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Krefeld. Das Ingenieurbüro EUKON an der Moerser Straße erhielt den Deutschen TGA Award für Technische Gebäudeausrüstung 2022 für sein Energiekonzept bei der Klimaschutzsiedlung Ibbenbüren.

Das Krefelder Ingenieurbüro EUKON erhielt jetzt den Deutschen TGA-Award 2022 in der Kategorie Neubau, Wohngebäude. Die Abkürzung TGA steht für Technische Gebäudeausrüstung. Diese wird in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger.

Die Klimaschutzsiedlung in Ibbenbüren
Dabei handelt es sich um zwei Mehrfamilienhäuser mit je acht Wohnungen. Das Krefelder Ingenieurbüro EUKON konzipierte die energetische Qualität der Gebäude nicht nur für das Effizienzhaus 40-Niveau, sondern erreichte sie auch für den Passivhaus-Plus-und Sonnenhausstandard. Die Entwickler der Klimaschutz-Siedlung an der Rheiner Straße im westfälischen Ibbenbüren strebten eine energetisch größtmögliche Unabhängigkeit an. Den Mietern sollten keine zusätzlichen Energiekosten entstehen. Diese sollten vielmehr in der vergleichsweisen günstigen Miete enthalten sein. Auch bei modernsten Passiv-Häusern wird ein kleiner Rest an Heizwärme benötigt, der nicht über die passiven Wärmegewinne wie Personen und Sonne gedeckt ist. Dieser muss auf irgendeine Weise, selbst bei guter Dämmung und Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, ausgeglichen werden. In Ibbenbüren liegt dieser Restwärmebedarf bei 14 kWh/m²a.

Hier kam die von EUKON entwickelte Innovation ins Spiel: Das Team an der Moerser Straße plante ein komplexes Energieversorgungskonzept, das nicht nur die häufig verwendeten Komponenten Wärmepumpe und Photovoltaik einsetzt, sondern zusätzlich mit Solarthermie und Wärmespeichern kombiniert. Neben einem Pufferspeicher mit Wasser werden die ohnehin vorhandenen Bauteile – die Bodenplatte und das Erdreich – als Speicher genutzt, die thermisch aktiviert werden. Das Zauberwort heißt „Saisonaler Anergie-Wärme-Speicher“.

Ingenieur Jörg Linnig erklärt diese Grundidee so: „Unter dem Gebäude wird das Erdreich als saisonaler Wärmespeicher genutzt.“ Diesen Speicher bezeichnet er als Anergiespeicher. So bildet sich innerhalb des seitlich gedämmten Erdreichs eine riesige Wärmeglocke unter dem Gebäude aus, die so zu einem sehr großen Speicher wird. Auf diese Weise kann das Gebäude überwiegend über Solarwärme beheizt werden. Dies trägt zusätzlich zu einer Erhöhung der Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe bei. Die Wärmegewinnung über das Dach ist dabei für Linnig ebenso wichtig wie die weitverbreitete Photovoltaik zur Stromgewinnung. Durch die preiswerte und gute Speicherfähigkeit ist Solarwärme sogar dem Sonnenstrom mit Batteriespeicher überlegen. In der öffentlichen Diskussion über die Energiewende wird dieser Aspekt bisher vernachlässigt.

In Ibbenbüren blieb es nicht nur bei der Umsetzung. Die Krefelder Ingenieure entwickelten eine eigene Methodik, um Wärmeströme und Temperaturniveaus im Gebäude sowie im Erdreich zu simulieren. Über ein vom Land NRW gefördertes Monitoring konnten so Einblicke in die Funktion von Anlagentechnik im laufenden Betrieb sowie in das jeweilige Nutzerverhalten gewonnen werden. Damit bekommt EUKON valide Hinweise für weitere Optimierungen vor Ort. Diese Erkenntnisse können in künftige Projekte einfließen. Das Team von EUKON baut seine Planungsphilosophie so immer weiter aus und kann diese auch auf andere Anwendungsfälle umsetzen. So wie die jüngst in einem Industriebetrieb gestartete solare Prozesswärmekühlung. Mit einem so realisierten Konzept werden die regenerativen Energieanteile nicht nur auf dem Papier bilanziert, sondern tatsächlich erreicht. Das führt zu mehr Unabhängigkeit von zusätzlichen Energieträgern. Klimaneutralität und Unabhängigkeit sind für viele Bauherren ein zunehmend wichtiges Ziel. Den sommerlichen Energieüberschuss in den Winter zu verschieben, funktioniert ohne geeignete Speichermöglichkeiten ansonsten nur rein rechnerisch. Jörg Linnig: „Wir sind dabei, diese Technik zu einem Plug-and-Play-fähigen, modular aufgebauten Gesamtsystem weiterzuentwickeln und es für eine breite Öffentlichkeit marktfähig zu machen. Aktuell sind wir auf der Suche nach geeigneten Forschungspartnern und -mitteln für 2023.“


Das Ingenieurbüro EUKON ist seit 1992 an der Moerser Straße in Krefeld für innovative, regenerative Energiekonzepte aktiv und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Der Name steht für „Energie und Umweltkonzepte“. Das neunköpfige Team um Dipl. Ing. Jörg Linnig arbeitet integrativ und darüber hinaus mit einem bewährten Netzwerk an Spezialisten.

Die im Text genannten Fachbegriffe werden dort im ausführlichen Glossar https://EUKON.de/glossar/ erklärt.

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