(Foto: Bürgerinitiative Wiederinbetriebnahme Hallenbad Eickel)
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Herne. Die Bürgerinitiative für den Erhalt des Hallenbades Eickel holt sich die Unterstützung der Deutschen Umwelthilfe (DUH)

Die BI kämpft um den Erhalt des Hallenbades Eickel. Zwei erfolgreich durchgeführte Bürgerbegehren geben der BI recht und den Mut weiterzumachen. Der Bürgerentscheid, der den Verkauf und Abriss verhindern soll, wird am 26.02.2023 durchgeführt. Auch hier hoffen die Aktiven der BI auf die Unterstützung der Bürger, die ihr Hallenbad behalten wollen.

„Wir nutzen jede Möglichkeit den Abriss zu verhindern und haben uns dazu der Initiative der DUH angeschlossen“, erklärt die Bürgerinitiative in einer Pressemitteilung. Die DUH fordert Bauministerien der Länder auf, die Genehmigungspflicht in Bauordnungen zu verankern und Fokus auf Bestandssanierung und Umbau von Gebäuden zu lenken. Bürgerinnen und Bürger werden aufgerufen, lokale Beispiele für absurde Abrisse unter abrisse@duh.de einzureichen.

Ein von der DUH in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten bestätigt, dass eine solche Pflicht umsetzbar ist und zeigt eine Möglichkeit auf, wie diese in den Musterbauordnungen und den Landesbauordnungen verankert werden kann. Zudem ist es laut Gutachten möglich, eine Analyse der Umwelt- und Klimawirkungen an eine Abrissgenehmigung zu knüpfen. Dabei müssen Abriss und Neubau mit den Optionen Sanierung und/oder Umbau ökobilanziell verglichen werden. (Quelle: DUH)

„Wir haben das Hallenbad als Beispiel für absurde Abrisse bei der DUH eingereicht“, teilt Horst „Graf Hotte“ Schröder im Namen der Bürgerinitiative mit. Obwohl das Gebäude von der Herner Bädergesellschaft als städtebauliches Kleinod eingestuft wird und die Denkmalbehörde zu ihrer Aussage steht, dass das Gebäude ein Denkmal ist, stehe die Front der Abrissbefürworter in der Politik unverändert. „Insbesondere bei den Grünen wundern wir uns doch sehr. Nachhaltigkeit und Klimaschutz bedeutet wiederverwenden nicht wegschmeißen“, heißt es dazu in der Mitteilung der BI. 10 Prozent der gesamten CO2-Emissionen Deutschlands entstehen allein durch die Herstellung, Errichtung und Entsorgung von Gebäuden und Bauprodukten – stellt die DUH dazu fest. „Wegwerfen darf auch bei Gebäuden nicht die Lösung sein“, fordert Schröder.

„Wir hoffen, dass auch durch diese Initiative die Politik in Herne ihre Meinung ändern wird. Wir werden die Politik hier an ihre Plicht zum Klimaschutz erinnern. Herne ist seit 2019 im Klimanotstand, da passt ein Abriss der wichtigen Ressourcen zerstört nicht mehr in die Zeit. Das Gebäude kann erhalten werden und zu einem Vario-Bad ressourcenschonend und klimagerecht umgebaut werden“, benennt die BI weiter.

Dabei sind die Standpunkte und Vorschläge gar nicht so weit von einander entfernt.Die Stadt will zwei Lehrschwimmbecken bauen mit ca. 12,50 x 8,50 m x 2, was einer Wasserfläche von ca. 212.50 m² entspricht. Die BI will ein Vario-Bad mit 12,5 x 25,00 m, dieses entspricht 312,5 m². „Die Mehrkosten sind tragbar und bei einem Umbau könnten Fördermittel dafür sorgen, dass das Vario-Bad nicht nur klimaschonender ist, sondern sogar preiswerter wird“, heißt es abschließend von der Bürgerinitiative.

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