Die Dörfer Kuckum, Westrich und Keyenberg, im Hintergrund der Tagebau (Foto: Stadt Erkelenz)
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Erkelenz. Noch bis zum 15. März können Erkelenzer*innen bei der Bürgerbeteiligung zur Zukunft des Erkelenzer Tagebauumfelds mitmachen und ihre Meinung dazu abgeben, wie sich die Flächen in den kommenden Jahrzehnten entwickeln sollen. Ein Zwischenstand.

Über verschiedene Wege lädt die Stadt Erkelenz ihre Bürger*innen ein, sich bei der aktuell laufenden Beteiligung einzubringen. Zentrales Instrument ist eine Online-Umfrage. Dort können Vorschläge zur zukünftigen Gestaltung der Flächen abgegeben und drei Zukunftsvisionen bewertet werden. Die Ideen wurden durch das von der Stadt Erkelenz beauftragte Planungsbüro MUST Städtebau entwickelt. Etwa 1500 Fragebögen sind online bereits eingegangen.

Daneben fanden zwei Beteiligungs-Veranstaltungen in der Stadthalle statt. Die Erste war die Auftaktveranstaltung am 2. Februar, bei der sich die Erkelenzer Bürgerschaft über die Ideen zur Gestaltung der Flächen informieren, austauschen und direkt beteiligen konnte. Etwa 250 Bürger*innen besuchten die Auftaktveranstaltung.
Die zweite Veranstaltung am 2. März richtete sich an die direkt von Tagebau und Umsiedlung betroffene Bürgerschaft aus Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich sowie Berverath. Bürgermeister Stephan Muckel erklärt: „Die Entscheidung zum vorgezogenen Kohleausstieg hat eine unmittelbare Auswirkung auf die derzeitigen Bewohnerinnen und Bewohner der fünf Dörfer. Aber auch die bereits umgesiedelten Menschen sind mittelbar von der Entscheidung betroffen. Deshalb haben wir eine weitere Beteiligungs- und Austauschmöglichkeit für diese Bürgerinnen und Bürger geschaffen.“

Rund 100 Menschen nahmen die Einladung an, etwa die Hälfte besuchte bereits die Auftaktveranstaltung. „Zu den verschiedenen vorgestellten Visionen gab es vielseitige Anmerkungen, aber es gab auch Rückfragen zum gesamten Beteiligungsverfahren. Insgesamt konnten wir weitere Anregungen sammeln und Unklarheiten beseitigen“, berichtet Michael Joos, Leiter des Planungsamtes der Stadt Erkelenz.

Darüber hinaus hat die Stadt Erkelenz eine Postwurfsendung mit Informationen und einem Antwortschreiben an die Erkelenzer Haushalte versandt. So erreicht die Stadt Erkelenz auch Bürger*innen, die sich online nicht beteiligen und keine Veranstaltung besuchen konnten. „Erste Antworten haben uns kurz nach dem Versand bereits erreicht. Wir sammeln nun alle Postkarten und geben sie dann zur Auswertung weiter“, so Michael Joos.

Auswertung und Beschluss über Zukunftsvision

Ab dem 16. März wertet das beauftragte Planungsbüro MUST Städtebau die Rückmeldungen aus der Online-Beteiligung, der Postwurfsendung sowie den Veranstaltungen aus.  Anschließend entwickelt das Planungsbüro eine neue Zukunftsvision, die die Rückmeldungen aus der Bevölkerung in einem Entwurf vereint. Diese wird dem Erkelenzer Stadtrat im Sommer zur Abstimmung vorgestellt.

Mit der gesamtstädtisch entwickelten Zukunftsvision möchte sich die Stadt Erkelenz frühzeitig dazu positionieren, wie sie die Flächen in den kommenden Jahrzehnten entwickeln will.

Verschiedene Gesetze, Verordnungen und Regelungen müssen auf Landesebene allerdings zunächst verabschiedet werden, bevor der vorgezogene Kohleausstieg eingeleitet und Maßnahmen zur zukünftigen Entwicklung der Flächen umgesetzt werden können.

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