Chefarzt Dr. med. Bara Barakat im Patientengespräch mit Theo J. M. Verfürth. Beide sind mit dem Behandlungsergebnis sehr zufrieden (Foto: St.-Clemens-Hospital)
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Geldern. Jahrelang litt Theo J. M. Verfürth unter den Begleiterscheinungen einer gutartigen Prostatavergrößerung. In Geldern fand er endlich Hilfe.

Welche Gnade es ist, ohne Probleme Wasser lassen zu können, weiß Theo J. M. Verfürth aus leidvoller Erfahrung. Seit 2011 litt der 83-Jährige unter den Folgen einer gutartigen Prostatavergrößerung. Seine Blase ließ sich nur unvollständig entleeren, nächtlicher Harndrang zwang ihn immer wieder aus dem Bett. Sein Urologe empfahl ihm deshalb eine Operation. „Das kam für mich nicht infrage. Aufgrund der Größe meiner Prostata sollte das Organ über einen Bauchschnitt entfernt werden. Das aber birgt ein zu großes Risiko für irreparable Gewebeschäden“, erklärt der Bedburg-Hauer seine Entscheidung. Einzige Alternative zur invasiven Therapie mittels Bauchschnitt schien eine dauerhafte Katheterisierung, der er sich unterzog. Sie heilte das Leiden zwar nicht, milderte aber vorübergehend die Symptome.

Beim letzten Termin im vergangenen Oktober kam es dann fast zur Katastrophe. Die notwendige Therapie bei einer Katheter-Unverträglichkeit und gelegentlicher Blutung aus der Prostata wurde wegen eines positiven Corona-Tests abgesagt. Die Klinik verweigerte die Aufnahme. „Als ich die akute Blutung aus den Harnwegen und die starken Schmerzen kaum noch ertragen konnte, brachte mich meine Tochter als Notfall ins Krankenhaus. Doch auch diesmal wurde ich wieder nach Hause geschickt“, schildert der vitale Rentner.

In seiner Not erinnerte er sich an einen Zeitungsartikel, den er erst wenige Tage zuvor gelesen hatte. Darin ging es um eine minimalinvasive Laser-Therapie, die im St.-Clemens-Hospital Geldern bei Prostata-Beschwerden eingesetzt wird. Das überschüssige Gewebe wird dabei unmittelbar in der Vorsteherdrüse unblutig verdampft. Das umliegende Gewebe bleibt bei der Holmium-Laser-Enukleation verschont. „Das ist genau das, was ich von einer modernen Medizin erwarte“, betont Theo J. M. Verfürth. Deshalb hatte er sich schon vorher bei einer Kölner Spezialklinik für diese Form der Therapie angemeldet. Die Behandlung war allerdings erst für November terminiert. So lange konnte er wegen der starken Beschwerden und des hohen Risikos für bleibende Schäden nicht mehr warten.

Stattdessen fuhr er sofort nach Geldern und begab sich in die Hände von Chefarzt Dr. med. Bara Barakat. „Das war ein echter Glücksfall“, sagt der Patient im Nachhinein. Der Eingriff wurde trotz sehr großer Drüse erfolgreich minimalinvasiv durchgeführt. Schon kurz danach waren die Beschwerden weitgehend verschwunden. „Man glaubt gar nicht, was für eine Befreiung ein starker Harnstrahl sein kann“, versichert er glaubwürdig. Lediglich der nächtliche Harndrang sei bei noch leicht überaktiver Blase nicht vollständig passé. Allerdings bessere sich auch dieses Symptom unter empfohlener Therapie bei Blasenüberaktivität. Insgesamt kann der Patient seinen Leidensgenossen den Eingriff nur empfehlen. „Ich fühle mich wie neugeboren!“.


Die Holmium-Laser-Enukleation wird fast ausschließlich an großen urologischen Behandlungszentren angeboten. Hauptversorger am Niederrhein ist das St.-Clemens-Hospital in Geldern, wo das Verfahren seit Herbst 2022 zum Einsatz kommt. Termine für eine Beratung können unter 02831 390-2702 vereinbart werden. Für die Behandlung ist eine Einweisung erforderlich.
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