Gefahrguteinsatz in Beuel (Foto: Feuerwehr und Rettungsdienst Bonn)
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Bonn. Am Samstag, 17.02.2024, wurde gegen 11:40 Uhr aus dem Gebäude des Beueler Brückenforums ein beißender Geruch wahrgenommen. Durch die Bonner Berufsfeuerwehr wurden daraufhin sofort umfangreiche Maßnahmen veranlasst: 21 Personen, die sich in der Veranstaltungshalle aufhielten, mussten das Haus verlassen.

Der Bereich um das Gebäude wurde großräumig abgesperrt und die Räumlichkeiten nach Gefahrstoffen abgesucht. Dabei wurden im Gebäudeinneren mehrere geöffnete Flaschen mit Buttersäure festgestellt. Diese wurden durch Dekontaminationstrupps der Feuerwehr gesichert. Nach jetzigem Stand wurden keine Personen verletzt. Die für den Abend im Forum geplante Kampfsportveranstaltung wurde durch den Veranstalter in eine andere Stadt verlegt.


Um 12:26 Uhr alarmierte die Leitstelle nach einer ersten Erkundung durch die Feuerwehr zahlreiche weitere Einsatzkräfte nach dem Stichwort “Gefahrstoffaustritt” zu einer Versammlungsstätte in Beuel. Der Gebäudeteil war bei Eintreffen der Einsatzkräfte bereits geräumt. Drei Personen, die über leichte Übelkeit und Atemwegsreizungen klagten, wurden durch den Rettungsdienst gesichtet. Der Transport in ein Krankenhaus war jedoch nicht erforderlich. Der Bereich um die Einsatzstelle wurde weiträumig abgesperrt, hiervon war auch eine Fahrspur der Kennedybrücke betroffen. Der große Absperrbereich ist eine der Standardmaßnahmen bei Einsätzen mit gefährlichen Stoffen und Gütern, weiterhin dient dieser Bereich als Entwicklungsfläche für die Einsatzkräfte.
Zwei Trupps, ausgerüstet mit geeigneten Schutzanzügen führten die Erkundung und Stoffidentifikation im Veranstaltungssaal durch. Im weiteren Verlauf sicherten diese mehrere Gebinde und nahmen die ausgelaufene Flüssigkeit mit Spezialbindemittel auf. Der betroffene Gebäudeteil wurde während des kompletten Einsatzverlaufs gelüftet. Hierzu kam unter anderem ein Lüfter der Feuerwehr zum Einsatz.
Noch vor Ort wurden Teile der Schutzausrüstung gereinigt. Nach Abschluss der Aufräumarbeiten konnten die Einsatzmaßnahmen und Sperrungen gegen 16:30 Uhr beendet werden. Die Einsatzstelle wurde an die Polizei übergeben.
Im Einsatz befanden sich 65 Einsatzkräfte der Feuer- und Rettungswachen Beuel, Bad Godesberg und Innenstadt der Berufsfeuerwehr sowie die Einheiten Bad Godesberg, Beuel, Dottendorf, Lannesdorf und Kessenich der Freiwilligen Feuerwehr. Weiterhin der Rettungsdienst, die Führungsdienste sowie ein Fachberater für Einsätze mit Gefahrstoffen. Die Feuerwachen der Berufsfeuerwehr in Beuel und Bad Godesberg wurden für mögliche Paralleleinsätze durch Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr besetzt. Zusätzliche wurde der Führungsdienst nachbesetzt.

Da aufgrund der Gesamtsituation davon auszugehen ist, dass die Flaschen von bislang unbekannten Personen in dem Gebäude deponiert und geöffnet wurden, hat die Bonner Polizei sofort kriminalpolizeiliche Ermittlungen eingeleitet. Bislang liegen keine Hinweise zu Tatverdächtigen vor. Wer Hinweise zu verdächtigen Personen geben kann, wird gebeten, sich unter der Rufnummer 0228 15-0 mit der Kriminalwache der Bonner Polizei in Verbindung zu setzen.

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