Tönisvorst. Am vorletztem Samstag rief der Ortsverband der Partei Bündnis 90 / Die Grünen Tönisvorst zur ordentlichen Mitgliederversammlung auf, um den Vorstand zu entlasten und neu zu wählen. Der gesamte Vorstand wurde von den Mitgliedern einstimmig gewählt.
Britta Rohr und Jürgen Cox bleiben auch die nächsten zwei Jahre Sprecher:innen. Dr. Joachim Unger setzt sein Amt als Kassierer fort und auch Laura Manske und Constanze Maria Litt bleiben der Partei als Beisitzerinnen erhalten. Als neuer Beisitzer vervollständigt Thomas Börger den Vorstand. Als Mitarbeiter im Landtag und ehemaliger Kreisverbandssprecher sowie Fraktionsvorsitzender im Kreistag Siegen-Wittgenstein bringt der gebürtige Tönisvorster starke Kompetenz ein. Seine Schwerpunkte sind Kulturarbeit und praktischer Umweltschutz. Der Vorstand repräsentiert die Vielfalt der Grünen Mitglieder in Tönisvorst und deren Themenschwerpunkte.
In seiner Rede an die Mitglieder macht Jürgen Cox deutlich, dass es jetzt an der Zeit sei, politisch mehr Druck zu machen und unbequem zu werden. Die Zeit, um jetzt noch in Sachen Klimaschutz und Verkehrswende zu verhandeln, sei vorbei, es bestehe dringender Handlungszwang.
„In den letzten Jahren nach der Kommunalwahl haben wir unsere Fraktion bei ihrer Strategie unterstützt, zu verhandeln und Mehrheiten für wichtige Projekte voranzutreiben. Wir sind stolz, was dabei politisch alles herausgekommen ist. Eine Vielzahl an Beschlüssen wurde gefasst – u.a. auch im Hinblick auf den Schulneubau und die Sanierung – doch aktuell ist zu wenig in Sachen praktischer Klimaschutz vor Ort umgesetzt. Jetzt wollen wir Erfolge „auf der Straße“ sehen. Deshalb wird der OV von nun an auf mehr Druck und Öffentlichkeit setzen und Aktionen vor Ort vorantreiben, um die Anträge der Fraktion zu unterstützen.”
Cox fordert in seiner Rede eine bessere Zusammenarbeit der Parteien vor Ort. Vieles könnte schneller vorangetrieben werden, wenn alle an einem Strang ziehen würden. Große Sorgen macht sich die Partei auch bzgl. der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum. Hier sprach Cox gezielt die Problematik rund um das von den Alexianern betriebene Medizinische Versorgungszentrum an. Meral Thoms betonte in ihrem Bericht aus dem Landtag, dass sie sich als gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen in NRW dieser Thematik annehmen wird.
Thomas Börger spricht sich explizit für die Notwendigkeit einer Baumschutzsatzung aus. Er sei erschrocken, wie wenig in Tönisvorst für den Schutz alter Baumbestände getan wird. Baumschutz sei auch auf privatem Grund Sache des Gemeinwohls. Bäume sind ausschlaggebend für die Lebensqualität im urbanen Raum und somit nicht nur Einzelner, sondern der gesamten Bevölkerung.
Britta Rohr fordert, dass Tönisvorst sich als lebenswerte Stadt auch für künftige Generationen positioniere. Mit mehr Tempo 30, einem Verkehrskonzept, das sich an Fußgänger:innen und Radverkehr orientiere und Kindern mehr Sicherheit und Gesundheitsschutz im öffentlichen Raum bietet. In ihrer Ansprache bedankt sie sich für die Möglichkeit, die die Grünen ihr vor Ort durch flexible Terminplanung und Kinderbetreuung bieten.