Während der öffentlichen Auftaktveranstaltung zum neuen Bürgerschaftsgremium wurde in Kleingruppen – unter Leitung von Mitarbeitenden der Verwaltung - intensiv diskutiert und über neue Ideen und Entwicklungen beraten (Foto: Stadt Geldern/Terhorst)
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Geldern. Spannende Experten-Vorträge, viele Besucher und lebhafte Diskussionen: So lässt sich die öffentliche Auftaktveranstaltung zum neuen Bürgerschaftsgremium im Rahmen der Entwicklung des „Nachhaltigen Stadtentwicklungskonzeptes Geldern 2040“ (NSK) ganz gut zusammenfassen. Knapp 40 Teilnehmer waren der Einladung der Stadtverwaltung ins Bürgerforum gefolgt, um sich aktiv an der weiteren Stadtentwicklung zu beteiligen.
„Beim ,NSK 2040` geht es vereinfacht gesagt darum, Geldern für die Zukunft zu rüsten“, sagt Isabel Hetzel vom Team Stadtentwicklung und –planung der Stadt Geldern, die zusammen mit ihrer Kollegin Annika Dyx für das NSK-Projekt verantwortlich ist.

Im Zuge des NSK-Prozesses sollen in den nächsten Monaten die sich verändernden Rahmenbedingungen der Stadt Geldern erfasst und Handlungsempfehlungen für die künftige Stadtentwicklung formuliert werden, informiert die Verwaltung. Mögliche Themen sind beispielsweise die Bevölkerungsentwicklung, Klimaschutz und -anpassung, Energieversorgung, Siedlungs- und Gewerbeflächenentwicklung, Entwicklung von Grün- und Wasserflächen oder die soziale Teilhabe.

Ein ganz wichtiger Baustein des „NSK 2040“ ist die umfassende Beteiligung der unterschiedlichen Akteure der Stadt. Das heißt: die Beteiligung der Bevölkerung, der Politik und der Verwaltung. „Gemeinsam sollen sie die künftig wichtigen Handlungsfelder, Ziele, Maßnahmen und Projekte einer nachhaltigen Stadtentwicklung in Geldern erarbeiten“, erklärt Hetzel.

Zu Beginn der Auftaktveranstaltung im Bürgerforum gab Harald Schoelen, Professor an der Hochschule Niederrhein und wohnhaft in Geldern, anhand aktueller Zahlen zunächst einen Überblick über die demografischen Veränderungen, die Geldern in den nächsten Jahrzehnten erwarte. In vielen Bereichen habe sich die Herzogstadt in den vergangenen Jahren zwar positiv entwickelt, referierte Schoelen.

So habe sich etwa die Kaufkraft in Geldern deutlich erhöht und auch aufgrund eines deutlichen Zuwachses an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sei Geldern mittlerweile zu einem „starken Arbeitsmarktzentrum“ geworden. Doch wie in vielen anderen Kommunen werde die demografische Durchalterung auch in Geldern in den nächsten Jahren und Jahrzehnten deutlich zu spüren sein. „Mit der Folge, dass auch das Arbeitsmarktpotenzial deutlich abnehmen wird“, sagte Schoelen. Auf Nachfrage aus dem Publikum machte er zugleich noch einmal deutlich, „dass die Durchalterung auch kein Geldern-spezifisches Problem ist, sondern eines, mit dem alle Kommunen in den nächsten Jahrzehnten zu kämpfen haben werden.“

Im Anschluss an den kurzweiligen und hochspannenden Vortrag, nach dem sich bereits eine erste, lebhafte Diskussion entwickelte, waren die Teilnehmer selbst am Zug.
In Kleingruppen entwickelten sie erste Ideen, Vorstellungen und Wünsche für ein lebens- und liebenswertes Geldern 2040. „Eine stärkere Identifikation mit dem Ehrenamt schaffen“, „die Niers als Aufenthaltsort nutzbarer machen“ oder „Möglichkeiten zur verstärkten Begrünung der Innenstadt, um Hitzeperioden vorzubeugen“ lauteten etwa erste Ideen, über die Teilnehmer in ihren Gruppen und anschließend im Plenum debattierten.

Info: So können Sie sich am „NSK 2040“ in Geldern beteiligen
Digitale Plattform

Bürger, die sich ebenfalls am „NSK 2040“ beteiligen wollen, sind nach wie vor zum Mitmachen aufgerufen.

Über die neue digitale Beteiligungsplattform www.mach-mit-geldern.de. haben alle Bürger, die bei der Auftaktveranstaltung im Bürgerforum nicht anwesend waren, die Möglichkeit, ihre Ideen und Visionen zu der Fragestellung „Welche Ideen haben Sie für ein lebens- und liebenswertes Geldern 2040?“ mitzuteilen.

Weiterer Zeitplan

Aus den Ergebnissen der öffentlichen Auftaktveranstaltung und der digitalen Beteiligungsrunde wird die Stadtverwaltung übergeordnete Handlungsfelder ableiten. Eine Auswahl relevanter Themen wird in der ersten Sitzung des Bürgerschaftsgremiums zum NSK im Juni vertiefend bearbeitet.

Auf der digitalen Beteiligungsplattform wird es zudem wieder für die Öffentlichkeit die Möglichkeit geben, sich im weiteren Prozess des NSKs zu beteiligen.

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