Duisburg. Nach einem versuchten Tötungsdelikt vom Sonntag, 20. Oktober, bei dem ein zunächst Unbekannter ein Fahrrad von einer Fußgängerbrücke auf die darunter verlaufende Autobahn A59 geworfen hatte, gelang es der Kripo einen dringend Tatverdächtigen (26, deutsch/marokkanische Staatsangehörigkeit) zu ermitteln und festzunehmen.
Mit Hochdruck suchten die Ermittlerinnen und Ermittler seit Freitag (25. Oktober) auch im Rahmen einer internen wie externen Öffentlichkeitsfahndung nach dem Gesuchten, weiteren Zeugen und dem Eigentümer des Fahrrades. Der entscheidende Hinweis kam im aktuellen Fall von einem Kriminalkommissariat aus dem Duisburger Norden. Zu den Hintergründen:
Am Sonntag (20. Oktober) beobachtete ein Mitarbeiter des Helios-Klinikums in Alt-Hamborn einen Mann, der das Krankenhausgelände zu Fuß betrat, hierbei vorsätzlich eine Schranke beschädigte und das Gelände kurze Zeit später auf einem Fahrrad wieder verließ. Der Zeuge erstattete Anzeige und händigte den verständigten Polizisten Aufnahmen einer Videokamera aus, auf denen sowohl der Tatverdächtige als auch das entwendete Fahrrad zu erkennen sind.
Der zuständige Kriminalbeamte, der den Sachverhalt anlässlich der vorausgegangenen Sachbeschädigung bearbeitete, erkannte bei der Sichtung der Beweisfotos das markante Fahrrad und die Bekleidung des Tatverdächtigen wieder und nahm sofort Kontakt zur Mordkommission auf. Ein vom LKA NRW durchgeführter Abgleich des Videomaterials mit bereits vorhandenen Daten brachte die Ermittler auf die Spur des Beschuldigten.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg erließ ein Richter des AG Duisburg am Mittwoch (30. Oktober) Haftbefehl wegen versuchten Mordes sowie einen Beschluss zur Durchsuchung der Wohnung des mutmaßlichen Tatverdächtigen.
Am Donnerstag (31. Oktober, 11:30) nahmen Einsatzkräfte den Gesuchten in seiner Wohnung fest. Im Rahmen der anschließenden Durchsuchung stellten sie die Kleidungsstücke, die der Festgenommene bei der Tatbegehung mutmaßlich getragen hat, sicher.
Der Haftbefehl wurde ihm am heutigen Tag durch einen Ermittlungsrichter des AG Duisburg verkündet und in Vollzug gesetzt.
Schild von Brücke auf Auto geworfen (Pressemeldung vom 23.9.24)
Am Samstagabend (21. September, 22:20 Uhr) fuhr eine 36-jährige Frau mit ihrem weißen Renault auf der A59 Richtung Dinslaken, als ein schwerer Gegenstand plötzlich ihr Auto traf. Ein oder mehrere bislang unbekannte Täter hatten ein Straßenverkehrsschild samt Standrohr von einer Autobahnbrücke Höhe Richterstraße auf ihren Wagen geworfen. Das Halteverbotsschild, welches normalerweise für einen temporären Zeitraum aufgestellt wird, konnte später am Tatort aufgefunden werden. Die unter Schock stehende Frau berichtete den Beamten von einem lauten Knall. Sie blieb unverletzt und konnte ihr Fahrzeug mitsamt der beschädigten Windschutzscheibe sicher zum Stehen bringen. Angaben zu dem oder den Tätern konnte sie nicht machen.
Die Staatsanwaltschaft Duisburg stuft die Tat als versuchtes Tötungsdelikt ein. Zeuginnen oder Zeugen, die Angaben zu dem oder den Unbekannten machen können, melden sich bitte beim Kriminalkommissariat 11 unter der Rufnummer 0203 2800.
Die weiteren Ermittlungen dauern an. Dabei überprüfen die Mitarbeitenden der Mordkommission auch, ob dem Festgenommenen eine Beteiligung an einem versuchten Mord vom 21. September nachgewiesen werden kann, bei der ein Verkehrsschild auf die Autobahn 59 geworfen wurde. (ots)