Essen. Etwa elf Millionen Tonnen Lebensmittel werden laut Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung jedes Jahr allein in Deutschland weggeworfen, 59 Prozent dieser Abfälle entstehen in Privathaushalten. Dabei belasten sowohl die Produktion von Lebensmitteln als auch ihr Transport, ihre Verpackung und letztlich auch ihre Entsorgung die Umwelt ganz erheblich. Es werden Emissionen freigesetzt, Flächen verbraucht und Ressourcen verschwendet statt verwendet. Die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) beteiligen sich deswegen auch in diesem Jahr an der Europäische Woche der Abfallvermeidung (16. bis 24. November), die dazu aufruft Lebensmittelabfall zu vermeiden und damit auch natürliche Rohstoffe zu schonen. Das Motto der EBE lautet – mit einem Augenzwinkern – „Alles aufEssen“.
„Als Entsorgungsbetriebe Essen sammeln wir ab sofort Rezepte, die aus übrig gebliebenen Lebensmitteln und nicht verwendeten Zutaten tolle, schmackhafte Mahlzeiten entstehen lassen“, erläutert Geschäftsführer Ulrich W. Husemann die Idee. „Alle Essenerinnen und Essener sind aufgerufen, ihre leckersten und originellsten Rezeptideen und Speisekreationen aus Lebensmittelresten einzubringen und bis zum 22. November an uns zu senden oder an unserem Infomobil abzugeben.“ Das Infomobil der EBE steht in der Europäischen Woche der Abfallvermeidung auf Marktplätzen in verschiedenen Stadtteilen und informiert umfassend über die Themen Lebensmittelverschwendung und Vermeidung von Speiseabfällen.
„Lebensmittelabfälle können bereits beim bewussteren Einkaufen vermieden werden, durch eine korrekte Lagerung der Lebensmittel oder bei einer kritischen Prüfung des Mindesthaltbarkeitsdatums, denn viele Lebensmittel sind deutlich länger haltbar“, erläutert EBE-Geschäftsführer Karsten Woidtke. „Mit etwas Kreativität lässt sich auch aus Essensresten etwas sehr Leckeres zubereiten, das möchten wir mit dem entstehenden Kochbuch von Essenern für Essener gerne zeigen und so Ressourcen zu schonen helfen. Auch das ist Klimaschutz“, so Woidtke.
Die EBE nehmen am Infomobil aber nicht nur Rezepte entgegen, sie verteilen auch beispielsweise Flyer zum korrekten Befüllen des Kühlschranks, lustige Kühlschrankmagnete und Mehrweg-Frischhaltedeckel. Und wer sein Rezept – gerne mit Foto – per E-Mail schicken möchte, kann das unter info@ebe-essen.de machen. „Am Ende soll ein Rezept- und Kochbuch mit hohem Nutzwert entstehen, das unter dem Motto ‚Alles aufEssen‘ zahlreiche Ideen zur Verwendung statt Verschwendung übrig gebliebener Lebensmittel bereithält und zum Nachkochen einlädt“, so Husemann. „Wenn viele Bürgerinnen und Bürger mitmachen, kann noch vor Weihnachten ein tolles Büchlein für den Gabentisch dabei herauskommen.“ Dann können die ersten Rezepte vielleicht schon mit etwaigen Resten vom Weihnachtsmenü ausprobiert werden.
