v.l. Jens Geier MdEP, Bodo Wißen, Heinz Dähn, Viktor Bontrup, Hermann Neuhaus sowie Andreas und Michael Bontrup (Foto: privat)
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Rees. Jetzt besuchte der SPD-Europaabgeordnete Jens Geier gemeinsam mit Bürgermeisterkandidat Bodo Wißen den Hof von Ortslandwirt Viktor Bontrup in Herken.

Als Ortslandwirt vertritt Bontrup die Anliegen der Landwirte im gesamten Stadtgebiet von Rees. Mit dabei waren dessen Söhne Michael und Andreas, mit denen er den Haupthof sowie weitere Pachtställe bewirtschaftet. Außerdem waren Hermann Neuhaus, der einige Putenställe sein Eigen nennt sowie der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Rees, Peter Friedmann, bei der Besichtigung des Hofes mit anschließendem Gespräch dabei.

„Landwirte versorgen uns tagtäglich mit Nahrung. Hier bei uns ist die Landwirtschaft ein großer Wirtschaftsfaktor, gibt vielen Familien Lohn und Brot, schafft und erhält Arbeits- und Ausbildungsplätze. Sie prägt unsere Landschaft und unser gesellschaftliches und kulturelles Zusammenleben“, fasst Bürgermeisterkandidat Bodo Wißen die Bedeutung der Landwirtschaft für unsere Region zusammen.

Als stellvertretender Bürgermeister hatte Wißen Anfang des Jahres an der gemeinsamen Sitzung der Landwirte von Emmerich und Rees teilgenommen und dabei von den enormen Auflagen und bürokratischen Hürden erfahren, die heute in der Landwirtschaft Tätigen gemacht werden. Sein Entschluss stand fest, zu diesem Thema mal einen Europapolitiker auf einen Bauernhof einzuladen. Dass es dann mit Jens Geier aus Essen gleich der Chef aller SPD-Abgeordneten im Europäischen Parlament sein würde, freute ihn besonders. Wißen und Geier kennen sich aus Jahrzehnten politischer Zusammenarbeit.

„Mein Angebot ist, dass wir mal ganz konkret an bestimmten Auflagen und bürokratischen Abfragen ergründen, wer diese veranlasst hat. Oft ist es nämlich so, dass diese nicht von der europäischen, sondern von der nationalen oder regionalen, also der Landesebene, veranlasst werden. Die schiebt dann die Schuld für so viel Bürokratie gerne auf die EU, was oft gar nicht der Fall ist. Ich bin gerne bereit, dem mal nachzugehen“, verspricht der Europaabgeordnete.

Die Daten und Fakten zur Bontrup Milch GbR, also einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts, die Viktor Bontrup mit seinen beiden Söhnen gegründet hat, sind beeindruckend: 145 Hektar, also 1 450 000 qm oder über 200 Fußballfelder werden bewirtschaftet. Davon sind etwa zwei Drittel Dauergrünland und 50 Hektar Ackerfläche. 220 Milchkühe stehen im luftdurchlässigen großen Stall mit Einstreu und Außenklima und produzieren über 2 Mio. Liter Milch. Auch die Kälber haben es gut, genießen sie doch viel Auslauf und haben eigene kleine Boxen. „Mein Sohn Andreas kennt alle Kühe mit Namen. Tierschutz ist für uns enorm wichtig. Die Tiere sollen sich bei uns wohlfühlen“, sagt Viktor Bontrup.

Und noch eine Mission scheint den agilen Bauern anzutreiben: „Sie sind ja auch ein Energiewirt“, zeigt sich Europaabgeordneter Geier beeindruckt von der Photovoltaikanlage mit 156 kW Stromerzeugung. Das reicht dicke um Betrieb und Wohnhaus mit erneuerbaren Energien zu versorgen und noch zusätzlich ins Netz einzuspeisen.

Und noch aus einem weiteren Grund kann der Familienbetrieb optimistisch in die Zukunft blicken: „Viele Landwirte geben auf. Es findet eine Konzentration zu immer größeren Einheiten statt. Das hat wirtschaftliche, aber auch Gründe, die in der fehlenden Nachfolge liegen. Viele Kinder von Landwirten wollen nicht mehr diesen schönen, aber auch schweren Beruf des Landwirts ausüben. Auch wir haben Pachtbetriebe übernommen, weil keine Nachfolge gefunden wurde“, berichtet Viktor Bontrup. Ein Problem, das Elisabeth und Viktor Bontrup nicht haben, gibt es doch neben den Söhnen schon Enkelkinder, die hoffentlich Interesse haben.

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