Die Unfallstelle musste am Morgen gereinigt werden (Foto: Die Autobahn Westfalen/Die Autobahn GmbH des Bundes)

Düsseldorf/Rhein-Kreis Neuss/Kreis Mettmann/Wuppertal/Ennepe-Ruhr-Kreis/Hagen. Update 2. Dezember, 15.54 Uhr: 

Nach der schweren Unfallserie auf mehreren Autobahnen, die ein LKW-Fahrer verursacht hatte, hat die Polizei Düsseldorf eine Ermittlungskommission eingerichtet.

Der 30-jährige Beschuldigte wurde am Sonntagnachmittag der zuständigen Haftrichterin beim Amtsgericht Hagen vorgeführt. Diese veranlasste, dass er nun in einer psychiatrischen Klinik untergebracht ist.

Die Ermittlungskommission wird in den nächsten Tagen alle Aussagen von Zeugen sowie Informationen zu den verschiedenen Einzelunfällen zusammentragen, um so die komplette Fahrt des Mannes soweit wie möglich zu rekonstruieren.

Zuletzt befand sich unter den Unfallbeteiligten noch eine Person in Lebensgefahr. Der Zustand hat sich zwischenzeitlich stabilisiert, so dass die Polizei derzeit acht Schwerverletzte und elf Leichtverletzte zählt.


Update 1. Dezember, 15.11 Uhr: Hinweise auf mögliche psychische Erkrankung des Unfallfahrers

Das Sattelzuggespann des Beschuldigten wurde gegen 3:30 Uhr von der Unfallstelle abgeschleppt. In der Zwischenzeit hat die zuständige Autobahnmeisterei mit Hochdruck an der Reinigung und Instandsetzung des betroffenen Autobahnabschnitts gearbeitet. Gegen 11:30 Uhr konnte die A 1 in Richtung Bremen wieder freigegeben werden. Die Gegenrichtung ist seit 12:00 Uhr wieder nutzbar. Die A 46 ist bereits in der Nacht wieder freigegeben worden.

Dem 30-jährigen Polen wurden in einem Krankenhaus Blutproben entnommen. Nach aktuellem Erkenntnisstand gibt es Hinweise darauf, dass er psychisch erkrankt sein könnte und daher nicht ohne Weiteres gewahrsamsfähig ist. Er befindet sich aktuell vorübergehend in einer psychiatrischen Klinik unter polizeilicher Bewachung.

Der Mann wird im Laufe des Sonntags einem Haftrichter mit dem Vorwurf des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr vorgeführt. Zugleich soll beantragt werden, dass der 30-Jährige nicht in eine Justizvollzugsanstalt überstellt wird, sondern in einer Psychiatrischen Einrichtung untergebracht wird.

Mit einem validen Ergebnis der Blutproben ist frühestens in den kommenden Tagen zu rechnen

Der 30-Jährige war am späten Samstagnachmittag mit seinem Sattelzug im Bereich des AK Holst auf das Autobahnnetz aufgefahren, und sorgte für zahlreiche Unfälle im Streckennetz mit rund 50 beteiligten Fahrzeugen, bis er schließlich auf der A 1 zwischen Varresbeck und Hagen-West zum Stehen kam.

Hierbei wurden nach einer erneuten Erhebung eine Person lebensgefährlich, sieben Menschen schwer und weitere elf Menschen leicht verletzt.


Samstag, 30. November 2024, 16:25 Uhr: Die Polizei nahm am Samstagnachmittag einen Mann fest, der aus bislang ungeklärter Ursache auf mehreren Autobahnen zahlreiche Unfälle verursacht hatte. Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand hat sich die Zahl der schwer verletzten Personen auf acht erhöht, davon befindet sich aktuell ein Mensch in Lebensgefahr. 18 Personen wurden leicht verletzt.

Bislang wurden der Polizei insgesamt 50 an den Verkehrsunfällen beteiligte Fahrzeuge bekannt.

Die A 1 in Fahrtrichtung Köln war ab Hagen-West bis zur Unfallstelle gesperrt. Die A 1 in Fahrtrichtung Bremen ist ab Gevelsberg bis zur Unfallstelle gesperrt. Die Sperrungen waren bis Sonntagmittag aufrechterhalten worden. Die Sperrung der A 46 in Fahrtrichtung Wuppertal zwischen Varresbeck und Wuppertal Nord wurde zwischenzeitlich aufgehoben.

Das Hinweisportal beim LKA ist nun freigeschaltet und unter dem folgenden Link abrufbar: https://nrw.hinweisportal.de/

Feuerwehr auf Autobahn 1 im Einsatz

Am Samstagnachmittag wurde die Hauptwache und der Löschzug 3 der Feuerwehr Gevelsberg auf die Autobahn 1 in Fahrtrichtung Bremen alarmiert. Weitere Kräfte der Feuerwehr Hagen und der Feuerwehr Schwelm waren ebenfalls alarmiert worden. Den eingesetzten Kräften bot sich vor Ort ein zunächst unübersichtliches Lagebild. Die Kräfte der Hauptwache unterstützten den Rettungsdienst bei der Sichtung und Behandlung von Patienten und arbeiteten mehrere Unfallstellen ab. Die Autobahn war in beide Richtungen voll gesperrt. Da aufgrund der vielen Verletzten und Betroffenen das Stichwort “Massenanfall von Verletzten” ausgelöst worden war, richtete der Löschzug 3 an der Anschlussstelle Volmarstein einen Bereitstellungsraum für an- und abfahrende Rettungsmittel ein und stellte den Brandschutz sicher.

Während des laufenden Einsatzes stellte der Löschzug 1 den Grundschutz für das Stadtgebiet Gevelsberg sicher, während der Löschzug 2 den Grundschutz überörtlich in Schwelm sicherstellte. Der Einsatz endete für die letzten Kräfte kurz nach Mitternacht.

Autobahnmeisterei Hagen im Dauereinsatz nach Lkw-Unfallserie auf der A1

Die Autobahnmeisterei Hagen der Autobahnniederlassung Westfalen hat seit dem frühen Samstagabend (30.11.) die Polizei bei der Absicherung der Unfallstelle auf der A1 und Sperrung der Strecke zwischen Volmarstein und Hagen-West unterstützt. Seit dem Morgen sind die Straßenwärterinnen und Straßenwärter mit Aufräum- und Reparaturarbeiten beschäftigt. Ein Lkw hatte auf der Strecke zwischen Neuss (A46) und Hagen (A1) eine Serie von Unfällen verursacht. Kurz vor Hagen-West kam das Fahrzeug schließlich quer zur Fahrbahn in einer Baustelle zum Stehen.

„Bei dem Unfall ist beinahe die komplette Baustellenverkehrsführung für den Ersatzneubau der Brücke Nöhstraße zerstört worden“, sagt der Leiter der Autobahnmeisterei Hagen, Christoph Heer. „Hier ist unser Verkehrssicherer nun seit sieben Uhr mit zwei Sattelzügen und zwei Kränen angerückt, um die zerstörten Teile ab und neue Gleitwände wieder aufzubauen.“ Heer hofft, dass diese Arbeiten bis zum späten Vormittag erledigt sind und zumindest eine Fahrtrichtung wieder freigegeben werden kann.

Die Benachrichtigung durch die Polizei erfolgte in der Autobahnmeisterei kurz vor Schichtwechsel. „Das war ein Glück, weil wir so mit der Tagschicht die Absperrungen in Hagen-West und Volmarstein noch einrichten konnten und die Nachtschicht dann übernehmen konnte. Fünf Lkw, sieben Sicherungstafeln und vier Vorwarner wurden auf der A1 aufgebaut, um den Verkehr an den Anschlussstellen Gevelsberg und Hagen-West von der A1 abzuleiten. Noch in der Nacht hat die Autobahnmeisterei zudem Teile der mobilen Gleitwände zwischen den Anschlussstellen abgebaut, damit die Polizei nach der Unfallaufnahme den Stau dort auflösen und die Verkehrsteilnehmenden von der Autobahn leiten konnte.

Da der Lkw, der quer über der Fahrbahn zum Stillstand kam, sich bei dem Unfall den Tank aufgerissen hatte, musste die Entwässerung der Strecke von einem Fachunternehmen gespült werden. „An der Regenwasserbehandlungsanlage Vorhalle, in die die Entwässerung an diesem Punkt führt, haben wir noch in der Nacht Ölsperren aufgebaut“, so Heer. Eine erste Streckenkontrolle zwischen Wuppertal-Nord und Volmarstein ist zudem noch in der Nacht durchgeführt worden, da es auch in diesem Abschnitt Unfälle gegeben hatte. „Hier werden wir nun bei Tageslicht noch einmal genau hinschauen, ob noch etwas abzusichern ist“, sagt der Meistereileiter.

Die Autobahnmeisterei Remscheid der Niederlassung Rheinland hat am Samstagabend im Zusammenhang mit der Unfallfahrt des Lkw zudem einen Streckenabschnitt der A46 gesperrt, der aber kurze Zeit später wieder freigegeben werden konnte.

Auf Anfrage bestätigte Susanne Schlenga, Referentin der Stabsstelle Kommunikation von Die Autobahn Westfalen/Die Autobahn GmbH des Bundes, am heutigen Mittag die Freigabe der A1 in beiden Richtungen: Die Fahrtrichtung Bremen ist um 11 Uhr wieder freigegeben worden – Die Fahrtrichtung Köln folgte gegen 12 Uhr.

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