Ehrungen und Beförderungen für die Angehörigen der Feuerwehr (Foto: Feuerwehr)
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Ratingen. Stadthalle Ratingen. Freitagabend, 19:00 Uhr. Der Leiter der Feuerwehr, René Schubert, eröffnet vor “vollem” Haus die Wehrversammlung 2023. Endlich wieder in großem Kreis der Feuerwehrangehörigen, endlich wieder mit Gästen. Und die sind zahlreich erschienen aus dem Feuerwehrwesens, der Familie der Blaulichtorganisationen, des Landtags sowie des Stadtrates und der Stadtverwaltung. “Schön, Sie alle als Gast bei uns zu haben!” startet Schubert den feierlichen Abend.

Bürgermeister Klaus Pesch schließt sich den Worten seines Vorredners an und betont in seiner Rede die Wichtigkeit der Feuerwehr für die Stadt Ratingen. Er lobt die tatkräftige Unterstützung der beruflichen und ehrenamtlichen Kräfte in der vergangenen, nicht unbedingt leichten, Zeit. “Bei allem Negativen ist es aber jetzt auch richtig positiv gestimmt in die Zukunft zu schauen und die Aufgaben, die vor uns liegen zu Schultern. Dazu gehört natürlich auch die Erhaltung, bzw. der Ausbau der Schlagkraft der Ratingen Wehr” sagt Pesch mit Blick auf den neuen Brandschutzbedarfsplan wie auch die Personalentwicklung.

In der Ansprache des Leiters der Feuerwehr René Schubert und des Stadtbrandinspektors der Feuerwehr Ratingen Uwe Schneiders gab es Informationen zum letzten Jahr und zu den anstehenden Herausforderungen: Das 150jährige Jubiläum der Feuerwehr Ratingen ist in guter Erinnerung. Die Einsatzzahlen von Feuerwehr und Rettungsdienst haben mit 21.183 einen Anstieg von 6 % gegenüber dem Vorjahr. Die Feuerwehralarmierungen sind über die letzten 10 Jahre um 83 % angestiegen. Die Personalentwicklung ist positiv, mit 658 Mitgliedern der Feuerwehr wurde ein neuer Höchststand erreicht. Die Aufgaben des Bevölkerungsschutzes, Pandemie, Naturkatastrophen, Krieg, Flüchtlinge, Energiemangellage usw. fordern die Feuerwehr über den normalen Dienstbetrieb hinaus. Die Einbindung der Feuerwehr Ratingen in ein Modul des EU-Katastrophenschutzverfahrens für Vegetationsbrandbekämpfung ist hier ebenfalls eine neue Herausforderung. Bewährt hat sich bereits die Personalentwicklung der Berufsfeuerwehr mit Ausbildung an der neuen Kreisfeuerwehrschule. Im Rettungsdienst erfordert der angespannte Arbeitsmarkt neue Vergaben von Leistungen. Die Zielerreichung der Schutzziele im Brandschutz ist weiter abgesunken, beim Schutzziel 1 auf 41 %. Die Notwendigkeit des neuen Brandschutzbedarfsplans wird nochmals deutlicher.

Anschließend begann der große Part der Beförderungen, Ernennungen und Funktionsbestellungen zu. Die Zugänge beim beruflichen Personal und den ehrenamtlichen Angehörigen konnte Schubert gar nicht vorlesen. Mit 71 Neuzugängen wäre die Lesezeit für alle Namen zu hoch gewesen. Die gewonnene Zeit wurde für die ganzen Beförderungen, die auf Grund von Lehrgängen und Weiterqualifizierungen erreicht wurden, genutzt. Weitere Feuerwehrkräfte wurden in ihren neuen Funktionen bestellt, so zum Beispiel Staffel-, Gruppen- oder sogar Zugführer.

Die Ehrenzeichen in Silber und Gold wurden für 25jährige, bzw. 35jährige aktive Dienstzeit in der Feuerwehr vergeben. Hier konnten aus den Reihen der Gäste neben Kreisbrandmeister Torsten Schams auch der Bezirksbrandmeister Mirko Braunheim und besonders der Inspekteur der Feuerwehr Helmut Probst unterstützen.

Der Verband der Feuerwehr ehrte Klaus Surmann, Jürgen Knur und Bernd Plönes für ihre 50jährige und Eberhard Schauer sogar für die 60jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr. Dr. Jan Heinisch, als Leiter der Feuerwehr Heiligenhaus und als Mittglied des Landtages unter den Gästen, konnte hier in seiner Funktion als Vorsitzender des Verbandes der Feuerwehren in NRW unterstützen.

Brandamtmann Rolf Schneiders wurde mit der Einsatzmedaille “Fluthilfe 2021” des Landes Rheinland-Pfalz geehrt. Er war während der Flutkatastrophe mehrere Tage überörtlich im Einsatz und arbeitete direkt vor Ort aktiv im Krisenstab mit.

Die Ehrenzeichen der Feuerwehr der Stadt Ratingen verlieh Bürgermeister Pesch in diesem Jahr entsprechend Ratsbeschluss in Silbern an Stefan Krause, Löschgruppe Hösel, Martin Schlepütz, Löschzug Mitte und Sondereinheit IuK und Hendrik Schmitz, Löschzug Breitscheid sowie in Gold an Leo Blasberg, Löschzug Lintorf.

Zu guter Letzt würdigte der Deutsche Feuerwehrverband die Zimmerei Thüs GmbH als Unternehmen, die das Ehrenamt der Feuerwehr besonders unterstützen. Die beiden Brüder Thüs stellen bei Feuerwehreinsätzen nicht nur Personal frei, sie nehmen als Angehörige der Feuerwehr selbst an den Einsätzen teil. Zukünftig wird die Plakette die Zimmerei schmücken.

Nachdem die Feuerwehrleute der französischen Städte Les Quesnoy und Maubeuge ebenfalls ihre Grußworte übermittelt hatten, konnte die Veranstaltung in die Hauptfeuer- und Rettungswache Ratingen verlegt werden, wo der festliche Abend gemeinsam ausgeklungen ist.

Ebenfalls veröffentlicht wurde der Jahresbericht der Feuerwehr Ratingen. Interessenten finden den Bericht auf der Homepage der Feuerwehr Ratingen als Download. (ots)

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