Die Kreisverwaltung treibt den Ausbau des virtuellen Bürgerbüros voran (v.l.): Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und IT-Dezernent Harald Vieten (Foto: W. Walter/Rhein-Kreis Neuss)
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Rhein-Kreis Neuss. „Wie können wir Bürgern Behördengänge zur Kreisverwaltung ersparen?“ – mit dieser Frage beschäftigt sich die Kreisverwaltung schon lange. Eine moderne Antwort ist das virtuelle Bürgerbüro der Kreisverwaltung, das in Zusammenarbeit mit der Firma ACP aus Köln Ende 2021 entstand. Jetzt wurde der bürgerfreundliche Service mit neuen Fachbereichen aus Kreissozialamt und Kreisgesundheitsamt ausgebaut: BaföG, Seiteneinsteigerberatung, Schwerbehindertenstelle und Beratung zur Selbsthilfe bieten jetzt ebenfalls an bestimmten Tagen Beratungsgespräche für Bürgerinnen und Bürger über personalisierte Videokonferenzen an. Diese können bequem vom heimischen Computer oder unterwegs über mobile Endgeräte mit Internetverbindung erfolgen. Dabei werden sämtliche Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und höchste Sicherheitsbestimmungen erfüllt. Persönliche Termine in den Fachbereichen sind selbstverständlich auch weiterhin möglich, betont IT-Dezernent Harald Vieten.

In folgenden Fachbereichen der Kreisverwaltung wird der moderne Bürgerservice bereits tageweise angeboten: Elterngeldstelle, Katasterauskunft, HIV-Beratung, Beratung Einbürgerung, Wohngeldschein, Schwangerschaftsberatung, Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe, Untere Wasserbehörde (Stadtgebiet Neuss), Prostituiertenberatung und Wirtschaftsförderung.

„Mit unserem virtuellen Bürgerbüro waren wir Vorreiter in NRW. Inzwischen übernehmen auch andere Kommunen dieses Modell“, sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der im modernen Angebot des virtuellen Bürgerbüros dauerhafte Vorteile für Bürger und Verwaltung sieht. Bei der erstmaligen Nutzung des virtuellen Bürgerbüros brachte es eine zufriedene Kundin auf den Punkt: „Das ist wie der Gang zum Katasteramt, nur eben vom Wohnzimmer aus.“

IT-Dezernent Vieten wirft bereits einen Blick in die nahe Zukunft: „Einfache digitale Identifikationen und Signaturen ermöglichen hoffentlich bald auch in der Breite eine durchgehend digitale Antragsstellung von Bürgern und Unternehmen an die öffentlichen Verwaltungen. Dann nimmt das Projekt sicherlich noch mehr Fahrt auf und es werden noch mehr Behördengänge zur Kreisverwaltung obsolet.“

So funktioniert das virtuelle Bürgerbüro:

Die Nutzung des virtuellen Bürgerbüros ist denkbar einfach: Bürgerinnen und Bürger benötigen lediglich einen PC/Laptop oder ein sonstiges mobiles Endgerät mit Webcam, Mikrofon und Internetverbindung. Der jeweilige Termin kommt ohne vorherige Abstimmung über Telefon oder E-Mail zustande. Auch das Versenden von Zugangsdaten entfällt. Vielmehr „klopft“ der Besucher einfach an die Tür des virtuellen Büros im ausgewählten Fachbereich und wird dann vom Personal virtuell eingelassen. Der Bildschirm kann geteilt werden, so dass Dokumente wie Anträge gemeinsam besprochen werden können. Auch weitere Teilnehmer wie Dolmetscher können zum Beratungsgespräch hinzugeholt werden. Außerdem können Bürgerinnen und Bürger auch im Vorfeld feste Gesprächstermine online im ausgewählten Fachbereich reservieren.

Über die Startseite des Rhein-Kreises Neuss im Internet unter www.rhein-kreis-neuss.de finden Interessierte eine Übersicht über die bereits im virtuellen Bürgerbüro angeschlossenen Fachbereiche der Kreisverwaltung. Außerdem ist dort zu sehen, ob ein Büro aktuell geöffnet hat oder ob sich der zuständige Ansprechpartner gerade in einem Termin befindet. Sobald ein bestimmter Bereich ausgewählt ist, kann man sich in einen virtuellen Wartebereich einwählen.

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