Zur Aufenthaltsqualität wird am Adenauerplatz künftig auch ein Staudenbeet beitragen ( © plancontext)
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Mönchengladbach. Mehr Bäume und Blühpflanzen, mehr Verweilmöglichkeiten und eine Öffnung des Platzes zu seiner Umgebung sind wesentliche Merkmale.

Während die Arbeiten an der Zentralbibliothek auf die Zielgerade gehen, werden auch die Pläne für den Adenauerplatz immer konkreter. Neu strukturiert, abwechslungsreich bepflanzt und ansprechend gestaltet soll der Platz in Zukunft stärker als attraktiver Grün- und Aufenthaltsbereich wahrgenommen werden. Die Pläne für die Umgestaltung hat das Quartiersmanagement Gladbach & Westend jetzt zusammen mit den Landschaftsarchitekten vom Büro plancontext der Öffentlichkeit vorgestellt.

„Mit dem Adenauerplatz verleihen wir einer weiteren Grünfläche mitten in der Stadt eine gänzlich neue Aufenthaltsqualität. In die jetzigen Pläne sind auch das Meinungsbild und die Anregungen der Bürgerinnen und Bürger eingeflossen. Gerade deshalb war es uns wichtig, den entstandenen Entwurf jetzt noch einmal öffentlich zu besprechen“, so Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter Dr. Gregor Bonin. Bürgerinnen und Bürger, die bei der Veranstaltung in der Jugendkirche nicht dabei waren, können sich die Pläne online anschauen. Die Stadt hat mit dem Adenauerplatz erstmals ein Vorhaben in den „digitalen Zwilling“ eingearbeitet: ein 3D-Abbild der Stadt, bei dem sich die Betrachter frei im Raum bewegen können. Aufgerufen werden kann das virtuelle Modell unter www.stadt.mg/adenauerplatz-3d. Die Anwendung, die sich im Erprobungsstadium befindet, ist noch nicht mobil optimiert und sollte vom PC aus aufgerufen werden.

Ein spannendes Buch aus der Bibliothek ausleihen und dann ab auf die Parkbank und schmökern? Der umgestaltete Adenauerplatz dürfte künftig viele Lesefreunde locken, den Besuch in der Bibliothek mit ein wenig Freizeit im Grünen zu kombinieren. Im Bereich zur Bibliothek wird er eine blühende Staudenlandschaft und eine kleine Bühne für Veranstaltungen vorweisen. Hier sollen zum Beispiel Lesungen und Poetry Slams stattfinden. Auch rücken Adenauerplatz und Zentralbibliothek gewissermaßen ein Stück zusammen. Denn die Kaiserstraße, die die beiden trennt, wird nach der Umgestaltung nur noch zur Hälfte befahrbar sein. Der östliche Teil der Kaiserstraße wird zu einem Wendehammer mit Möglichkeit zum Kurzzeitparken. Ansonsten soll der heutige Straßenbereich vor allem einen fließenden Übergang zwischen Platz und Bibliothek bilden. Zu diesem Charakter werden unter anderem neue Bäume und ein gepflasterter Bodenbelag beitragen.

Die veränderte Funktion der Kaiserstraße, die aktuell bereits baustellenbedingt gesperrt ist, ist im Rahmen einer großräumigen Verkehrsuntersuchung geprüft worden. Hierzu wird die Stadtverwaltung noch einmal gesondert informieren. Im Hinblick auf den Adenauerplatz wurden wesentliche Ergebnisse aber bereits auf der Informationsveranstaltung gegeben. Auch für den ruhenden Verkehr ergeben sich am Adenauerplatz Änderungen. Da der Platz heute ringsum von PKW-Stellplätzen gesäumt ist und sich kaum in Richtung seines Umfelds öffnet, werden die Parkplätze teils reduziert. Im Gegenzug werden der rahmende Charakter des Baumbestands mit 20 Neupflanzungen wiederhergestellt und 15 neue Fahrradstellplätze geschaffen. Die Bestandsbäume werden alle erhalten bleiben. Die Stellplatzfrage ist von Anfang an wichtiger Bestandteil des Dialogs mit der Öffentlichkeit und den Anwohnenden gewesen. Viele Anregungen haben die Planer bereits aufnehmen können und das Konzept entsprechend angepasst. Aktuell ist vorgesehen, 53 von aktuell 80 Stellplätzen zu erhalten. Zu den neuen Baumsorten gehören Lederhülsenbaum, Zierapfel, Felsenbirne und die Winterlinde, um das ursprüngliche Lindenband rund um den Platz wiederzubeleben.

 Geschwungenes Wegekreuz teilt den Platz in Zonen

Das Wegekreuz durch den Park bleibt erhalten und wird in eine leicht geschwungene Form gebracht. Insgesamt spiegeln sich solche organischen Formen an vielen Stellen im Park und sind ein prägendes Element der Planungsvariante A, die sich bei einer Bürgerbeteiligung im März 2022 durchgesetzt hatte. Die Wege trennen den Platz künftig grob in drei Bereiche.

Von der Zentralbibliothek aus betrachtet öffnet sich zunächst der ruhige Aufenthaltsbereich mit Staudenbeet, Bühne und zahlreichen Sitzgelegenheiten. Ein großer dreieckiger Bereich, der sich von der Kaiserstraße bis weit in den Park hinein erstreckt, soll gelegentlich für Veranstaltungen genutzt werden und bietet ansonsten reichlich Platz für Spiel und Bewegung. Thematisch passend werden sich in diesem Bereich Elemente finden, an denen generationsübergreifend gestaunt werden darf, etwa ein Wasserstrudel, ein Lichtstein oder ein Glasprisma. Auch Sonnenliegen sind hier eingeplant.

Der dritte und östliche Parkbereich erfüllt mit einer artenreichen Langgraswiese und einem Rückhaltebereich für Regenwasser wichtige Funktionen für die Parkökologie. Zur Albertusstraße hin schließt dieser Bereich mit einer durchgehenden Sitzmauer ab. An der Ecke zur Kaiserstraße ist Platz für die Außengastronomie des gegenüberliegenden Cafés vorgesehen. Die Kunstwerke, die sich aktuell im Park befinden, werden auch in Zukunft an ihren angestammten Plätzen stehen.

Die Pläne zur Platzgestaltung werden im Mai in den zuständigen politischen Gremien vorgestellt. Wenn sie dort beschlossen werden, kann die Ausschreibung vorbereitet werden. Den Förderbescheid erwartet die Stadt gegen Ende des zweiten Quartals. Wenn alles nach Plan läuft, könnten die Arbeiten frühestens Ende des Jahres beginnen. Die Umgestaltung des Adenauerplatzes ist das letzte Projekt aus der ersten Phase des Städtebauförderprogramms Soziale Stadt Gladbach und Westend, bei dem es noch eine zweite Phase (bis 2027) gibt.

Mehr unter: https://qm.mg/buergerinformation-adenauerplatz

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