Besonders der verstorbene Christoph Teloh hat die Baumaßnahmen am Jugendhaus JIM in Millingen zu seiner Herzensangelegenheit gemacht, die Bauleitung übernommen und war praktisch immer vor Ort (Fotos: Jugendhaus JIM)
Anzeigen

Rees. In einem Video auf seiner Homepage äußert sich Bodo Wißen, der Bürgermeisterkandidat der SPD, zur Gründung des Jugendhauses JIM in Millingen. Ich zitiere wörtlich: „Ich war vor Jahrzehnten Mitbegründer dieses JIM. Wir haben uns dafür stark gemacht, als ich Vorsitzender der Jusos in Rees war, dass etwas mehr in die Jugendarbeit investiert wird und das ist auch dankenswerterweise aufgenommen worden.“

Um darauf direkt zu antworten: Der Verein – Trägerverein offene Kinder- und Jugendarbeit Millingen e.V. wurde am 8.4.2003 gegründet. Der Aufnahmeantrag von Herrn Wißen ist datiert vom 10.3.2005, möglicherweise zur Eröffnung oder Einweihung des neuen Jugendhauses, als wir noch einmal eine Mitgliederaktion durchgeführt hatten. So viel zu seiner obigen Aussage als Mitbegründer des JIM. Im Übrigen haben wir nicht sehr lange Freude an seiner Mitgliedschaft gehabt, denn seit Ende 2013 ist Herr Wißen kein Mitglied im Trägerverein mehr.

Und weiter, wer sollte denn die Ideen und Investitionen der Jusos vorgetragen haben, von der Ausführung mal ganz zu schweigen, denn weder Herr Wißen, noch Vertreter der Jusos habe ich damals vor Baubeginn und vor der Vereinsgründung gesehen.

Damit auch die Leserinnen und Leser den Hintergrund kennen lernen, muss man von vorne anfangen: Für engagierte Millingerinnen und Millinger war es seinerzeit ein Herzensanliegen für die Jugendlichen, die sich damals an den Bahngleisen aufhielten und dort ihre Zeit verbrachten, eine dauerhafte Anlaufstelle zu schaffen. Das hat dann die Katholische Kirchengemeinde St. Quirinus Millingen zum Anlass genommen in ihrem Pfarrheim den Jugendlichen Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Doch schon bald stellte sich heraus, dass sich offene Jugendarbeit und die verbandliche Jugendarbeit der Kirchengemeinde (Messdiener, KJG etc.), auch auf Grund der beschränkten Raumsituation, nur sehr schlecht vereinbaren ließen. Deshalb wurde auf Initiative des Kirchenvorstandes von St. Quirinus nach anderen Lösungen gesucht. Dankenswerterweise ist die Stadt Rees, seinerzeit vertreten durch den Bürgermeister, Herrn Dr. Bruno Ketteler, in das Boot eingestiegen. Wir einigten uns darauf einen e.V. zu gründen und beschlossen, dass leerstehende ehemalige Pfarrhaus – heute JIM – von der Stadt kosten- und lastenfrei zu übernehmen. Die Gründungsversammlung fand am 8.4.2003 im Pfarrheim in Millingen statt.

Zu den Gründungsmitgliedern zählten (Achtung Herr Wißen) Franz-Josef te Baay bis heute 1. Vorsitzender, Ralf Röpke bis heute 2. Vorsitzender, Heinz Lukkezen bis heute Geschäftsführer und Kassenwart, Christoph Teloh als Leiter Technik und Bauen, leider vor kurzem verstorben, weiterhin Rita Tiegs als Schriftführerin und Manfred Franken, zuständig für die Skaterbahn. Dazu als Vertreter des Kirchenvorstandes von St. Quirinus, Herr Heinz Thron, und der Presbyter der Evangelischen Kirchengemeinde Hueth-Millingen, Herr Hermann Weyer.

Unser Dank gilt noch heute dem damaligen Bürgermeister, der uns alle Türen dafür geöffnet hat, dass neben Landes- und Stadtmitteln auch Gelder aus diversen Stiftungen flossen, woraus dann die Baukosten finanziert werden konnten. Hierbei ist lobend zu erwähnen, dass besonders der verstorbene Christoph Teloh diese Baumaßnahme zu seiner Herzensangelegenheit machte, die Bauleitung übernommen und praktisch immer vor Ort war.

So viel in aller Kürze zur damaligen Vereinsgründung und dem Ausbau des heutigen Jugendhauses.

Warum schreibe ich diesen Leserbrief? Es stimmt mich sehr traurig, wenn ich sehe, wie es ein Bürgermeisterkandidat offensichtlich, wie meinen Schilderungen zu entnehmen ist, sich Dinge zu eigen macht und es mit der Wahrheit nicht so ganz genau nimmt. Er sollte sich selbst hinterfragen, ob er wirklich der richtige Kandidat für dieses höchste Amt in der Stadt Rees ist.

Ich habe diesen Brief auch geschrieben, damit sich vor allem die Jugendlichen, die von Herrn Wißen in seiner Videobotschaft besonders angesprochen werden, ein vollständiges Bild machen können. Das gilt im Übrigen auch für alle Wählerinnen und Wähler, besonders der Millinger Mitbürgerinnen und Mitbürger.

Und noch eins. Ich habe kein Parteibuch, ich bin nur ein einfacher Bürger und Wähler.

 

Heinz Lukkezen, Rees

Anm.d.Red.: Heinz Lukkezen ist Geschäftsführer und Kassenwart beim Trägerverein Offene Kinder- und Jugendarbeit Millingen e.V.

 

Anmerkung der Redaktion: Unter LeserKlick versteht die LokalKlick-Redaktion Artikel mit Empfehlungen, Erlebnissen und Tipps von Leserinnen und Lesern, als auch den klassischen Leserbrief. Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor und veröffentlicht keine anonymen Leserbriefe.

InfoKlick: leserbriefe@lokalklick.eu

Beitrag drucken
Anzeige