Die Gartenbank aus hochwertigem Holz und Edelstahl inklusive Widmung war ein Geschenk aller Klinikkollegen (Foto: Helios / 2021)
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Oberhausen. Schwester Cordula begleitet Patienten mit einem stets offenen Ohr und noch größerem Herzen, spendet Trost, lacht und schweigt gemeinsam. Mit 94 Jahren geht die Seelsorgerin nun in den Ruhestand. Kolleginnen und Kollegen aus der Helios St. Elisabeth Klinik Oberhausen bedanken sich.

Die Seelsorgerin von den Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth war über 36 Jahre die gute Seele der Helios St. Elisabeth Klinik Oberhausen. Nun – mit 94 Jahren – ist der Zeitpunkt für ihren Ruhestand gekommen. „Die Entscheidung fiel mir nicht leicht“, gesteht Schwester Cordula. In wenigen Tagen zieht sie aus ihrem Zimmer neben der Klinikkapelle zurück ins Mutterhaus des Ordens nach Essen.

2019 feierte Schwester Cordula ihren 90. Geburtstag mit einer festlichen Messe in der Klinikkapelle mit vielen Wegbegleitern, Ordensschwestern, Freunden und Kollegen. „Von diesen Begegnungen bin ich immer noch ganz erfüllt. Daher möchte ich mich nun lieber persönlich und einzeln von den Menschen verabschieden, die mir über viele Jahre im Elisabeth Krankenhaus ans Herz gewachsen sind“, blickt sie bescheiden zurück. Klinikgeschäftsführerin Anna Berrischen betont: „Schwester Cordula war über so viele Jahre ein wichtiger Teil und Stütze unserer Klinik. Wir bedauern ihren Weggang sehr und wünschen ihr alles erdenklich Gute für Ihr neues Zuhause im Orden.“ Auch Betriebsratsvorsitzender Ulrich Beckmann bedankt sich stellvertretend für alle Kolleginnen und Kollegen der Klinik: „Egal ob für unsere Patienten oder unsere Kollegen – Schwester Cordula hatte zu jeder Tages- und Nachtzeit ein offenes Ohr, war dabei immer warmherzig und unerschütterlich im Glauben. Wir werden sie hier vermissen.“

Geboren als siebtes von neun Geschwistern wuchs Magdalena Föthen am Niederrhein auf dem elterlichen Bauernhof auf. Mit 24 Jahren entschied sie sich, den Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth beizutreten und wurde Schwester Cordula. Besonders das Gefühl der Gemeinschaft bestärkt die Nonne bis heute in ihrem Glauben. Im Kloster wurde sie Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflegerin, unterrichtete später als Lehrerin einer Krankenpflegeschule in Essen und wechselte 1987 in die ehrenamtliche Seelsorge des ältesten Krankenhauses in Oberhausen: die heutige Helios St. Elisabeth Klinik.

Mit dem Weggang von Schwester Cordula endet auch die Ära der Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth in Oberhausen. 1864 haben die Schwestern das Krankenhaus an der Josefstraße gegründet und waren bis 2011 in fast allen Abteilungen des Hauses tätig. „Umso wichtiger ist uns, dass unsere Patienten auch in Zukunft seelsorglich – und konfessionsübergreifend – gut betreut werden“, betont Anna Berrischen. Dafür finden aktuell Gespräche mit dem Bistum und Vertretern verschiedener Seelsorgestellen statt.

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