Im Juni 2022 war auf dem Campus West in Krefeld Spatenstich. Ein Dreivierteljahr später ist Halbzeit auf der Baustelle des Chemie-Technikums (Foto: HSNR)
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Krefeld. Seit Juni 2022 ist zwischen Adlerstraße und Frankenring viel passiert. Auf dem Campus Krefeld West der Hochschule Niederrhein (HSNR) entsteht ein Neubau mit 1521 Quadratmetern Nutzfläche, der den angehenden Chemiker:innen und Chemieingenieur:innen ein ideales Arbeitsumfeld nach modernsten Standards ermöglicht.

Inzwischen ist auf der Baustelle des Chemie-Technikums Halbzeit angesagt. Die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine, die allgemeinen Preissteigerungen und Lieferengpässe bei bestimmten Materialien — all das hat der Baubranche in den letzten zwei Jahren zugesetzt.

Der Hochschule Niederrhein ist es jedoch gelungen, dass der Neubau mit nur minimalen Abweichungen sowohl im Kosten- als auch im Zeitplan bleibt. Das Chemie-Technikum ist ein Mammut-Projekt, das rund 25 Millionen Euro kostet und mit 7 Millionen Euro vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert wird.

Und: „Weil sich das Generalunternehmen Derichs&Konertz früh ausreichend mit Baustahl bevorratet hat, gab es hier keine Engpässe“, so Hochschularchitekt Philipp Webels. Er hat im Vorfeld der Planung die Bedarfe der Hochschule genau ermittelt und vertritt im Planungsprozess die Interessen der HSNR.

Auch personell war auf der Baustelle alles gut gemanagt, sodass Corona-Ausfälle die Arbeiten kaum/nicht einschränkten. Unterm Strich verschiebt sich der Zeitplan nach jetzigem Stand nur geringfügig von Dezember auf Januar kommenden Jahres. Dann soll Eröffnung sein.

Die Fenster wurden bereits eingebaut. Derzeit erfolgt der technische Ausbau. Der Trockenbau ist in vollem Gange. In dieser Woche wird zudem damit begonnen, den roten Klinker an der Außenfassade zu montieren.

Das hat die Hochschule Niederrhein vor: Der zweieinhalbgeschossige Komplex beherbergt im Erdgeschoss hochspezialisierte Chemielabore, ein Foyer mit Lernlandschaft sowie Nebenräume wie Lager, Toiletten und Umkleideraum. Im Obergeschoss sind weitere Labore, acht Mitarbeiterbüros, ein Besprechungsraum und weitere Nebenräume angesiedelt, während ganz oben im Staffelgeschoss die Technikzentrale verbaut ist.

Der Neubau wird unter anderem deshalb notwendig, weil es im Gebäude P, in dem die Chemielabore derzeit verortet sind, keine adäquaten Rettungswege gibt. Zudem genügt die Unterbringung der Labore dem heutigen technischen Standard nicht mehr. Die Räume, die durch Umzug ins Chemie-Technikum dann in den Gebäuden P, U und S frei werden, werden für andere Lehr- und Lernzwecke genutzt. Der Komplex P wird in ein paar Jahren aufwendig saniert werden.

Weil die HSNR im Hochschulentwicklungsplan großen Wert auf Nachhaltigkeit legt, hat Generalplaner Carpus+Partner das Thema beim Entwurf stets mitgedacht. Indem der Energiestandard KWK 55 freiwillig erfüllt wird, werden 27 Prozent weniger Energie verbraucht, als wenn nur die geltende Vorschrift umgesetzt würde. Zudem hält die Hochschule den BNB Silberstandard ein und plant unter anderem eine Photovoltaikanlage auf dem begrünten Dach.

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