Grevenbroich/Ratingen. Einen knappen Monat nach dem lebensgefährlichen Brandangriff auf Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei in Ratingen sitzt der Schock auch bei den Angehörigen der Grevenbroicher Feuerwehr tief. Die Anteilnahme mit den Verletzten und Beteiligten des Einsatzes vom 11. Mai ist weiterhin riesengroß. Von den 35 durch den Angriff mit einer brennbaren Flüssigkeit betroffenen Helferinnen und Helfer konnten zwar zuletzt zwei der drei am schwersten Verletzten wieder aus dem künstlichen Koma geholt werden. Eine Betroffene liegt allerdings nach Angaben der Polizei noch immer in künstlichem Koma.
Um die Anschlagsopfer und ihre Familien in der schweren Zeit zumindest finanziell zu unterstützen, haben die haupt- und ehrenamtlichen Retter aus Grevenbroich eine interne Sammelaktion gestartet, an der sich auch die Grevenbroicher Jugendfeuerwehr und der Stadtfeuerwehrverband beteiligten. Binnen weniger Tage kamen dabei 2222 Euro zusammen. Die Spendensumme überreichte der stellvertretende Leiter der Grevenbroicher Wehr, Ingo Reiners, am Dienstag dieser Woche (6.6.) an Hauptbrandmeister Andreas Dierdorf von der Ratinger Berufsfeuerwehr. Dierdorf ist zugleich seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Grevenbroicher Wehr aktiv und wird die Spende nun an die Kollegen in Ratingen weitergeben.
“Ich bin von der Anteilnahme der Grevenbroicher Kolleginnen und Kollegen überwältigt”, sagte Dierdorf bei der Übergabe der Spende in der Grevenbroicher Feuerwache (Foto). “Mit solch einer Resonanz auf die Sammelaktion hätte ich nicht gerechnet”, sagt der Hauptbrandmeister, der berichtete, dass der dramatische Ausgang des vermeintlichen Standardeinsatzes Mitte Mai, die Rettungskräfte weiterhin emotional stark belaste. “Der Erfolg der Sammlung zeigt, wie stark der Zusammenhalt in der ‘Blaulichtfamilie’ ist”, erklärt Feuerwehr-Vize Reiners bei der Übergabe.
Das Geschehen mache wieder einmal schmerzhaft deutlich, wie riskant der Einsatz der Helferinnen und Helfer sei und welchen Risiken sie sich dabei für ihre Mitmenschen aussetzten, mahnte Reiners. “Wir sind weiter in Gedanken bei den Betroffenen und ihren Familien und wünschen den Kameraden und Kameradinnen der Feuerwehr Ratingen, der Polizei und des Rettungsdienstes alles erdenklich Gute und einen raschen, komplikationsarmen Heilungsverlauf.” (ots)