Krefeld. Vier Medaillen mit Krefelder Beteiligung hat es in diesem Jahr bei den Olympischen Spielen in Paris gegeben. Um die Leistung der Sportlerinnen und Sportler zu würdigen, hatte Oberbürgermeister Frank Meyer zum Olympia-Empfang in den Historischen Ratssaal eingeladen: Mit dem Hockeyspieler Niklas Wellen und der Hockeyspielerin Lisa Nolte konnte er rund vier Wochen nach dem Ende der Spiele zwei Athleten im Rathaus begrüßen. Niklas Wellen brachte seine Silbermedaille mit nach Krefeld, die er nach einem überaus erfolgreichen Turnier mit der Herrenhockeymannschaft gewonnen hatte.
„Ihnen allen hier im Ratssaal wird es ergehen wie mir: Bei Olympia wird man immer auch zum Fan der Sportlerinnen und Sportler seiner Stadt. Wann immer eine Krefelderin oder ein Krefelder bei Olympia antritt, drückt man noch einmal besonders die Daumen. Es macht mich sehr, sehr stolz, dass an diesen einzigartigen Pariser Spielen auch zahlreiche Athletinnen und Athleten aus der Sportstadt Krefeld teilgenommen haben. Mit einer Goldmedaille, einer Silbermedaille und zwei Bronzemedaillen stünden wir in einem Ranking der Olympiastädte sicherlich ganz weit vorne”, sagte Frank Meyer bei dem Empfang, zu dem neben Sportdezernent Markus Schön und Jochen Adrian, Vorsitzender des Stadtsportbundes, auch zahlreiche Gäste aus der Krefelder Sportfamilie, aus Politik und Verwaltung gekommen waren.
Der Oberbürgermeister zeigte sich begeistert von den Spielen in Paris, sowohl von den sportlichen Leistungen als auch vom olympischen Geist. „Die Olympischen Spiele in Paris waren auch deshalb so kraftvoll, weil wir in herausfordernden Zeiten mit vielen Krisen auf der Welt so viel Freude und Harmonie erlebt haben. Olympia, das ist Völkerverständigung. Olympia, das ist Fairplay. Olympia, das ist Solidarität. Diese Botschaft wird hoffentlich in allen Teilen der Welt laut und deutlich vernommen.” So viel Zauber und magische Momente wie in Paris 2024 habe man bei Olympia selten erlebt, sagte Frank Meyer. „Frankreich hat uns begeisternde, geradezu rauschhafte Spiele geschenkt. Es war ein Fest der sportlichen Höchstleistungen, aber auch eine gigantische Party – mit ikonischen Kulissen wie Beachvolleyball unter dem Eifelturm, Fechten im Grand Palais oder Reiten im Château de Versailles. Wir alle haben uns in diesen Wochen vor dem Fernseher noch einmal neu in Paris verliebt.”
Lisa Nolte und Niklas Wellen beim Empfang
Frank Meyer freute sich sehr, dass Lisa Nolte und Niklas Wellen der Einladung gefolgt sind, die in diesem Jahr zeitnah im Kontext der olympischen Spiele stattfand, noch frisch unter dem Eindruck der Erlebnisse in Paris. „Liebe Lisa Nolte, lieber Niklas Wellen – ich freue mich riesig und empfinde es wirklich als eine Ehre, dass Sie beide unserer Einladung in das Krefelder Rathaus gefolgt sind. Wir wollen Ihnen hier eine besondere Bühne bereiten”, sagte Frank Meyer. „Krefeld hat am Fernseher mit Ihnen gezittert und gejubelt. Die Leistungen der deutschen Hockey-Nationalmannschaften waren großartig. Unsere Krefelder Olympiateilnehmer, das sind ganz nahbare Heldinnen und Helden. Sie wurden in dieser Stadt geboren oder sie leben hier. Sie haben hier noch Familie, Freunde und Nachbarn. Man kann sie hier samstags beim Einkaufen oder abends auf einer Party treffen.”
Neben Medaillensieger Niklas Wellen waren auch die Krefelder Fußballerinnen Lea Schüller sowie Nicole Anyomi erfolgreich. Sie holten die Bronzemedaille. Die ungewöhnlichste aller Krefelder Medaillen hat wahrscheinlich Natalie Dostert geholt. Sie stammt aus Fischeln, trainiert als ehemalige Spitzenfechterin aber inzwischen das US-Fechterteam der Damen. Auch die US-Girls holten in Paris eine Goldmedaille. Somit ist auch Natalie Dostert einer der Krefelder Stars bei Olympia. Weitere Teilnehmende waren Lisa Nolte (Damenhockey). Mit Lauris Follerts war ein Krefelder Teil des legendären Deutschland-Achters im Rudern, trainiert wurde das Team von der Krefelderin Sabine Tschäge. Bei Olympia wurde es diesmal der undankbare vierte Platz. „Die Tendenz geht aber für den Achter als Flagschiff des Rudersports klar aufwärts.” Frank Meyer betonte, dass für ihn alle Teilnehmenden Sieger seien: „Meine Bewunderung gilt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, ganz gleich, ob mit Medaille oder ohne.” Die Sportler wurden beim Empfang mit einer Ehren-Stele gewürdigt. Die Namen aller Krefelder Teilnehmenden werden im Rathausflur auf einer Ehrentafel festgehalten.
Fachbereichsleiterin Sonja Pommeranz war als Volunteer in Paris
Eingeladen hatte Frank Meyer zum Olympia-Empfang auch eine Krefelder „Olympionikin” aus der Verwaltung. Sonja Pommeranz ist Leiterin des Fachbereichs Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung und hat in Paris vier Wochen als Volunteer gearbeitet. „Sie hat sich dafür extra frei genommen und für die Athleten gearbeitet: Acht Stunden täglich, ehrenamtlich, ohne ein Entgelt. Sonja Pommeranz hat sich einen Traum erfüllt, und ich finde das großartig”, sagte Frank Meyer. In seiner Rede kam er auch auf die Pläne der Bundesregierung zu sprechen, die Olympischen Spiele nach 1972 wieder nach Deutschland zu holen. Das Bundeskabinett hatte auf einen Vorstoß des Deutschen Olympischen Sportbundes reagiert und festgelegt, dass die Regierung eine deutsche Olympia-Bewerbung sowie Paralympics-Bewerbung für das Jahr 2040 unterstützen wolle.
„Ich bin ein echter Fan dieser Idee. Die Spiele 2040 in Deutschland – das hätte eine hohe Symbolkraft. In jenem Jahr jährt sich die Wiedervereinigung zum 50. Mal. Ein besonderer Fokus würde bei diesen Spielen auf den Werten freiheitlicher Demokratie, Frieden und Einheit liegen”, sagte Frank Meyer. „Ich sage ganz klar: Ich wünsche mir, dass es zu einer Olympia-Bewerbung kommt. Wir hatten seit den Olympischen Spielen 1972 in München vier große Fußballturniere hier im Land: Die Weltmeisterschaften 1974 und 2006 sowie die Europameisterschaften 1988 und 2024. Jetzt ist es mal wieder Zeit für Olympia. Und ich sage auch ganz klar: Ich wünsche mir, dass Krefeld als eine der Ausrichterstädte dabei ist. Wenn man 50 Jahre nach der deutschen Einheit den Charakter der Wiedervereinigung betonen will, dann wäre es aus meiner Sicht genau der richtige Weg, die Spiele nicht nur in Berlin, sondern im ganzen Land stattfinden zu lassen – im Osten wie im Westen.”