
Mönchengladbach. Die Bauarbeiten an der Vorburg von Schloss Rheydt gehen in die nächste Phase. Das zusätzliche Gerüst, das derzeit an der Hofseite der Vorburg aufgestellt wird, leitet die statischen Sanierungsmaßnahmen am Dachstuhl des Ostflügels ein. Ursprünglich war lediglich geplant, die Fassade auf der Wasserseite zu sanieren. Bei den Bauarbeiten wurden jedoch im Spätsommer 2024 schwere Schäden an den im Mauerwerk aufliegenden Balkenköpfen festgestellt.
Vor allem Käfer, Holzwespen und Braunfäule haben den Kopfenden der horizontalen Zugbalken im Verlauf der Jahrzehnte mächtig zugesetzt. Akute Einsturzgefahr bestand zwar nicht. Dass es ohne eine statische Ertüchtigung nicht weitergehen konnte, war aber schnell klar. Gemeinsam mit Architekten, Statikern und Holz-Sachverständigen hat das städtische Gebäudemanagement (gmmg) parallel zur laufenden Fassadensanierung den Sanierungsumfang am Dachgebälk ermittelt, die Planung mit dem Denkmalschutz abgestimmt und qualifizierte Unternehmen für die Umsetzung beauftragt.
Stück für Stück erhalten die Holzbalken nun neue Auflager. Dafür werden die beschädigten Kopfenden der Balken entfernt und –im fertigen Zustand weitestgehend unsichtbar – durch korrosions- und schädlingssichere Stahlauflager ersetzt. So entsteht eine langfristig tragfähige Verbindung, bei der die historischen Balken weitestgehend erhalten bleiben und weiterhin zum denkmalgerechten Charme der Vorburg beitragen können. Um die Bausubstanz des Gebäudes mit den Arbeiten statisch nicht zu sehr zu belasten, werden sie in mehreren Etappen durchgeführt, wobei immer jeder dritte Balken an die Reihe kommt.
Für den langfristigen Erhalt wird der Dachstuhl zudem durch eine filigrane Stahlkonstruktion weiter ausgesteift. Erst nach Abschluss der Dachstuhl-Ertüchtigung, bei der für die neuen Auflager auch Arbeiten am Mauerwerk erforderlich sind, können die Fassadenarbeiten vollständig abgeschlossen und das Dach neu eingedeckt werden. Nach aktuellem Planungsstand soll die Gesamtmaßnahme Ende 2025 abgeschlossen werden.