Krefeld. Ein kleines Stück Glas kann manchmal den Blick auf die Welt verändern – und für 37 obdachlose und bedürftige Menschen in Krefeld wurde diese Veränderung jetzt Wirklichkeit. In einer bewegenden Aktion hat die Fielmann-Niederlassung in Krefeld maßgefertigte Brillen kostenlos an Menschen verteilt, die sich eine solche Hilfe sonst nicht leisten könnten.
Die Idee zu diesem besonderen sozialen Engagement kam durch eine Anfrage von Darina Finsterer, Fundraiserin bei der Diakonie Krefeld & Viersen. Sie wandte sich zunächst an die Fielmann Förderstiftung mit der Frage, ob man Obdachlosen und Bedürftigen zu mehr Lebensqualität durch Brillen verhelfen könnte. Der Vorschlag wurde an die Niederlassung in Krefeld weitergeleitet, und schnell nahm die Idee konkrete Formen an.
„Ich war sofort begeistert, weil wir damit Menschen helfen können, die keine andere Möglichkeit haben – finanziell und auch ganz praktisch“, erklärt Annika Schmitz, Niederlassungsleiterin bei Fielmann in Krefeld. „Es ist eine Hilfe, die ankommt, gerade jetzt in der Weihnachtszeit“, ergänzt Darina Finsterer von der Diakonie.
Gemeinsam haben Annika Schmitz, Darina Finsterer und ihr Kollege Jan Vander von der Diakonie ein Konzept entwickelt, das nicht nur die Versorgung mit Brillen, sondern auch einen niederschwelligen Zugang für die Betroffenen sicherstellte. Mit mobilen Gerätschaften wie Autorefraktometern, Messbrillen und einer Auswahl an Fassungen machte sich Annika Schmitz mit ihrem Augenoptikerkollegen Ralf Spiek dann auf den Weg in den Tagesaufenthalt der Diakonie an der Lutherstraße.
Die Resonanz war überwältigend. Menschen, die oft am Rande der Gesellschaft stehen, fanden sich in einem vertrauten Umfeld wieder, wo sie nicht nur eine Brille, sondern auch Wertschätzung und Aufmerksamkeit erhielten. „Die Dankbarkeit war herzerwärmend“, so Annika Schmitz. Im Anschluss ging es weiter zur Bahnhofsmission am Krefelder Hauptbahnhof, wo ebenfalls zahlreiche Bedürftige die Gelegenheit nutzten, ihre Sehstärke bestimmen und eine passende Brille auswählen zu lassen.
Drei Wochen später, rechtzeitig vor Nikolaus, folgte die feierliche Übergabe der fertigen Brillen. Jeder Kunde erhielt seine neue Brille – und dazu einen Schokoladen-Nikolaus. „Die Freude war riesig, besonders bei denen, die die Hilfe wirklich dringend brauchten“, berichtet Annika Schmitz mit einem Lächeln.
Die Aktion zeigte nicht nur, wie groß der Bedarf ist, sondern auch, welche Wirkung ein scheinbar kleines Hilfsmittel wie eine Brille haben kann. Menschen, die vorher in ihrem ohnehin schwierigen Alltag an den einfachsten Hürden scheiterten, können nun wieder Preise erkennen, Texte lesen und die Welt klarer sehen.
Insgesamt fertigte die Niederlassung in Krefeld 37 Brillen – sowohl Lese- als auch Fernbrillen. Jede einzelne wurde individuell angepasst und steht als Symbol für echte Hilfe, die ankommt. „Es war besonders schön zu sehen, wie wir den Menschen, die es im Leben schwer haben, ein Lächeln entlocken konnten, als sie durch die Brille plötzlich wieder klar sehen konnten“, erinnert sich Annika Schmitz.
Diese Aktion ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie viel bewirkt werden kann, wenn Engagement und Herzblut auf echte Not treffen. Die Fielmann-Niederlassung in Krefeld hat nicht nur Brillen, sondern auch Hoffnung geschenkt – und das ganz besonders in einer Zeit, in der kleine Wunder mehr denn je gebraucht werden.