Mülheim an der Ruhr. Das NRW-Ministerium für Schule und Bildung möchte nach den Sommerferien die Erhebung der Unterrichtsausfälle wieder einführen. Für die Freien Wähler Mülheim bedeutet das einen weiteren Wachstumsschub für das Bürokratiemonster, „mit welchem die Lehrkräfte an unseren Schulen eh schon zu kämpfen haben“Es sei Fakt, dass Unterricht mangels Personals ausfällt und Lehrerinnen und Lehrer mit vielen, teilweise überflüssigen, administrativen Aufgaben überschüttet werden. Der eigentliche Job der Lehrkräfte, das Vermitteln von Wissen, wird immer mehr von Verwaltungsaufgaben verdrängt oder sogar zur Nebensache. „Wir können kurzfristig keine Lehrerinnen und Lehrer aus dem Hut zaubern, jedoch können wir dafür sorgen, dass die, die da sind und jeden Tag aus Überzeugung ihren Job machen, entlastet werden“, fordert der Freie Wähler Alexander Kocks.
Neben einer Entbürokratisierung gepaart mit einer vernünftigen und einheitlichen Digitalisierung in den Schulen sehen die Freien Wähler Mülheim auch den Einsatz von Assistenzkräften, welche die notwendigen administrativen Aufgaben übernehmen. Ähnlich wie die Alltagshelfer in den Kindergärten. „Viele Lehrerinnen und Lehrer haben aus Überzeugung diesen Beruf gewählt und sind mit Herzblut und Engagement dabei. Das müssen wir unterstützen und diesen Menschen, denen wir täglich unsere Kinder anvertrauen, wieder mehr Freiraum, Vertrauen und Freude an der Arbeit verschaffen“, ergänzt Kocks.
Die Anforderungen an die Schulen sind in den letzten Jahren nicht nur durch Corona und Zuwanderung gestiegen und bringen die Lehrkräfte, das Schulsystem und auch die Eltern an die Grenzen der Belastbarkeit. „Ich persönlich befürchte, dass der Tag kommen wird, an dem sich die Eltern, quasi die vorletzte Generation, an den Schuleingangstüren festkleben, um für bessere Bildung zu demonstrieren…wenn sich nicht zeitnah etwas ändert“, meint Kocks abschließend.