v.l. Michael Rummenigge und Stefan Effenberg (Foto: Credit LIFE AFTER FOOTBALL)

Hamburg/München/Dortmund. Vor dem Showdown im Titelkampf der Fußball-Bundesliga zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München sowie dem Aufstiegsrennen in der 2. Liga mit dem Fernduell des 1. FC Heidenheim und dem HSV kamen im „Tortue“ in Hamburg am Donnerstagabend rund 100 Gäste zusammen, um die neue Ausgabe des Lifestyle-Magazins LIFE AFTER FOOTBALL mit Cover-Star Stefan Effenberg zu feiern.

Der 54-jährige Gastgeber macht kein Geheimnis daraus, dass er „seinem“ FCB im Zielsprint nicht mehr zutraut, die Schwarz-Gelben noch zu überholen: „Ich bin überzeugt davon, dass Dortmund das nach Hause bringt. Die Stolpergefahr bestand in Augsburg, das hat der BVB souverän gelöst. Sie werden sich das nicht mehr nehmen lassen.“

Effenberg setzt darauf, dass sich beim Rekordmeister eine Saison ohne Titel unter dem Strich sogar positiv auf die Entwicklung auswirken wird: „Manchmal muss man krachend scheitern, um die Sinne zu schärfen, um noch härter und fokussierter zu arbeiten“, stellte er fest.

Der frühere FCB-Kapitän und Champions-League-Sieger empfiehlt personelle Veränderungen und sieht das aktuelle Profi-Aufgebot nicht optimal aufgestellt. „Es muss Veränderungen im Kader geben. Wenn du in der Crunchtime nicht lieferst, dann hat das zu großen Teilen mit der Qualität zu tun. Es gibt zu viele Offensivkräfte im Kader. Jeder weiß, dass nur drei oder vier spielen können, damit machst du dir Baustellen auf der Bank auf, die für Unruhe sorgen“, sagt Effenberg, der 1990 bis 1992 und 1998 bis 2002 für die Münchner auflief.

Michael Rummenigge, der für den FC Bayern (1981 bis 1988) und Borussia Dortmund (1988 bis 1993) spielte, schließt sich Effenberg an, setzt ebenfalls auf den BVB als kommender Meister: „Ich glaube fest daran. Das wäre eine unglaubliche Auszeichnung für Edin Terzic und Sebastian Kehl, aber auch für die Mannschaft. Sie hätten es verdient und das wäre auch ein Erfolg, der den Fußball ehrlich macht.“

Der Bruder von Karl-Heinz Rummenigge, der drei Jahrzehnte an der Spitze des FC Bayern München stand und den Vorstandsvorsitz im Sommer 2021 an Oliver Kahn abgab, nimmt Trainer Thomas Tuchel aus der Kritik: „Thomas Tuchel kann am wenigsten dafür. Die Mannschaft wirkt satt. Ich glaube, auf der bevorstehenden Aufsichtsratssitzung wird einiges passieren – und es muss auch neue Dinge beim FC Bayern geben“, so Michael Rummenigge.

Nicht nur in der Beletage, auch im Unterhaus geht es spannend zu. Der HSV muss beim SV Sandhausen gewinnen und darauf hoffen, dass Heidenheim in Regensburg keinen Dreier einfährt. Effenberg rechnet nicht damit, dass sich noch etwas verschiebt: „Heidenheim hätte den Aufstieg total verdient. In der Relegation muss der HSV dann schauen, wer von oben kommt, schwer wird es in jedem Fall. Als Hamburger würde ich mir natürlich wünschen, dass der HSV und auch der FC St. Pauli wieder in die Bundesliga aufsteigen.“

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