Im Nettetaler Krankenhaus setzen Ärzte bei der Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen des Verdauungssystems modernste Endoskopie-Technologie ein (Foto: Städtisches Krankenhaus Nettetal)
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Nettetal. Die Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen des Verdauungssystems zählt zu den etablierten Schwerpunkten der Inneren Medizin im Nettetaler Krankenhaus. Nun hat das Haus eine neue Endoskopieeinheit angeschafft und die technische Ausstattung der gastroenterologischen Abteilung damit auf den modernsten Stand der Medizintechnik gehoben.

Innovative Technologien liefern den Ärzten während der Untersuchung nahezu perfekte Bilder zur Beurteilung der Schleimhaut und Erkennung von Polypen und Frühkarzinomen. „Diese Gerätegeneration schafft ein völlig neues Niveau der Bildqualität. Das gibt uns mehr Sicherheit in der Diagnose und erweitert die Prophylaxemöglichkeiten“, freut sich der Chefarzt Michael Pauw, der die neue Einheit insbesondere zur Spieglung von Magen, Darm und Speiseröhre einsetzt. So ließen sich Vorstufen präziser vorhersagen und man könne frühzeitig eine passende Therapie ausarbeiten, um schwere Erkrankungen zu verhindern.

Für die beeindruckende Bildqualität mit bis zu 100-facher Vergrößerung auf einem 4K-Monitor sorgen mehrere Features, berichtet der erfahrene Gastroenterologe. Neuartige Lichtmodifikationen erhöhen die Sichtbarkeit von verdächtigem Gewebe und entzündlichen Bereichen, indem Farbe, Struktur und Helligkeit des endoskopischen Bildes verbessert werden. Eine weitere optische Neuerung erzeugt einen starken Kontrast zwischen den Gefäßen und der umgebenden Schleimhaut. Außerdem lassen sich tiefe Blutgefäße und Blutungsquellen farblich darstellen. „So können wir bei einer akuten Blutung das blutende Gefäß besser identifizieren und die Blutung stoppen“, erklärt Pauw. Wie ein zweites Paar Augen unterstützt ein zuschaltbares KI (Künstliche Intelligenz)-Modul den Untersucher darüber hinaus bei der Erkennung von potenziellen Läsionen wie Polypen und gutartige oder bösartige Geschwülste. Dazu sendet das System während der Spiegelung in Echtzeit 60 Aufnahmen pro Sekunde an einen Rechner, der die Live-Bilder mit einer riesigen Bilddatenbank abgleicht und Merkmale von beispielweise Polypen erkennt.

„Unsere Endoskopie ist schon lange auf hohem technischem Niveau unterwegs. Ich freue mich, dass wir unseren Patienten mit der neuen Technologie eine noch effektivere Vorsorge im Rahmen der Früherkennung von Krebserkrankungen anbieten können“, bewertet Geschäftsführer Jörg Schneider die bisherige Investition. Das sei auch eine ideale Basis für die Versorgung von Tumorpatienten im hauseigenen Darmkrebszentrum. Die aktuelle Anschaffung ist Teil eines Gesamtpakets mit einem Investitionsvolumen von knapp 400.000 Euro mit dem die drei bislang vorhandenen Endoskopieeinheiten sukzessive ausgetauscht werden sollen.


Im Nettetaler Krankenhaus werden jährlich über 4.000 endoskopische Eingriffe durchgeführt, ein Großteil davon ambulant.
Bereits im Jahr 2010 haben sich im Nettetaler Krankenhaus verschiedene Fachabteilungen und Kooperationspartner zum Darmkrebszentrum Nettetal zusammengeschlossen. Hier stehen den Patienten alle wichtigen Ansprechpartner und Spezialisten als Team zur Seite. Das erspart viele Wege und gewährleistet eine optimale Diagnostik sowie die bestmögliche Therapie. Das Leistungsspektrum reicht von der Vorsorge und gastroenterologischen sowie onkologischen Diagnostik über die chirurgische, konservative und interventionelle Therapie bis zur Palliativmedizin und Psychoonkologie.
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