Stefanie Kreuzer (Foto: Jochen Müller, Düsseldorf)
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Mülheim an der Ruhr. Das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr bekommt ab 1. Oktober eine neue Leiterin. Gestern hat sich Stefanie Kreuzer der Öffentlichkeit vorgestellt. „Wir sind froh, dass wir Frau Kreuzer gewinnen konnten“, sagt Kulturdezernentin Dr. Daniela Grobe. „Sie hat sich gegen 40 qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber aus ganz Deutschland, aus Österreich, der Schweiz und Italien durchgesetzt.“

Die Zusage per Telefon hat bei der neuen Museumsleiterin einen kleinen Freudenschrei ausgelöst. „Auf mich kommt jetzt alles Schöne zu: Das Haus ist renoviert, die Sammlung kommt zurück und das Team, was ich gerade kennengelernt habe, ist toll. Und das ist wichtig, denn hinter einem erfolgreichen Museum steckt immer die Arbeit von vielen. Das klappt nur als Teamleistung. Und das Team freut sich genauso wie ich auf den Neuanfang“, sagt Stefanie Kreuzer. „Wir können Historisches wieder in die Gegenwart bringen und uns damit auseinandersetzen, wie es wieder oder immer noch aktuell sein kann. Kunst ist dabei nicht nur intellektuell, sondern vor allem emotional. Sie berührt einen und ist für mich das Fundament unseres Zusammenseins. Wir können mit der Kunst, durch die Kunst und in der Kunst lernen, uns austauschen oder einfach nur Spaß an ihr haben.“

Bis zum Neustart nach der Sanierung des Mülheimer Kunstmuseums ist allerdings noch etwas Geduld gefragt: Eine Wiedereröffnung ist wegen Lieferengpässen in diesem Jahr voraussichtlich nicht mehr möglich.

Curriculum Vitae

Stefanie Kreuzer ist 1966 in Ludwigshafen am Rhein geboren. Sie studierte von 1985 bis 1988 an der Universität Mannheim Germanistik und Romanistik / Italianistik und nach einem Studienortwechsel Kunstgeschichte und Italianistik / Semiotik an der Terza Università degli Studi di Roma (Italien) und der Freien Universität Berlin (FU Berlin). Sie promovierte über „Die Katastrophe als Übergangsmodus kultureller Systeme im 20. Jahrhundert“.

Seit 2020 war Kreuzer die Ausstellungsleiterin und Kuratorin für Gegenwartskunst sowie Kustodin der Sammlung der Moderne am Kunstmuseum Bonn. In dieser Zeit hat sie unter anderem die Einzelausstellung „Maria Lassnig. Wach bleiben“ kuratiert und die Sammlung der Klassischen Moderne unter dem Titel „Aufbruch in die Moderne“ neu präsentiert.

Während des Studiums arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der NGBK Neue Gesellschaft für Bildende Kunst (Berlin) und dem Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Stiftung Preußischer Kulturbesitz (Berlin).

Ihr wissenschaftliches Volontariat absolvierte sie von 2001 bis 2003 am K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (Düsseldorf), wo sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Eröffnung des K21, des zweiten Standortes der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, mitgearbeitet hat.

Von 2005 bis 2006 leitete sie als Direktorin den NAK Neuer Aachener Kunstverein. Von 2007 bis 2020 war sie als Hauptkuratorin für zeitgenössische Kunst und Kustodin der Sammlung Malerei und Skulptur am Museum Morsbroich in Leverkusen tätig. Dort realisierte sie Ausstellungen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen – wie beispielsweise „Propaganda für die Wirklichkeit“ (2014); „Duett mit Künstler_in. Partizipation als künstlerisches Prinzip“ (2017); „Gegen die Strömung. Reise ins Ungewisse“ (2018) sowie Einzelausstellungen mit internationalen zeitgenössischen Künstler*innen – unter anderem mit Francis Alÿs, Mirosław Bałka, Rosemarie Trockel und Paloma Varga Weisz, Christopher Williams. Die aktuelle Kunstszene in Nordrhein-Westfalen hat sie in verschiedenen Gruppenausstellungen gezeigt – wie zum Beispiel: „Next Generations. Aktuelle Fotografie made im Rheinland“ (2019); „Neues Rheinland. Die postironische Generation“ (2010/2011).

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