Yannick Niklasch (li.) und Lara Bott vom Ordnungsamt der Stadt Rhede gaben über Funk eine Notfallmeldung vom NIP im Bürgerbüro im Rathaus an die Kreisleitstelle weiter (Foto: Kreis Borken)
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Kreis Borken/Heek/Heiden/Rhede. Notfall-Infopunkte in Heek, Heiden und Rhede wurden dabei kurzfristig aktiviert

Trotz einer sehr sicheren Stromversorgung in Deutschland haben vergangene Ereignisse, wie Stürme, Hochwasser oder starke Schneefälle gezeigt, dass auch im Kreis Borken das Stromnetz für mehrere Stunden oder Tage unterbrochen sein kann. Das hat womöglich zur Folge, dass eine Kommunikation über Festnetz und Mobilfunk nicht mehr funktioniert und somit keine Notrufe über 110 und 112 abgesetzt werden können. Auch Informationen zur aktuellen Lage können nicht mehr über das Internet oder über die sozialen Netzwerke an die Bürgerinnen und Bürger weitergegeben werden.

Für diesen Fall haben die Ordnungsämter aller Städte und Gemeinden im Kreis Borken Notfall-Infopunkte (NIP) als Anlaufstellen vorgeplant. Dabei handelt es sich um vorab definierte Standorte, an denen Einsatzkräfte dringende Notrufe entgegennehmen, an die Leitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst des Kreises Borken weiterleiten und Infos zur Lage an Bürgerinnen und Bürger herausgeben. Am Sonntag, 15. Januar 2023, trainierten nun die drei Kommunen Heek, Heiden und Rhede gemeinsam mit der Kreisleitstelle bei einer unangekündigten Übung die Alarmierung des Einsatzpersonals und den Aufbau sowie Betrieb ihrer NIP.

Dazu gab die Kreisleitstelle am Sonntagmorgen die Info an die Rufbereitschaft der Ordnungsämter in Heek, Heiden und Rhede weiter, dass ein flächendeckender Stromausfall in den drei Orten vorliege. Die drei Kommunen entschieden dann, kurzfristig die NIP einzurichten und den Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) zu alamieren. Das zuständige Einsatzpersonal für die NIP erhielt gegen 9.15 Uhr die Meldung „NIP besetzen“ über die digitalen Meldeempfänger. Daraufhin richtete das Team bestehend aus Feuerwehrkräften und Verwaltungspersonal kurzfristig die NIP ein.

Nachdem die Räume entsprechend hergerichtet wurden, spielten die Beteiligten mithilfe von Komparsen parallel mögliche Notfallmeldungen an die Kreisleitstelle durch. „Es wurde beispielsweise geübt, dass Bürgerinnen und Bürger den Notfall-Infopunkt aufsuchen, weil das Handynetz durch den Stromausfall nicht mehr funktioniert und die Feuerwehr gerufen werden soll, weil ihr Haus brennt. Die Kolleginnen und Kollegen kontaktierten dann per Funk oder Satellitentelefon die Kreisleitstelle“, erklärte Katharina Schroer, Fachabteilungsleiterin der Gefahrenabwehr des Kreises Borken. Das Durchspielen dieser Notfallsituationen sollte zeigen, wie die Kommunikation zwischen den Teams der NIP mit der Kreisleitstelle funktionierte.

Katharina Schroer zog im Nachgang ein postives Fazit: „Die geplanten Abläufe der Übung funktionierten gut. Selbstverstandlich sind Dinge aufgefallen, die wir in Zukunft nachbessern werden, um im Falle eines realen Stromausfalls im Kreis Borken noch besser vorbereitet zu sein.“ Außerdem dankte die Fachabteilungsleiterin allen Beteiligten für ihr vorbildliches Engagement und zügige Einsatzbereitschaft.

Zum Hintergrund:
Im Falle eines längeren Stromausfalles gibt es in allen 17 Städten und Gemeiden im Kreis Borken Notfall-Infopunkte, die im Katastrophen- und Großeinsatzfall bei gegebener Notwendigkeit kurzfristig aktiviert werden können. An diesen Standorten ist dann Einsatzpersonal vor Ort, bei dem Bürgerinnen und Bürger dringende Anrufe an die Leitstelle tätigen können und Informationen zur aktuellen Lage erhalten. Es handelt sich dabei ausdrücklich nicht um Betreuungsstellen, sodass ein längerfristiger Verbleib oder eine anhaltende Versorgung der Bevölkerung nicht vorgesehen ist.

Die Adressen der einzelenen Notfall-Infopunkte im Kreis Borken sowie Verhaltenstipps bei Stromausfall finden sich im Internet unter https://akut.kreis-borken.de.

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