Mülheim an der Ruhr. An der Ecke Nachbarsweg/Oemberg in Saarn werden Spaziergänger*innen und Radfahrer*innen auf dem Weg in den Wald ab sofort auf Mölmsch Platt begrüßt. Dafür sorgt ein neues Schild. Oberbürgermeister Marc Buchholz hat es zusammen mit Vertretenden der Bürgergesellschaft „Mausefalle“ und dem Stammtisch „Aul Ssaan“ aufgestellt. Es mahnt die Waldbesucher*innen, sich ordentlich zu benehmen:
„Dou kas im Boosch spaziere chon, merr lot die Böüm un Strüker stohn. Süß komp en Kähl un schriew´sche op, dann steihste do mit en dicke Kopp.“
„Du kannst im Wald spazieren gehn´, wir lassen die Bäume und Sträucher stehn´. Sonst kommt ein Kerl und schreibt dich auf, dann stehst du da mit einem dicken Kopf.“
Die Wort- und Bildgeschichte in Mundart soll auf humorvolle Weise die übertriebene Kontrolle des Staates auf die Schippe nehmen. Die Schilder sind bei uns in der Stadt schon seit den 1920er Jahren bekannt. Den Text dafür hat der Mülheimer Carl Nedelmann (1867-1947) geschrieben. Er war Vorsitzender der Bürgergesellschaft „Mausefalle“ und beherrschte seit seiner Kindheit die Sprache seiner Heimatstadt: das Mölmsch Platt.
Das neue Schild im Bereich Nachbarsweg/Oemberg ist mittlerweile eins von mehreren, die die Bürgergesellschaft „Mausefalle“ aus ihrem Bestand spendiert hat, damit das Mölmsch Platt in Mülheim nicht in Vergessenheit gerät. Schilder stehen unter anderem schon am Witthausbusch, in der Voßbeckstraße am unteren Eingang zum Auberg-Friedhof und in der Nähe des Wildpferdedenkmals Stallmanns Hof.