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Düsseldorf/Rhein-Ruhr. Crowdfunding-Kampagne gestartet für die Weiterentwicklung zum Medizinprodukt, um Frühgeborenen den Start ins Leben zu erleichtern

Die Kluba Medical ist ein Medizintechnik-Start-Up am Niederrhein, das bislang nachhaltige Babytextilien und Medizinprodukte zur Kopflagerung von Säuglingen und Frühgeborenen anbietet. Im Rahmen eines EFRE-geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojektes wurde in einem Konsortium und mit Unterauftragnehmern ein Prototyp entwickelt, der den Lebensbeginn von Frühgeborenen angenehmer gestalten soll: eine Frühchen-Hängematte, die in jedem Inkubatoren aufgestellt werden kann und ein sanftes Schwingen ermöglicht, das den Frühgeborenen ein ähnliches Gefühl wie gleichalten Babys im Mutterleib zurückgibt. Das ist eine wertvolle Erfahrung für die Ungeborenen, da sich in dieser Zeit ihr Gehirn und Nervensystem entwickeln.  Viele der positiven entwicklungsfördernden Stimuli fehlen frühgeborenen Kindern auf der Intensivstation, die ihrerseits ganz andere belastende Reize mitbringt: Lärm, Licht, Schmerzen, Temperaturwechsel, Berührungen und Untersuchungen. Auch für die Eltern stellt diese Situation eine extreme psychische Belastung dar, ihre Kinder in gleichzeitig instabilem Gesundheitszustand und einer technischen Umgebung voller Alarme zu erleben.

Björna Althoff (Ärztin, Medizinische Projektleitung “NeoSmartNest”) vor der Frühgeborenen-Hängematte (Foto: Kluba Medical Gmbh)

„Insgesamt zeigt die Literatur positive Effekte für die Hängemattenlagerung von Frühgeborenen wie verbesserte Herzfrequenz und Atemfrequenz, verbesserte Sauerstoffsättigung, weniger Schmerzen, Verbesserung des Schlaf-Wach-Zustandes, höhere Scores neuromuskulärer Reife, sowie schnellere Entwicklung von Tonus, Kopfbewegung, Greifen und Ziehen, Hörvermögen und Gewichtszunahme. Trotz dieser positiven Daten gibt es bislang keine Frühgeborenen-Hängematte, die als Medizinprodukt zugelassen ist und die die Kliniken ohne Risiken verwenden können“, sagt Björna Althoff, Ärztin und Erfinderin der Frühchen-Hängematte.

Textile Elektroden (Foto: Kluba Medical Gmbh)

Integriert sind in das Hängemattentextil auch weiche textile EKG-Elektroden, um Kabel am Körper und Verletzungsrisiken durch bisherige klebende EKG-Elektroden zu reduzieren. Schon im frühen Stadium erfolgt die Produktkonzeption auch ökologisch sehr nachhaltig.

Das Feedback, das zur Frühchen-Hängematte und dieser Entwicklung von Pflegekräften, Ärzt:innen, Physiotherapeut:innen und Eltern gegeben wurde, ist sehr bestärkend – dadurch möchte die Kluba Medical das Ergebnis des Forschungs- und Entwicklungsprojektes nicht im Prototypenstatus belassen, sondern diesen zum Medizinprodukt weiterentwickeln, damit wir in naher Zukunft hoffentlich dazu beitragen können, dass Frühgeborene (und ihre Eltern) mehr Wohlbefinden empfinden.

Aufgefallen ist die Hängematten-Erfindung sogar dem Drehteam von „Einfach Genial“ des MDR, das kürzlich einen Beitrag hierüber gedreht hat, der im Juni ausgestrahlt werden wird.

Das Start-Up ist trotz all dieses positiven Feedbacks nun an einem Punkt angelangt, an dem es für die Weiterentwicklung Hilfe und Unterstützung braucht: Die öffentliche Förderung war nur für den Prototypen möglich und ist ausgelaufen. Durch die Weiterentwicklung vom Prototypen zum Medizinprodukt fällt viel Arbeit, verbunden mit hohen Ausgaben an, z.B. für klinische Studien, weitere Patentkosten, Kosten für Tests zur Erfüllung unterschiedlicher Normen für die Medizinproduktzulassung (elektrische Sicherheit, Biokompatibilität, Personalkosten für die Serientypentwicklung, Schaukelprogrammierung und technische Dokumentation) und Kosten für die Werkzeuge, die notwendig sind, um einen Serientypen anfertigen zu können.

Da das Unternehmen nur einen Teil dieser Kosten selbst tragen kann, hat sich das Team entschieden, eine Spendenkampagne zu starten, damit aus einem guten Ansatz, dem Patent und Prototypen nicht in der Schublade verschwindet, sondern all dies die Frühgeborenen erreichen kann.

Der Bundesverband für Frühgeborene e.V. war bei dem Forschungs- und Entwicklungsprojekt assoziierter Partner und unterstützt diese Spendenkampagne, da er für die Frühgeborenen einen Gewinn darin sieht, wenn der Prototyp zum Medizinprodukt weiterentwickelt wird und auf Intensivstationen verwendet werden kann.

Die von der Kluba Medical ins Leben gerufene Spendenkampagne auf der Plattform „GoFundMe“ hat das Ziel, innerhalb von vier Wochen 50.000€ einzusammeln. „Mit einer Spende kann jede:r dazu beitragen, Gesundheit und Wohlbefinden der allerkleinsten und sensibelsten Menschen zu fördern, denen viel Zeit im Mutterleib fehlt“, sagt Nicole Klingen, Geschäftsführerin der Kluba Medical.

InfoKlick: https://gofund.me/0b6425f5

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