(Foto: Dennis Stratmann)

Berlin/Prüm/St. Vith (Belgien). Einmal im Jahr kommt die Tourismuswelt in Berlin auf der Internationalen Tourismus Börse (ITB) zusammen. 2024 waren 5.500 Aussteller aus 170 Ländern dabei, 100.000 Teilnehmer wurden gezählt. In diesem Jahr ist die Eifel Tourismus GmbH (ET) wieder vertreten. Gemeinsam mit der Stadt Aachen hat die ET einen Counter am NRW-Gemeinschaftsstand. Die Präsenz auf der weltgrößten Reisemesse nutzt die Eifel Tourismus GmbH, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der Tourismusagentur Ostbelgien in der Europäischen Wirtschaftlichen Interessenvereinigung (EWIV) Eifel-Ardennen-Marketing zu bekräftigen. 

Unter dem Motto „The Power of Transiton lives here“ („Die Kraft des Wandels lebt hier“) diskutieren auf der ITB 400 Top-Speaker aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik die Branchen-Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft. Und mittendrin ist die Eifel, die erstmals nach der Corona-Pandemie wieder mit einem eigenen Stand vertreten ist. „Es ist wichtig, dass wir hier in Berlin Präsenz zeigen. Das Motto der Messe spiegelt unsere eigene Entwicklung wider. Berlin und die ITB haben eine besondere Bedeutung für die Eifel, denn hier liegen die Wurzeln unserer starken grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit unseren belgischen Partnern“, sagt Markus Ramers, „Vor der Pandemie war der ‚Eifel-Ostbelgien-Abend‘ mit regelmäßig mehr als 300 Teilnehmern ein fester Treffpunkt für Partner und Akteure der Region – ein Symbol unserer engen Zusammenarbeit. Diesen Geist nehmen wir mit in die Zukunft: Heute besiegeln wir auf der ITB bewusst die weitere Vertiefung unserer grenzüberschreitenden Partnerschaft.“

Während eines Pressegesprächs gaben Gregor Freches (Minister für Kultur, Sport, Tourismus und Medien der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens), Landrat Markus Ramers (Aufsichtsratsvorsitzender der Eifel Tourismus GmbH), Landrätin Julia Gieseking (Stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Eifel Tourismus GmbH), Sandra De Taeye (Direktorin der Tourismusagentur Ostbelgien TAO) und Wolfgang Reh (Geschäftsführer der Eifel Tourismus GmbH) einen Einblick in die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf der Ebene des (EWIV) Eifel-Ardennen-Marketings sowie einen Ausblick auf das Tourismusjahr 2025 in der Eifel und Ostbelgien.

ITB als Impulsgeber

Auch die Tourismusagentur Ostbelgien kehrt auf die ITB zurück und präsentiert sich mit ihren regionalen Partnern der Wallonie auf einem Stand. “Die ITB ist ein perfekter Ort für den Ausbau bestehender und neuer Kooperationen. Die Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind zentrale Themen – und genau hier wollen wir in Ostbelgien und der Eifel-Ardennen-Region weiter wachsen”, erklärte Minister Freches. Die enge Kooperation zwischen Ostbelgien und der Eifel hat bereits zahlreiche Erfolge hervorgebracht, wie beispielsweise das Projekt Vennbahn – heute eine sehr beliebte Radstrecke in beiden Ländern. Durch den kontinuierlichen Austausch und die gemeinsame Entwicklung von Tourismusangeboten wird die Region nachhaltig gestärkt. Mit der Übernahme der Präsidentschaft der EWIV kündigte Minister Freches an, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit weiter zu intensivieren.

Die Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) beschleunigen derzeit nicht nur in der Tourismusbranche den Wandel. Eine nachhaltige Ausrichtung im touristischen Angebot wie Mobilität, Beherbergung oder gastronomische Angebote wird immer wichtiger. Während die KI helfen kann, Prozesse in den Betrieben effizienter zu gestalten, Informationen passgenauer an den Wünschen der Gäste auszurichten und buchbare Erlebnisse und Urlaube mit wenigen Klicks verfügbar macht, bleibt die Sehnsucht nach dem Erfahren der Natur, nach authentischen, echten Erlebnissen, nach Genüssen regionaler Produkte.

Erfolgreiches Tourismusjahr 2024

Der Tourismus stellt einen entscheidenden Wirtschaftsfaktor in der Region dar, dessen Wertschöpfungspotenzial kontinuierlich gesteigert wird. Bisher liegen die Zahlen für die Eifel in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen nur bis November 2024 vor. Der Trend ist klar: gegenüber dem Vorjahr steigen die Zahlen weiter an. Den nordrhein-westfälischen Teil der Eifel (mit der Region Aachen) besuchten 1.268.971 Gäste (+3,0 Prozent) und es wurden 2.996.158 Übernachtungen (+1,6 Prozent) registriert. In den rheinland-pfälzischen Teil der Eifel kamen 886.836 Besucher (+4,6 Prozent), die Übernachtungszahlen stiegen auf 3.057.602 (+5,8 Prozent).

Der Anteil der ausländischen Gäste, die die Eifel besuchten, stieg ebenfalls an. Die NRW-Eifel mit der Region Aachen besuchten 349.153 Gäste (+7,3 Prozent) mit 751.608 Übernachtungen (+6,1 Prozent). In die Tourismusregion Eifel Rheinland-Pfalz kamen aus dem Ausland 237.029 Gäste (+9,0 Prozent), mit 895.072 Übernachtungen (+7,7 Prozent).

„Diese Zahlen beruhen maßgeblich auf dem Engagement unserer Gastgeber und deren Investitionen in ihre Betriebe und damit in die Eifel. Im Center Parc Park Eifel wurden beispielsweise für die Modernisierung etwa 68 Millionen Euro investiert,“ sagt Julia Gieseking. „Wir haben viele erfolgreiche Betriebe in der Eifel, umso erfreulicher ist es, wenn die Nachfolge in den Unternehmen erfolgreich geregelt wird. Ein Beispiel ist das Michels Wohlfühlhotel in Schalkenmehren, das mit einer Auslastung von über 90 Prozent hervorragend am Markt positioniert ist. Melanie und Hubert Drayer führen das Hotel bereits in der vierten Generation. 2022 sind die Töchter Julia Wefing und Luisa Drayer mit ihren Partnern in die Geschäftsführung eingestiegen und sichern damit das Bestehen des Traditionshotels. Das Hotel-Restaurant “Zur Neroburg” in Neroth übernahm der einstige Mini-Koch Kevin Müllerstein (Regionalmarke Eifel-Betrieb). Im Hotel-Restaurant Schneider am Maar ist mit den Brüdern Christopher, Cedric und Aaron Mölder die nächste Generation am Start.

Erfolge durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Die Eifel Tourismus GmbH und die Tourismusagentur Ostbelgien engagieren sich seit 20 Jahren gemeinsam in der EWIV Eifel-Ardennen Marketing. Während der ITB vereinbarten Markus Ramers, Julia Gieseking, Gregor Freches und Sandra de Taeye, auch zukünftig eng zusammenzuarbeiten. „Die Vision, die ‚Top Erlebnisregion in Europa‘ zu werden, wurde konsequent verfolgt und hat bereits Früchte getragen,“ zieht Markus Ramers Bilanz. „Der Vennbahn-Radweg und die Venntrilogie stehen als Schlüsselprojekte für den Erfolg. Der Vennbahn-Radweg schafft Verbindungen zur Eifel über die Ravelroute zum Kyll Radweg und die Venntrilogie ist mit dem Eifelsteig verknüpft, was die Region noch attraktiver für Wanderer und Radfahrer macht. Beide Infrastrukturen fördern die Entwicklung gemeinsamer touristischer Angebote, von denen die Gastgeber auf beiden Seiten der Grenze profitieren.“ Die TAO wie auch die ET haben die Angebote und Pauschalen in ihr Portfolio aufgenommen. Die Einführung des Buchungssystems Deskline 3.0 ermöglicht eine verbesserte Buchung von Pauschalen auf der belgischen Seite und erleichtert den grenzüberschreitenden Tourismus. Der grenzüberschreitende Austausch von Erfahrungen ist ein zentraler Schritt, um gemeinsam Lösungen für Herausforderungen wie den Fachkräftemangel und die Betriebsnachfolge zu finden. “Indem wir Erkenntnisse über die Region hinaus teilen, können wir die Zukunft des Tourismus in der grenzüberschreitend gemeinsam nachhaltig gestalten”, betont Ramers.

Ausblick in das Tourismusjahr 2025

Deutschland bleibt das Lieblingsziel der Deutschen: Dies bestätigen die Marktforschungsdaten und repräsentativen Umfragen der Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen. „Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten wird beim Urlaub nicht gespart – ein Drittel der Reisenden bucht frühzeitig und nutzt gerne Frühbucherrabatte. Dies sehen wir auch in unserer Buchungsstatistik. Besonders die Frühbucherrabatte für den Eifelsteig sind gefragt“, blickt Markus Ramers auf das Tourismusjahr 2025. Julia Gieseking ergänzt: „Der Eifelsteig bleibt ein zentrales touristisches Highlight, das nach wie vor zahlreiche Wanderer anzieht. Wir sehen es als Ziel unserer strategischen Ausrichtung im Tourismus, erfolgreich eingeführte Angebote weiterzuentwickeln und ihre Potenziale auszubauen.”

Daniel Köhler, Geschäftsführer Prümtal Camping sieht ebenfalls positiv in das Jahr 2025: “Die Sommerferien und langen Wochenenden mit Feiertagen sind bereits ausgebucht. Die Investitionen, die wir getätigt haben, zahlen sich für uns als 5-Sterne Campingplatz aus. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen, dann bekommen wir eine schöne Campingsaison”.

Für den Naturpark Hohes Venn Eifel hat sich die Investition in die Digitalisierung der Buchungen gelohnt. Der Naturpark bietet viele Führungen an und nutzt seit zwei Jahren Regiondo, über das nun alle Buchungen laufen. “Durch Regiondo ist für uns die Durchführung der Führungen viel einfacher geworden. Die Sternenparkführungen sind meistens ausgebucht.” Regiondo ist ein Online-Buchungssystem für Freizeitanbieter und Veranstalter.

Alexander Gerhard, Pressesprecher Nürburgring, schaut positiv in das Tourismusjahr 2025. Der Motorsport sei sehr wichtig, doch in den vergangenen Jahren hätten sie weitere touristische Angebote entwickelt, die zum Erfolg des Nürburgrings beitrügen. Kulturelle Events aber auch Familientage zählen dazu, ebenso wie der Aktivtourismus mit Rad- und Lauftreffs. “Die Angebote auf dem Nürburgring mit Motorsport, Kultur, Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten ist sehr vielfältig”, sagt Gerhard.

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