Dr. Jürgen Schmude (Foto: pst, Jahr 2015)

Moers/Kreis Wesel. Mit Bestürzung hat die Moerser Stadtgesellschaft den Tod von Dr. Jürgen Schmude aufgenommen. Er ist im Alter von 88 Jahren am Montag, 3. Februar, verstorben.

„Der Familie gilt unsere herzliche und aufrichtige Anteilnahme“, erklärt Bürgermeister Christoph Fleischhauer. „Ich habe Dr. Jürgen Schmude als einen gradlinigen, bescheidenen und vor allem klugen Menschen kennengelernt, der seine Meinung stets fundiert und mit bedachten Worten geäußert hat.“ Von 1969 bis 1994 war der Sozialdemokrat Schmude Mitglied des Bundestages. Als Bundesminister für Bildung und Wissenschaft war er von 1978 bis 1981 tätig. Danach wurde er zuerst zum Bundesminister der Justiz und später zum Bundesminister des Innern ernannt.

Christliche Haltung
Trotz seiner verantwortungsvollen und anstrengen Aufgaben hat sich Schmude auch weiterhin lokalpolitisch engagiert – besonders im Kulturbereich. Unter anderem dafür hat er 2019 den Verdienstorden des Landes NRW erhalten. Bereits 1982 hatte ihm die Stadt Moers den Ehrenring verliehen. Angefangen hatte die politische Laufbahn des SPD-Politikers 1964 als Mitglied des Rates der Stadt Moers und ab 1969 als Kreistagsabgeordneter. Neben dem politischen und gesellschaftlichen Engagement war Schmude die Arbeit in der Kirche sehr wichtig. Von 1985 bis 2003 war er Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). „Seine christliche Haltung hat er stets zum Maßstab des eigenen Handelns und seiner eigenen Entscheidungen gemacht. Das hat mir sehr imponiert“, so Fleischhauer abschließend.

René Schneider MdL: „Jürgen Schmude war ein Vorbild mit klarem moralischem Kompass“

„Die SPD im Kreis Wesel trauert um Jürgen Schmude, der am 3. Februar 2025 im Alter von 88 Jahren verstarb. Er war ein überzeugter Sozialdemokrat, der die Politik in Deutschland über Jahrzehnte hinweg geprägt hat. Dabei war Jürgen Schmude ein Vorbild mit klarem moralischem Kompass. Gerade in schwierigen Zeiten wie diesen wird sein Rat fehlen. Seine klare Haltung wird jedoch Vorbild für die nachfolgenden Generationen in der Politik bleiben”, erklärt René Schneider, Vorsitzender der SPD im Kreis Wesel.

“Als Bundesminister für Bildung und Wissenschaft, später für Justiz und schließlich als Bundesinnenminister unter Helmut Schmidt setzte sich der promovierte Jurist unermüdlich für soziale Gerechtigkeit, Bildungschancen und den demokratischen Rechtsstaat ein. Geboren in Insterburg (heute Tschernjachowsk) und viele Jahre in Moers zu Hause, blieb er stets seiner Heimat und der SPD eng verbunden. Seine politischen Ideale trug er nicht nur als Worte auf Parteitagen vor, sondern lebte sie mit ganzer Überzeugung. Mit Jürgen Schmude verliert die SPD eine herausragende Persönlichkeit, die sich mit Klugheit, Leidenschaft und Integrität für eine gerechtere Gesellschaft eingesetzt hat. Wir sind dankbar für sein Lebenswerk und werden sein Andenken stets in Ehren halten. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie“, so Schneider weiter.

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