Rhein-Ruhr. Deutschlandweit unterliegt die Arbeitslosenquote wiederkehrenden Schwankungen, die auch mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zusammenhängt. Allein Duisburg hat im vergangenen Jahr eine Arbeitslosenquote von 12,6 Prozent verzeichnet. Zudem stagniert laut dem Regionalverband Ruhr der regionale Arbeitsmarkt: Es gibt zwar weniger arbeitssuchende Menschen, allerdings werden auch weniger neue Arbeitsplätze geschaffen.
Ob es an der fortschreitenden Digitalisierung liegt, dass die Zahl der neuen Arbeitsplätze sinkt? Für viele Arbeitnehmer ist die Digitalisierung mit Angst verbunden. Sie befürchten, durch Maschinen ersetzt zu werden. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, hat der Fortschritt aber auch viele neue Jobs mit sich gebracht. Die Nachfrage ist enorm, die bislang verfügbaren Fachkräfte reichen kaum aus, um den Markt vollständig zu befriedigen.
Langfristig ist die Angst vor der Digitalisierung also ziemlich überflüssig. Der Arbeitsmarkt wird nicht dank Maschinen zusammenbrechen, sondern vielmehr Änderungen durchlaufen. Neue Jobs, veränderte Arbeitsprozesse und Abläufe kommen auf Arbeitnehmer zu. Nachfolgend gibt es einen kleinen Überblick über die neuen Jobmöglichkeiten, die mit der Digitalisierung möglich wurden.
Programmierer – gefragt wie nie zuvor
Der Job des Programmierers ist einer der wichtigsten in Zeiten der Digitalisierung, denn jede Anwendung und jede Webseite muss programmiert und gewartet werden. Dabei bilden Spiele eines der größten Betätigungsfelder für Programmierer und vor allem die iGaming-Branche wächst in diesem Zusammenhang rasant an. Dabei wird zum Großteil digital operiert, was wiederum zu vielen weiteren Jobs führt. Da die Auswahl an Anbietern enorm groß ist, wie man auf casinoanbieter.com sehen kann, müssen sich die Unternehmen mitunter durch talentierte Entwickler abheben. Programmierer müssen teamfähig arbeiten, denn ihre Aufgabe ist die Entwicklung von Software und oft auch deren Wartung. Eine Ausbildung im Informatikbereich oder ein Studium der IT-Wissenschaften sind optimale Voraussetzungen für den Einstieg.
Marketing-Profis – sie übernehmen die Vermarktung neuer Produkte
Werbungen in Printmedien oder der klassische TV-Werbespot befinden sich auf dem absteigenden Ast. Für digitale (und physische) Produkte rückt auch das virtuelle Marketing immer weiter in den Fokus. Global nutzen rund 69 % der Menschen das Internet, ein großer Teil von ihnen ist auf dem digitalen Marketingweg gut zu erreichen. Das bringt neue Jobs, die verschiedene Bereiche abdecken können. SEO- und Content-Management gehören ebenso in diese Branche wie der Social-Media-Manager.
Voraussetzung für digitales Marketing ist ein Gespür für die Bedürfnisse der Zielgruppe. Social-Media-Werbung muss ankommen, wo die Interessenten zu finden sind. Im Bereich Content-Produktion kommt es maßgeblich auf literarische Skills, aber auch den Umgang mit Suchmaschinen wie Google und Co. an.
Data-Scientists – die wahren Könige der Daten
„Big Data“ ist die Zukunft. Eine Floskel, die sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar macht. Die Nachfrage nach Data Scientists, Artists und Analysts steigt schneller als je zuvor. Jedes Unternehmen weiß, dass Daten die Basis für ein funktionierendes Geschäft sind. Sie zu verstehen, ist allerdings eine ganz andere Sache. Genau hier kommen Datenspezialisten ins Spiel, die analysieren, Prognosen treffen und eng mit Datenbanken zusammenarbeiten.
Der Data Artist hat seinen Schwerpunkt bei der Visualisierung von Informationen. Er erstellt anhand der vorhandenen Daten Charts und Grafiken, gibt Prognosen und berät Unternehmen. Ein Studium im Grafikdesign kann ebenso als Basis dienen, wie ein Informatikstudium. Der Data Analyst hingegen arbeitet vor allem mit Tabellenkalkulationen. Wirtschaftsinformatik ist der Schwerpunkt, ein BWL-Studium lohnt sich.
Der Data Scientist übernimmt nicht nur die Kontrolle und Steuerung von Datenbanken, sondern trifft anhand der analysierten Angaben auch Prognosen. Er programmiert teilweise selbst oder arbeitet eng mit Programmierern zusammen. Ein Studium im Bereich Informatik bietet beste Voraussetzungen für den Job. Außerdem braucht es eine gewisse Affinität zum Thema Technik, denn die Arbeit findet fast ausschließlich mit Servern, Rechnern und Datenbanken statt.
Im Sinne der Verbraucher – der Customer Experience Manager
Der sogenannte „Kunde-Erlebnis-Manager“ trägt Verantwortung für das Kundenerlebnis beim Besuch eines Unternehmens. Fühlt sich der Kunde wohl, hat der CX-Manager alles richtig gemacht. Seine Hauptaufgaben bestehen darin, alle Aspekte der Kundeninteraktion zu analysieren und bei Bedarf zu verbessern. Kundenfeedback wird analysiert, neue Prozesse zur Kundenbindung werden überprüft und eingebunden. Der CX-Manager arbeitet stellenweise mit der Marketing-Abteilung zusammen, da auch Werbung eine Rolle beim Wohlbefinden der Kunden spielt.
Für diesen Beruf braucht es vor allem ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten. Als Basis kann ein Studium im Bereich der Sozialwissenschaften, Wirtschaft, Kommunikation oder Psychologie dienen. Für den CX-Manager ist es maximal entscheidend, dass er Trends frühzeitig erkennt und die Bedürfnisse der Kunden bei der Umsetzung berücksichtigt. Nur ein zufriedener Kunde ist langfristig positiv für das Unternehmen.
Er gibt dem Internet einen Teil seines Aussehens – der Webdesigner
Ob Freiberufler, Firmen oder Großunternehmen – eine Webseite ist in der heutigen Gesellschaft unverzichtbar geworden. Webdesigner übernehmen die Pflege und sorgen dafür, dass das Unternehmen ansprechend repräsentiert wird. Auch die komplette Neugestaltung oder Ersterstellung einer Webseite fallen in das Aufgabengebiet eines Webdesigners. Zu den häufigsten Arbeitgebern gehören Großkonzerne, die permanent Fachpersonal für ihren Internetauftritt benötigen.
Viele Webdesigner arbeiten aber auch als Freelancer, können in der Unterhaltungsindustrie, in der allgemeinen Wirtschaft oder auch für andere Freiberufler arbeiten. In der Selbstständigkeit stehen die Agenturgründung und die Betreuung von Kunden im Fokus. Grundsätzlich können kreative Gestalter auch als Quereinsteiger in der Branche Fuß fassen. Ein Studium im Bereich Medieninformatik oder digitale Medien ist allerdings ebenfalls eine gute Basis. Zahlreiche Onlinekurse ermöglichen Trainings im Bereich der visuellen Optimierung und Gestaltung.
Für die Sicherheit – IT-Management im Bereich Security
Die Bedrohungen für Unternehmen und Privatpersonen steigen im Netz stetig an. Hackerangriffe, DDOS-Attacken – Gefahren sind vorhanden. IT-Security-Manager kümmern sich um die Sicherheit von Servern, Rechnern und Clouds. Sie analysieren vorhandene Schwachstellen, optimieren sie und sorgen so für ein sicheres Arbeitsumfeld. Wenn es zu einer Cyber-Attacke kam, übernimmt der IT-Security-Manager und reduziert den Schaden so weit es geht.
Grundsätzlich sind Skills die wichtigste Voraussetzung. Selbst ehemalige Hacker werden mit Kusshand von großen Unternehmen eingestellt, da sie die Materie von der Pike auf kennen. Ein Informatikstudium oder eine Ausbildung im entsprechenden Bereich dienen ebenfalls als gute Basis. Da der IT-Security-Manager viel Verantwortung trägt, werden Team- und Kommunikationsfähigkeit sowie eine persönliche Eignung vorausgesetzt.
Die Weiterbildungsmöglichkeiten für digitale Berufe in der Rhein-Ruhr-Region
Wer mit dem Trend gehen möchte, kann sich für eine Weiterbildung entscheiden. Dies bringt mitunter nicht nur einen fortschrittlichen und krisenfesten Arbeitsplatz mit sich, sondern auch eine höhere Gehaltsklasse. Ein Studium ist für diese berufliche Umorientierung nicht zwingend notwendig. Es gibt zahlreiche Anbieter und Möglichkeiten, um heutzutage auch als Quereinsteiger in einem digitalen Beruf Fuß zu fassen.
Interessierte aus der Rhein-Ruhr-Region können sich unter anderem bei diesen Anbietern über Weiterbildungsmöglichkeiten informieren:
- Business Academy Ruhr
- Supportstelle Weiterbildung NRW
- LVQ Weiterbildung
- DEKRA Akademie
- Gütesiegelverbund Weiterbildung e.V.
Auch die IHK hat landesweit und regional ein breites Angebot mit anerkannten und zudem zertifizierten Weiterbildungen. Mit einem Abschluss zum Social-Media-Manager (IHK) oder e-Commerce-Manager (IHK) steht dem neuen beruflichen Weg nichts entgegen.
Fazit: Digitale Jobs vermehren sich und bieten neue Chancen
Die Ängste vieler Arbeitnehmer sind nachvollziehbar, da es einige Jobs in der Zukunft tatsächlich nicht mehr geben wird. Wer sich allerdings zu viele Sorgen macht, sollte einen anderen Betrachtungswinkel wählen. Die Digitalisierung ist kein Feind, sondern eine Erweiterung der Möglichkeiten.
Langfristig wird es drastische Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt geben, aber auch sehr viele Chancen. Wer heute schon auf Weiter- und Fortbildungen setzt, kann sich einen Namen in der digitalen Arbeitswelt machen. Programmierer, IT-Fachpersonal und Marketer werden gesucht wie nie zuvor, die Digitalisierung fordert neue Fachkräfte.