzustand sprechen können. In einigen Bereichen ist dies vielleicht bald der Fall, in anderen Systemen müssen wir den Fortschritt der Prüfung und Wiederherstellung abwarten“, so Kanzler Jens Andreas Meinen, der den Krisenstab koordiniert. „Es liegen noch einige Herausforderungen vor uns, aber das unglaubliche Engagement und die Zusammenarbeit unter Studierenden und Beschäftigten bei uns stimmen mich zuversichtlich.“

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