Die Kuratorinnen Henriette Fickers (links) und Swenja Janning mit der Merian-Banknote (Foto: Kreis Coesfeld, Jon Wiggermann)

Kreis Coesfeld. Wer alte Geldscheine sammelt und immer schon eine Leihgabe zu einer Kunstausstellung des Kreises Coesfeld beisteuern wollte, hat jetzt Gelegenheit dazu: Das Kuratorinnenteam der Ausstellung „Women in Progress“, die am 2. Februar 2025 eröffnet wird, ist kurzfristig auf der Suche nach einem besonderen, früher alttäglichen Exponat: Denn zahlreiche 500-DM-Banknoten trugen das Konterfei der Naturforscherin und Künstlerin Sibylla Maria Merian (1647-1717) – und diese wiederum zählt zu den sechs weiblichen Geistesgrößen, die bald auf Burg Vischering in Lüdinghausen im Ausstellungsfokus stehen werden.

„Es sind Frauen aus ganz unterschiedlichen Epochen und Kontexten, denen wir uns widmen“, betont Kreis-Kulturreferentin Swenja Janning – und ergänzt: „Kunst- und Wissenschaftsgeschichte müssen in großen Teilen neu geschrieben werden: Denn Frauen wurden über die Jahrhunderte bewusst ignoriert, ausgeschlossen und in ihrer Leistung geschmälert.“ Dass sie dennoch Großartiges vollbrachten, zeigt die Retrospektive, die bis zum 25. Mai 2025 zu sehen sein wird. Insgesamt rund 40 Exponate werden dann in der Vorburg gezeigt. Im Bestand der Burg Vischering befindet sich bereits ein Exemplar der Merian-Banknote; die Kuratorinnen suchen aber noch ein zweites, um Vorder- und Rückseite des Geldscheines zeigen zu können.

An Merian erinnern auch Präparate und Herbarien zusammen mit ihren berühmten Pflanzen-Aquarellen und weiteren Ausstellungsstücken. Epochen- und gattungsübergreifend ist zudem das Schaffen der Kupferstecherin Magdalena van de Passe (1600-1638), der Dichterin Sibylla Schwarz (1621-1638), der großen Poetin Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848), der expressionistischen Künstlerin Rosy Lilienfeld (1896-1942) und der zeitgenössischen finnischen Künstlerin Milja Laurila (Jahrgang 1982) Thema.

Zur Eröffnung der Ausstellung am 2. Februar 2025 (Sonntag) um 17:00 Uhr lädt der Kreis Coesfeld alle Interessierten herzlich ein. Mögliche Leihgebende können sich unter Telefon 02591/7990-0 oder kultur@kreis-coesfeld.de melden.

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