IHK-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Groß (l.) und IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel (Foto: © Jacqueline Wardeski)

Mülheim an der Ruhr/Essen/Oberhausen/Rhein-Ruhr. Die Industrie- und Handelskammer zu Essen (IHK) übernimmt in diesem Jahr, in dem sowohl die Bundestags- als auch die Kommunalwahlen stattfinden werden, die Federführung der Ruhr-IHKs. Im vergangenen Jahr lag die Federführung bei der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer. Die Hauptgeschäftsführerin der IHK Kerstin Groß freut sich auf die neue Aufgabe und die damit verbundene Verantwortung: „Die Kooperation unserer Ruhr-IHKs im vergangenen Jahr war bereits sehr erfolgreich. Diesen Weg wollen wir im neuen Jahr fortsetzen und uns mit voller Kraft den Herausforderungen im Ruhrgebiet widmen.“

Tempo für mehr Flächen und zukunftsfähige Energiewende

Die Herausforderungen für das Ruhrgebiet bleiben weiterhin groß. Auf diese will Kerstin Groß im Wahljahr 2025 verstärkt aufmerksam machen: „Wir brauchen nicht weniger als eine neue politische Agenda.Ruhr! Denn leider hat unsere Region in der Vergangenheit zu oft den Kürzeren gezogen.“ Zu den wichtigsten Handlungsfeldern zählt die IHK-Hauptgeschäftsführerin eine zukunftsfähige Energiewende sowie mehr Flächen für potenzielle Investorinnen und Investoren: „Im Ruhrgebiet gibt es zu wenig Flächen, die kurzfristig verfügbar sind. Doch für mehr Investitionen brauchen wir mehr Flächen.“ Mit Essen als Energiehauptstadt Europas sieht Kerstin Groß eine vielversprechende Chance, die Transformation nachhaltig zu gestalten: „Der Wandel ist Teil und Geschichte des Ruhrgebietes. Motor dieses Wandels war und ist seit vielen Jahren unsere Wirtschaft. Umso wichtiger ist es daher, dass wir eine zukunftsfähige Energiewende voranbringen. Denn vor allem unsere energieintensiven Unternehmen brauchen mehr Unterstützung bei der Energiewende.“

Keine Zeit für Ungewissheit und Stagnation

Nach dem vorzeitigen Ende der Berliner Ampel findet am 23. Februar 2025 die Bundestagswahl statt. Im Herbst folgen die Kommunalwahlen. Beide spielen auch für IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel eine wichtige Rolle für die weitere Entwicklung des Ruhrgebietes: „Für uns ist die Marschroute klar: Vorfahrt für die Wirtschaft im Ruhrgebiet!“ Daher will die IHK-Präsidentin sich dafür einsetzen das Ruhrgebiet stärker in den politischen Fokus zu rücken: „Es braucht mehr Investitionen und öffentliche Impulse. Deshalb werben die Ruhr-IHKs für eine Regierung, die sich aufs Wesentliche konzentriert: das Regieren!“ Das Auftreten der Berliner Ampel im vergangenen halben Jahr habe keinen guten Eindruck hinterlassen. „Mit politischen Machtspielen und öffentlichen Streitigkeiten schafft man keine Voraussetzungen für wirtschaftliches Wachstum, sondern das genaue Gegenteil: Ungewissheit und Stagnation. Für beides hat das Ruhrgebiet keine Zeit.“

An gemeinsame Erfolge aus dem Vorjahr anknüpfen

Die Kooperation der Ruhr-IHKs konnte bereits im vergangenen Jahr einige Erfolge verbuchen: So wurde ein 10-Punkte-Plan für eine bessere Straßeninfrastruktur im Ruhrgebiet erarbeitet, den NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer entgegengenommen hatte. Gemeinsam mit dem Regionalverband Ruhr (RVR) haben die Ruhr-IHKs zudem den Transformationsprozess für Wasserstoff als Energieträger vorangetrieben. Darüber hinaus konnten mit dem Ruhrlagebericht wichtige Handlungsfelder aufgezeigt werden, die für die Unternehmen im Ruhrgebiet von besonderer Bedeutung sind.

Die Ruhr-IHKs bestehen aus den Industrie- und Handelskammern in Essen, Dortmund, Duisburg, Bochum, Münster und Hagen. Die Kammern arbeiten eng zusammen, um die wirtschaftliche Entwicklung der Region zu fördern und die Interessen ihrer 415.000 Mitgliedsunternehmen zu vertreten. Im Verantwortungsbereich der Ruhr-IHKs liegen in Gänze 24 Städte und Kreise.
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