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Kreis Kleve. Als Alarm „Fünf Minuten vor Zwölf“ sieht die Sachkundige Bürgerin der FDP-Kreistagsfraktion, Tanja Hinz, die aktuelle Anzahl von Kranken- und Rettungstransporten. Der Bericht der Betriebsleitung im Betriebsausschuss Rettungsdienst zeigte eine Steigerung in den ersten drei Quartalen dieses Jahres mit dem Vorjahreszeitraum um 4930 Einsätze kreisweit auf.

Tanja Hinz (Foto: privat)

Als Ursachen für diese verschärfte Situation im Rettungswesen gelten nicht nur Personalmangel und hohe Krankenstände in den Kliniken und im Rettungsdienst. Wie eine Spirale ohne Ende häufen sich durch fehlende Mitarbeiter die Abmeldungen von Fachabteilungen sowie Schwierigkeiten Notärzte zu finden. Einsatzfahrzeuge melden sich ab, da sie teilweise Einweisungen in Krankenhäuser außerhalb des Kreises vornehmen müssen. Die Mehrbelastung kommt durch weite Fahrwege und die enorm hohen Einsatzzahlen zustande. Vielfach werde aber auch der Notruf 112 bei nicht kritischen oder lebensbedrohlichen Erkrankungen genutzt. “Bei langanhaltenden Beschwerden sollte man sich nicht vor dem Arztbesuch scheuen, sodass man den Rettungsdienst vermeiden kann”, appelliert das Ausschussmitglied der FDP, Tanja Hinz, an alle Bürgerinnen und Bürger gründlich die Notwendigkeit eines Krankentransportes abzuwägen.

Tanja Hinz wünscht sich neben einer kreisweiten Aufklärungskampagne zu der zunehmend-kritischen Situation bei Rettungstransporten, dass man sich verstärkt in Landes- und Bundesgremien mit diesem Thema auseinandersetzt. „Ein Ausweg aus dieser Spirale kann nicht nur allein durch Verhaltensänderung der Bevölkerung erfolgen. Hier sind auch allgemein gesetzliche Novellierungen bzgl. Personal- und Materialausstattung im gesamten Gesundheitswesen notwendig sowie ein alternatives Angebot zum Rettungsdienst für die Bevölkerung zu gestalten“, fordert Hinz dringend um dem drohenden Kollaps sowohl im Rettungs- als auch Gesundheitswesen Einhalt zu gebieten. Ohne Novellierung bzw. Erweiterung des Rettungsgesetzes und des Gesetzes über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) ist das Problem der Überlastung der Rettungskräfte und des Gesundheitssystems nicht lösbar.

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