Krefeld. Beim AKKUpreis geht es vor allem um die künstlerische, kreative Leistung von Kindern und Jugendlichen. Das sind die Preisträger: Das große Projekt der Erich-Kästner-Schule – die Mosaiksäulen!
Der „kleine Oskar von Krefeld“, die Kopfskulptur des staunenden Clowns wird jetzt für ein Jahr als Leihgabe an die Schule übergeben. Die besonders gestaltete Urkunde hebt die Besonderheit des ausgezeichneten Projekts hervor und wird in der Schule bleiben. Mit dem Preis ist die Dotierung von 1500,- Euro für künftige kulturelle Projekte verbunden. Der Rotary Club gibt seit vielen Jahren das Preisgeld für den AKKUpreis. Der Förderverein AKKU vergibt in diesem Jahr den Preis zum 25. Mal!
Bei der feierlichen Verleihung in der Fabrik Heeder waren beeindruckende Grußworte zu hören, es sprachen Oberbürgermeister Frank Meyer und für den Rotary Club Jochen Butz.
Zwei sehr anschauliche Videopräsentationen stellten das umfangreiche Projekt ab dem Schuljahr 2022/23 vor. Darüber hinaus schilderten die jungen Künstler:innen ihre persönlichen Eindrücke dazu auf der Bühne. Sie berichteten über den Ablauf der Gestaltung der Mosaiksäulen und gaben individuelle Statements dazu ab.
Robert Kaller, der künstlerisch/fachliche Unterstützung durch „Kultur und Schule“ des Landes NRW beitrug, beschrieb den tatkräftigen Einsatz und die große Begeisterung der Schülergruppe und betonte den allgemeinen Wert und die Bedeutung von kreativer künstlerischer Gestaltung von Schülerinnen und Schülern in Schule.
Eine Würdigung der preisgekrönten Arbeit erfolgte durch die Vorsitzende von AKKU Heide Schremmer: Die Lehrerin Anke Herbrecht-Bunk begann mit einer Arbeitsgemeinschaft im Fach Kunst das Projekt. In einem Flur sind die ersten Mosaik-Arbeiten installiert mit der Unterstützung von Robert Kaller. Das Ganze machte den jungen Menschen so viel Freude, dass sie sich mehr davon in der Schule wünschten und weiterarbeiten wollten. Das geschah im Schuljahr 2023/24. Am Tag der Preisverleihung fehlte Anke Herbrecht-Bunk krankheitshalber, das wurde sehr bedauert.
Einige aus der Gruppe der Jugendlichen haben sehr verschlungene Wege hinter sich gebracht, ehe sie an die Erich-Kästner-Schule gekommen sind. Gut ist, dass hier Menschen sind, die vorrangig Kinder und Jugendliche unterrichten. Es sind keine Lehrkräfte, die vorrangig Fächer unterrichten. Schwerpunkt ist Aufbau und Pflege der Beziehungen. So entstand ein gutes, intensives und persönliches Verhältnis!
Im Schülerbetriebspraktikum, das anschließend an den 2. Projektteil stattfand, gab es aus den Handwerksbetrieben viel positive Resonanz. Die praktische handwerkliche Erfahrung, wurde in den Betrieben deutlich benannt und gelobt, was eine sehr positive Rückmeldung ergab. Auch wurden 8 Ausbildungsverträge angeboten, das ist einfach sehr bemerkenswert.
Viele handwerkliche Fertigkeiten verbesserten sich im Laufe der Zeit: Fliesenstücke mussten in gute Formen geteilt, Unfallgefahren vermieden werden. Der Untergrund musste vor dem Einsetzen der Fliesenstücke richtig vorbereitet werden. Das Verfugen erforderte dann noch weiteres Geschick, das auch eingeübt werden musste. Das genaue Beachten von Abläufen und Einhalten von Regeln wurde trainiert und das lange Durchhalten eines so langen Prozesses ist nicht einfach.
Die immer bewusstere künstlerische Gestaltung entwickelte sich bei den Jugendlichen. Sie ist in der Anordnung der farbigen Formen der Säulen gut sichtbar.
So zeigt die 1. Säule warme Farben: Rot, Orange, Brauntöne und Gelb. Die Fliesenscherben sind hier eher zufällig gesetzt. In der 2. Säule gibt es auch Grün- und Blautöne. In der 3. entwickeln sich einzelne erste bewusstere Formzusammenhänge durch die Farben. Die farbigen Formen sind in der 4. Säule noch bewusster gesetzt, in der 5., die farbig auch in die warmen Farben zurückführt, wird dann eine entschiedene Gestaltung sichtbar. Dadurch ist bei den 5 Säulen im Flur ein eindrucksvoller Farbverlauf von warm nach kalt und wieder nach warm entstanden. Eine weitere einzelne Säule wurde von 3 Schülerinnen entworfen und die Gestaltung sehr bewusst verwirklicht.
Die sehr positive Resonanz durch die Schulgemeinschaft machte die Gruppe zu Recht sehr stolz. Jörg Geelen bedankte sich zum Schluss herzlich für seine Schule.
Die Preisverleihung wurde von Kilian Seegers lebendig und kompetent moderiert. Gut gewürzte heitere Impro-Shows von Christian Blau, Thomas Jansen, und Silvia Westenfelder umrahmten den Abend.
Der „kleine Oscar von Krefeld“, das ist die AKKU-Büste „der staunende Clown“, die 1997 vom Krefelder Künstler Klaus-Peter Noever nach einem Entwurf vom Grafiker und Gestalter Theo Windges geschaffen wurde. Jetzt ist sie für fast ein Jahr in der Erich-Kästner-Schule!