
Kamp-Lintfort/Xanten/Wesel. Zum gesundheitspolitischen Austausch kurz vor der vorgezogenen Bundestagswahl trafen sich die Geschäftsführer der vier Krankenhäuser des Wahlkreises Wesel I mit Kandidaten unterschiedlicher Parteien. Ziel der Krankenhausvertreter war es, auf die Situation und Probleme der Krankenhäuser aufmerksam zu machen. An dem Gespräch beteiligten sich Sascha van Beek (CDU), Kevin Waldeck (SPD) und Karl-Heinz Freckmann (Bündnis 90/Die Grünen).
Zentrales Thema war insbesondere das beschlossene Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG). „Wir haben das Gespräch gesucht, weil wir auf die Herausforderungen der Krankenhäuser und die offensichtlichen Defizite der Bundesreform hinweisen wollten“, sagte Conrad Middendorf stellvertretend für die Geschäftsführer der Krankenhäuser im Wahlkreis. Aus Sicht des Geschäftsführers des St. Bernhard-Hospitals stellen die beschlossenen Reformmaßnahmen die Hospitäler zukünftig vor weitere große Aufgaben.
Dabei waren bereits die vergangenen Monate insbesondere für viele NRW-Krankenhäuser geprägt von strukturellen Herausforderungen, die mit der landesweiten Krankenhausplanung einhergingen. Mit der Bundesreform durch das KHVVG sehen die Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen weitere Hürden auf sich zukommen. „Nach wie vor sind wir mit einer unzureichenden Finanzierungssituation, ausufernden bürokratischen Anforderungen sowie praxisfernen Gesetzesregelungen konfrontiert“, fasste Karl-Ferdinand von Fürstenberg, Geschäftsführer von pro homine und dem Marien-Hospital Wesel, die Situation der Krankenhäuser zusammen. Es sei zwingend erforderlich, bundesweit für alle Kliniken bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, um eine ausreichende Patientenversorgung zu gewährleisten.
Für die Bundestagskandidaten des Wahlkreises 112 Wesel I war der Austausch im St. Bernhard-Hospital eine gute Gelegenheit, sich aus erster Hand über die Herausforderungen der Krankenhäuser und deren Erwartungen an die Gesundheitspolitik zu informieren. „Wir hoffen, den Wahlkreiskandidaten wichtige Impulse für ihre gesundheitspolitische Arbeit mitgegeben zu haben, die aus unserer Sicht eine Verbesserung der Patientenversorgung zum Ziel haben sollte“, so Marco Plum, Geschäftsführer des Sankt Josef-Hospitals Xanten.
Die Bundestagskandidaten nahmen sich Zeit für die Anliegen der Krankenhausgeschäftsführer und diskutierten gemeinsame über die Lage der freigemeinnützigen Hospitäler. Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Region auch zukünftig eine umfassende Gesundheits- und Krankenhausversorgung braucht, für die insbesondere auch verlässliche politische Rahmenbedingungen notwendig sind.