(Foto: Stadt Dortmund)
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Dortmund. Unmittelbar nach Beginn des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 verurteilte der Rat der Stadt Dortmund die kriegerischen Aktivitäten und solidarisierte sich mit den Menschen in der Ukraine und ihren Angehörigen. Der Rat beauftragte die Stadtverwaltung, eine Partnerschaft mit einer ukrainischen Stadt zu gründen. Das Büro für Internationale Beziehungen kümmerte sich darum und in seiner Sitzung am 9. Februar 2023 beschloss der Rat schließlich die Solidaritätspartnerschaft mit Schytomyr, die nun in Kraft ist.

Unterzeichnung des Partnerschaftsabkommens
Am 23. Februar 2023 fand zur Unterzeichnung des Partnerschaftsabkommens ein gemeinsames Online-Treffen der beiden Städte statt. Mit den Unterschriften von Oberbürgermeister Thomas Westphal und Serhij Suchomlyn, Oberbürgermeisters in Schytomyr, begann die Solidaritätspartnerschaft offiziell. (Einen Bericht über die Unterzeichnung mit weiteren Informationen finden Sie hier: https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/nachrichtenportal/alle_nachrichten/nachricht.jsp?nid=728876)

Ausblick auf gemeinsame Aktivitäten
Dortmund und Schytomyr verbindet das gemeinsame Ziel, eine innovative, digitale und klimaneutrale Kommune zu sein. In ersten Workshops wurden als gemeinsame Themen und Interessen Digitalisierung u.a. in der Stadtverwaltung, nachhaltige Stadtentwicklung sowie Wirtschafts- und Innovationsförderung identifiziert. Diese Themen werden im Laufe des Jahres durch Verwaltungsaustausche und Workshops unter themenspezifischer Einbeziehung weiterer Akteur*innen der beiden Städte weiterverfolgt. Im Rahmen einer gemeinsamen Teilnahme an einem Eurocities-Pilotprojekt zur Unterstützung ukrainischer Städte beim Wiederaufbau sollen städtische Expert*innen in den Erfahrungsaustausch zu kommunaler Infrastruktur und Stadtentwicklung eingebunden werden. Außerdem sollen auch zivilgesellschaftliche Kontakte, beispielsweise von Vereinen aus dem Bereich Kultur und Sport, der Jüdischen Gemeinde, sowie der lokalen Community der Menschen aus Schytomyr in Dortmund aufgebaut werden. Zudem wird ein Jugendaustausch, zunächst der Besuch ukrainischer Jugendlicher in Dortmunder, angestrebt. In Hinblick auf Förderprojekte auf europäischer Ebene streben die beiden Städte Kooperationen zu verschiedenen Schwerpunktthemen an.

Hilfslieferungen zur akuten Nothilfe
Neben dem Aufbau und der Intensivierung von Kontakten zwischen den beiden Städten ist mit den weiterhin anhaltenden russischen Angriffen auch die akute Nothilfe in Schytomyr gefragt. Schytomyr ist weiterhin von Angriffen betroffen und ist Zufluchtsort für viele geflohene Ukrainer*innen. Um bei der Unterbringung von Binnenflüchtlingen und der Einrichtung von geschützten Orten mit dauerhafter Strom- und Wärmeversorgung, sogenannte Resilienzpunkte, zu unterstützen, meldete Schytomyr einige Bedarfe an Hilfsgütern an.

Bereits Ende Februar wurde durch das Gesundheitsamt der Stadt Dortmund medizinisches Material gespendet, das aufgrund der Auflösung der Impfzentren zur Coronapandemie nicht mehr benötigt wurde und in Schytomyr zur medizinischen Versorgung der Menschen eingesetzt werden kann.

Mit der Spende zweier Drehleiterkorbfahrzeuge der Feuerwehr Dortmund soll der lokale Katastrophenschutz in Schytomyr unterstützt werden. Die Fahrzeuge wurden durch die Feuerwehr Dortmund auf eigener Achse transportiert und schließlich am 13. März 2023 in der polnischen Stadt Chelm, nahe zur Grenze der Ukraine, an Kolleg*innen aus Schytomyr übergeben.

Durch den Kontakt und die Vermittlung zur Internationalen Division des Technischen Hilfswerks (THW) durch das Büro für Internationale Beziehungen konnten außerdem Stromgeneratoren und Feldbetten als Spende für Schytomyr organisiert werden. Das THW stellt insgesamt 25 Generatoren verschiedener Größe und Leistung sowie 200 Feldbetten zur Verfügung und transportiert diese in den kommenden Wochen nach Schytomyr.

Der akute Unterstützungsbedarf der Ukraine mit Hilfsgütern hält weiterhin an. Der Rat der Stadt Dortmund wird in seiner Sitzung am 23. März 2023 mit einer gemeinsamen Vorlage über die humanitäre Hilfe für die von Krisen und Kriegen betroffenen Ländern Türkei, Syrien und weiterhin Ukraine beteiligt.

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