Björna Althoff (Foto: privat)
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Krefeld. Björna Althoff kandidierte 2020 parteilos auf der Liste der Krefelder Grünen für die Kommunalwahl und war seit November 2020 parteilose Ratsfrau, zu Beginn als Teil der Grünen Fraktion, seit fast einem Jahr als fraktionslose Einzelvertreterin. Mit Eintritt in die Partei „Klimaliste Deutschland“ beendet sie nun die Parteilosigkeit.

„Die Klimaliste Deutschland ist eine sehr junge Partei, die erst 2021 gegründet wurde. Ich fand sie bereits seit Gründung interessant und habe mitverfolgt, wie und wofür sie sich einsetzen. Insbesondere auf kommunaler Ebene gibt es viele Vertreter:innen, die mich inspiriert haben. Ich freue mich auf den gemeinsamen Austausch mit tollen Menschen, die gemeinsam hinter diesem gemeinwohl- und zukunftsorientierten Parteiprogramm stehen“, sagt Althoff.

Ausschlaggebend für den Parteieintritt sei nun gewesen, dass sich durch den politischen Deal mit RWE und die Öffentlichkeitsarbeit der Grünen dazu viele Bürger:innen, die die Erderhitzung auf 1,5° limitiert wissen wollen, parlamentarisch nicht mehr vertreten fühlen. „Natürlich haben die Grünen am meisten dazu beigetragen, dass der Tagebau nicht noch viel mehr erweitert wird. Dennoch wird die PR-Kampagne der Grünen in der Klimabewegung als verlogen empfunden. Sie hoben bei dieser hervor, das Abbaggern von Lützerath sei ‚ausgeurteilt‘, es ginge um ‚Versorgungssicherheit‘, sie hätten ‚keinen Einfluss mehr‘ gehabt und sie hätten einen vorteilhaften Kohleausstieg ‚schon bis 2030‘ herausgedealt. Davon ist jede Aussage falsch: Man hätte den neuen Hauptbetriebsplan, der erst seit 1.1.2023 gilt, maximal teilgenehmigen können, genau dieser ist auch -anders als Eigentumsverhältnisse auf Basis des alten Hauptbetriebsplans- noch juristisch anfechtbar. Die Kohle ist für die Versorgungssicherheit nicht notwendig und wird noch nicht einmal kurzfristig gefördert. Ein Kohleausstieg, bei dem in kurzer Zeit mehr Kohle verbrannt wird als bei einem längeren, immer unwirtschaftlichen, nützt dem Klimaschutz nichts und bricht zudem die gesetzlich festgelegten Emissionsbudgets des Energiesektors. Auch wenn eine andere Koalition vielleicht ein noch fataleres Ergebnis hervorgebracht hätte, fühlen sich viele aus der Klimabewegung von den Grünen und ihrer PR-Kampagne verraten. Ich sehe in der Klimaliste Deutschland gerade die Bundespartei, die den Klimabelang am nächsten an der Wissenschaft orientiert vertritt. Für den gesellschaftlichen Frieden ist es wichtig, dass Bürger:innen sich mit ihren Anliegen politisch repräsentiert fühlen. Deswegen möchte ich gerade jetzt die Klimaliste Deutschland unterstützen“, erklärt Althoff.

Ratsfrau Althoff zeigt sich optimistisch, dass bis zur nächsten Kommunalwahl eine eigene Krefelder Klimaliste aufgestellt ist. „Ich kann mir vorstellen, dann in Gartenstadt/Elfrath zu kandidieren, um dort zu einem entscheidenden Stimmenverlust bei der Partei zu sorgen, die demnächst noch für den Surfpark abstimmt.“

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