(Foto: RWW)
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Mülheim an der Ruhr. Nach mehrjähriger Unterbrechung freuten sich die Organisatoren wieder auf die gemeinsame Aktion „Wandern für Wasser“. Am Samstag, 18. März, machten sich rund 350 Schülerinnen und Schüler mit Wasser im Gepäck nach und nach auf den gut drei Kilometer langen Weg vom Haus Ruhrnatur zum Aquarius. Bevor sie den erreichten, wartete am Zwischenstopp, unterhalb der Konrad-Adenauer-Brücke links der Ruhr, Mark Oelmann auf die Wander:innen. Der Professor für Energie- und Wasserökonomik an der Hochschule Ruhr West blickte in gut gelaunte Gesichter: „An der Station müssen sich die Schüler:innen registrieren und erhalten auf ihrem Laufzettel einen entsprechenden Stempel. Nach kurzen motivierenden Worten geht’s für sie wieder auf die Strecke.“ Etwa die Hälfte des Weges ist hier geschafft, der Aquarius fast zu sehen. Dort angekommen wurde das transportierte Nass oben im Turm in den Wasserbehälter gekippt. Wer wollte, konnte anschließend noch den Aquarius besichtigen.

Internationaler Tag des Wassers

Anlässlich des Internationalen Tag des Wassers (22. März) machen Luisenschule, Willy-Brandt-Schule, Karl-Ziegler-Schule, die Hochschule Ruhr West, der Rotary Club Mülheim-Uhlenhorst und RWW mit dieser Gemeinschaftsaktion auf weltweite Missstände und die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage für die Menschheit aufmerksam. „Wir drehen den Hahn auf und erhalten jederzeit frisches Trinkwasser, wann und so viel wir wollen. Das ist für uns so selbstverständlich, wir denken kaum mehr darüber nach“, weiß RWW-Geschäftsführer Dr. Franz-Josef Schulte um den Komfort hier bei uns. In Entwicklungsländern müssen viele Menschen mit extrem wenig Wasser auskommen. Und das Wenige ist oftmals noch verunreinigt und Ursache für Krankheiten und hohe Kindersterblichkeit. Kilometerlange Wege zur Wasserstelle und Wasserschleppen gehören für Kinder und Jugendliche in vielen Ländern zum Alltag.

Spenden für Brunnenbauprojekt

„Mit unserer Aktion, dem symbolischen Akt des Wassertragens, wollen wir ein Zeichen setzen. Die Schüler:innen tragen zuvor mit Wasser gefüllte Flaschen und demonstrierten so, was Kinder in vielen Regionen der Welt jeden Tag leisten müssen,“ ist Dr. Sven Hower, amtierender Präsident des beteiligten Rotary Clubs, sicher, dass die grundsätzliche Botschaft der Aktion bei den Jugendlichen ankommt. Die Partner wollen aber noch mehr, nämlich Geld für ein Brunnenbauprojekt der Kindernothilfe in Sambia spenden. Und am Ende wird sich die gesammelte Summe noch deutlich erhöhen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung fördert derartige Projekte im Verhältnis 1+3, so dass am Ende die vierfache Geldsumme zur Verfügung stehen wird.

Trinkwasser ist ein Menschenrecht

Auch der gemeinnützige Verein a tip: tap (ein Tipp: Leitungswasser), der sich seit über zehn Jahren für den Genuss von Leitungswasser einsetzt, wandert mit fürs Wasser. Alexandra Jaik, Projektleiterin des Projektes NRWasserwende betont: “Trinkwasser sollte ein Menschenrecht sein. Wir können in Deutschland unser Leitungswasser bedenkenlos trinken und damit nicht nur viel Geld, sondern auch Verpackungsmüll, Transport und dadurch jede Menge CO2-Emissionen einsparen. Wir wünschen uns, dass es weltweit zur Selbstverständlichkeit wird.” Der Verein ist seit fast vier Jahren auch in Mülheim aktiv und setzt sich für Trinkwasser und Klimaschutz ein.

Der Tag des Wassers wurde 1992 durch die UN-Generalversammlung in einer Resolution beschlossen. Alle Staaten sind aufgefordert, diesen Tag der Umsetzung der UN-Empfehlungen zu widmen und geeignete konkrete Maßnahmen auf nationaler Ebene durchzuführen. Seit 1993 findet der Weltwassertag jedes Jahr am 22. März statt.

 

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