Empfang des Konsularischen Korps im Düsseldorfer Rathaus: Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller bei seiner Rede (Foto: © Landeshauptstadt Düsseldorf/Melanie Zanin)
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Düsseldorf. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller begrüßte rund 60 Vertreterinnen und Vertreter im Rathaus

Rund 60 Vertreterinnen und Vertreter des Konsularischen Korps kamen am Montag, 30. Januar, zum Neujahrsempfang des Oberbürgermeisters in das Düsseldorfer Rathaus.
Das Korps wurde von Doyen Jakub Jan Wawrzyniak angeführt, dem Generalkonsul der Republik Polen in Köln. Von 84 in Nordrhein-Westfalen angesiedelten konsularischen Vertretungen haben 42 ihren Sitz in der Landeshauptstadt Düsseldorf. Da es eine Reihe von Amtswechseln in den Reihen des Konsularischen Korps gab, war es für viele Repräsentanten der erste Empfang auf Einladung des Oberbürgermeisters.

Für das musikalische Rahmenprogramm sorgten Reiner Witzel am Saxophon und Nico Brandenburg am Kontrabass. Sie spielten unter anderem das Lied “Freiheit” von Marius Müller-Westernhagen in einer eigens für den Abend vorgenommenen Adaption.

In seiner Rede erinnerte der Oberbürgermeister zunächst an den Tag der sogenannten “Machtergreifung” Hitlers am 30. Januar 1933, mit der eine Ära des Tötens, der Menschenverachtung und der Erosion der demokratischen Grundrechte begann. Das dürfe sich niemals wiederholen.

OB Dr. Stephan Keller: “Es ist unsere Verantwortung, unermüdlich für Frieden, Freiheit und Völkerverständigung einzutreten und Menschen und Nationen beizustehen, denen Unrecht widerfährt. Unsere Gedanken gelten dabei in besonderer Weise den Menschen in der Ukraine und den von dort Geflüchteten. Als Kommune übernehmen wir seit fast einem Jahr Verantwortung, indem wir humanitäre, zwischenmenschliche und interkommunale Hilfen leisten, und dies werden wir auch weiterhin tun.”
Auch bekundete er erneut die Solidarität der Landeshauptstadt mit der Widerstandsbewegung im Iran, die unter anderem ihren Niederschlag in einer musikalischen Aktion im Dezember vor dem Rathaus gefunden hatte.

Doyen Jakub Jan Wawrzyniak: “Im letzten, extrem schwierigen Jahr sind die Landeshauptstadt Düsseldorf und die konsularische Familie NRW noch näher zusammengerückt: Gemeinsam zeigten wir klare Haltung und lebten die Solidarität mit der Ukraine vor. Bei der täglichen Zusammenarbeit zeigt sich, was man gemeinsam bewegen kann, wenn nur der Wille dazu da ist – und an diesem hat es bei uns noch nie gefehlt.”

Weitere Themen der OB-Rede waren der vor 60 Jahren geschlossene Élysée-Vertrag als Zeichen des Friedens und der deutsch-französischen Freundschaft, die in Düsseldorf zum Beispiel beim jährlichen Frankreichfest und der Städtefreundschaft mit Toulouse sichtbar wird. Er erinnerte zudem an die Gründung des EU-Binnenmarktes vor 30 Jahren. Diese ermöglichte rund 500 Millionen Menschen freies Reisen, Arbeiten, Leben, Studieren und Handel betreiben im gesamten Unionsraum.

Auf die guten transatlantischen Beziehungen ging der Oberbürgermeister ebenfalls ein. Im Mittelpunkt standen dabei die guten Geschäftskontakte und Kooperationen mit US-amerikanischen Unternehmen. “In einigen Monaten wird es auch wieder eine Direktflugverbindung zwischen Düsseldorf und den USA geben. Ich werde im Mai mit Freude die Maschine in Atlanta besteigen, um von einer USA-Dienstreise direkt nach Düsseldorf zurückzukehren”, kündigte das Stadtoberhaupt an.

Ein weiterer Fokus: die Vertiefung der deutsch-japanischen Kontakte, zum Beispiel durch seinen Besuch in Japan als Gastgeber des Düsseldorf-Abends in Tokyo und der jährliche Japan-Tag als großes Düsseldorfer Kultur- und Begegnungsfest.

Ganz im Zeichen des Austauschs, des Kennenlernens und der Zusammenarbeit steht auch das Jahr 2023. So ist unter anderem eine Reise nach Indien in Vorbereitung, und es stehen die 35-jährigen Jubiläen der Städtepartnerschaften mit Reading, Haifa und Chemnitz sowie weitere Jubiläen an: 250 Jahre Kunstakademie, 45 Jahre Japan-Center oder 30 Jahre Polnisches Kulturinstitut. Wichtige Sportveranstaltungen wie die Invictus-Games werden in Düsseldorf Menschen in diesem Jahr über die Grenzen hinweg verbinden.

Oberbürgermeister Dr. Keller: “Wir werden uns auch 2023 auf allen Ebenen – politisch, seitens der Verwaltung, in Kultur und Gesellschaft – von Düsseldorf aus weiter für den internationalen Dialog, für Frieden und Völkerverständigung einsetzen.”

Hintergrund: Internationales Düsseldorf
In der Landeshauptstadt Düsseldorf leben rund 163.660 ausländische Menschen. Die ausländische Bevölkerung kommt aus rund 180 Staaten. Die meisten, 12.685 Menschen, stammen aus der Türkei, gefolgt von Griechenland (9.574) und Polen (8.197). Asien spielt in Düsseldorf bereits seit mehreren Generationen eine besondere Rolle: Die Stadt zählt knapp als 6.000 Einwohner aus Japan und knapp 5.000 aus der Volksrepublik China.

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