Dr. Frank Hoffmann (Foto: Nils Hoffmann)
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Mülheim an der Ruhr/Duisburg. Die Körber-Stiftung würdigt den Gynäkologen, Gründer und Geschäftsführer der discovering hands gUG als Sozial- und Inklusionsunternehmer „60plus“

Zum fünften Mal wird der Zugabe-Preis der Körber-Stiftung an soziale Gründer:innen 60plus verliehen. Dr. Frank Hoffmann aus Mülheim an der Ruhr, der auch in Duisburg als Gynäkologe praktiziert, ist einer der drei Ausgezeichneten: Für die Gründung der „discovering hands gUG“, in der er seit 2011 die Inklusion blinder Frauen vorbildlich umsetzt, erhält der 63-Jährige die mit 60.000 Euro dotierte Auszeichnung. Am 15.06.2023 werden die Preisträger:innen bei einer festlichen Gala im KörberHaus in Hamburg-Bergedorf geehrt.

Mit 70.000 Erkrankungen im Jahr ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Auch Männer können erkranken. Je früher kleinste Gewebeveränderungen erkannt werden, desto größer sind die Heilungschancen. Aus seiner Idee, den besonders ausgeprägten Tastsinn blinder und stark sehbeeinträchtigter Frauen für eine verbesserte Früherkennung von Brustkrebs zu nutzen, entwickelte Dr. Hoffmann das Sozial- und Inklusionsunternehmen discovering hands und schuf den neuen medizinischen Assistenzberuf der Medizinisch-Taktilen Untersucherin (MTU) – einen konkurrenzlosen und sinnstiftenden Beruf, den Sehende nicht ausüben können.

Bereits etwa 60 MTU ergänzen die fachärztliche Untersuchung erfolgreich: Im Vergleich zu Ärzt:innen erkennen MTU 30 Prozent mehr und bis zu 50 Prozent kleinere Gewebeveränderungen in der Brust der Patient:innen. Sie haben zudem für jede Untersuchung bis zu einer Stunde Zeit. Somit trägt „discovering hands“ zur verbesserten Qualität der Brustkrebsfrüherkennung sowie zur Inklusion und finanziellen Unabhängigkeit blinder und sehbeeinträchtigter Menschen bei. Die MTU sind deutschlandweit zumeist per Arbeitnehmerüberlassung in circa 130 kooperierenden Arztpraxen und Kliniken tätig, weitere in internationalen Pilotprojekten.

INFO Zugabe-Preis: Die Welt zu verbessern, ist in jedem Alter möglich. Mit dem Zugabe-Preis zeichnet die Körber-Stiftung nach eigener Aussage jährlich drei Persönlichkeiten 60plus aus, die „mit unternehmerischen Mitteln Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen unserer Zeit gefunden und ein Sozialunternehmen aufgebaut haben. Im Mittelpunkt stehen Menschen, die mit ihren Initiativen zeigen, dass sich Erfahrung und Innovation, Ruhestand und Aufbruch, Alter und Social Impact produktiv ergänzen.“

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