Geldern. Feierliche Grundsteinlegung für die neue Kindertagesstätte Heidezwerge in Lüllingen: Der kleine Ort an der Klus erhält erstmals einen eigenen Kindergarten. Zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung und Kirche sowie Bewohner des Heidedorfes waren dabei, als die Zeitkapsel in den Grundstein eingemauert und der Grundstein gesegnet wurde. Bauherr und Betreiber der neuen Einrichtung, die im Frühjahr 2025 eröffnet wird, ist der Caritasverband Geldern-Kevelaer. In drei Gruppen werden bis zu 43 Kinder unabhängig von einem möglichen erhöhten Förderbedarf betreut und gefördert. „Durch den inklusiven Ansatz, bei dem Kinder mit und ohne besonderen Förderbedarf gemeinsam aufwachsen, wird das Zusammenleben für alle Kinder bereichert“, erklärt Caritas-Vorstand Karl Döring. Im Obergeschoss der Kindertagesstätte entstehen sechs barrierefreie Wohnungen für Seniorinnen und Senioren. Mit ihnen wird eine generationenübergreifende Zusammenarbeit angestrebt, von der beide Seiten nur profitieren können. „Das Konzept, Kinder und Senioren zusammenzubringen, gibt es in der Region nicht so oft, aber das ändert sich gerade. Früher ging man davon aus, dass ältere Menschen ihre Ruhe haben wollen. Heute verfolgt man den Ansatz, sie am Leben teilhaben zu lassen“, so Döring. Auch Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser freut sich das Bauvorhaben, nicht ohne auf die ursprünglichen Ideengeber einzugehen: „Großes Lob an die Lüllinger, die es mit Beharrlichkeit geschafft haben, das Projekt eines eigenen Kindergartens zu realisieren. Toll, dass darüber hinaus möglicher Wohnraum für Menschen geschaffen wird, die im Dorf wohnen bleiben möchten, deren eigenes Haus aber zu groß geworden ist.“ Den Segen zur Grundsteinlegung spendete Pfarrer Arndt Thielen. „Meine anfängliche Skepsis hat sich gewandelt. Kinder und ältere Menschen unter einem Dach und das noch in der Nähe der Kirche – ein wunderbares Konzept“, so Thielen in seiner kurzen Ansprache.
Eine heilpädagogische Kleingruppe bietet acht Plätze für Kinder mit besonderem Teilhabe- und Förderbedarf. Hinzu kommen eine U3-Gruppe mit zehn Plätzen und eine Gruppe für bis zu 25 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren. Die seniorengerechten Wohnungen sind über einen Aufzug erreichbar. Geplant sind sechs Ein- bis Zwei-Zimmer-Wohnungen zwischen 48 und 68 Quadratmetern mit Loggia oder Terrasse. „Die Kluser können sich außerdem auf einen Clubraum freuen, der von der Dorfgemeinschaft für zahlreiche Aktivitäten genutzt werden kann“, gibt Döring einen Ausblick. Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich auf rund 4,2 Millionen Euro. Etwa die Hälfte davon wird aus Landesmitteln gefördert. Die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW fördert die Einrichtung des Quartiersraums.