Shoan Vaisi (Foto: Shoan Vaisi)
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Essen. Die Mietpreise in Essen sind im vergangenen Jahr um 8,2 Prozent gestiegen – der zweithöchste Anstieg bundesweit nach Berlin und noch deutlich vor Städten wie München, Düsseldorf oder Köln. Während andere Städte wie Dortmund, durchschnittliche Anteil der Miete am Einkommen bei 29,5% liegt, in die Mieterschutzverordnung aufgenommen wurden, bleibt Essen trotz eines nahezu identischen Anteils außen vor. Die schwarz-grüne Landesregierung schaut tatenlos zu, während sich die Lage für Mieter*innen in Essen weiter zuspitzt.

Shoan Vaisi, Mitglied des Stadtrats von Essen für die Ratsgruppe LICHT Essen, findet klare Worte: “Dass Essen nicht in die Mieterschutzverordnung aufgenommen wurde, ist ein unverzeihliches Versagen der schwarz-grünen Stadtregierung. Trotz drastischer Mietsteigerungen, den zweithöchsten bundesweit, lässt sie Mieterinnen und Mieter im Stich und schützt stattdessen die Profitinteressen der Wohnungswirtschaft. Die Stadt feiert sich für Prestigebauten doch für die Mehrheit der Menschen in Essen tut sie nichts.”

Besonders alarmierend: Der Bestand an geförderten Wohnungen ist mit 17.760 Einheiten auf einem historischen Tiefstand. Bis 2035 droht sich diese Zahl zu halbieren. Während private Investoren auf teuren Wohnungsbau setzen, fehlt es an bezahlbarem Wohnraum.

“Es braucht jetzt eine radikale Kehrtwende in der Wohnungspolitik. Essen muss in die Mieterschutzverordnung aufgenommen werden, und wir brauchen eine verbindliche Quote von mindestens 30 Prozent für sozialen Wohnungsbau. Sonst wird Wohnen für viele unbezahlbar!”, so Vaisi weiter.

Die Ratsgruppe LICHT Essen fordert deshalb die Stadt auf, endlich Druck auf die Landesregierung auszuüben damit die Mietpreisbremse auch für Essen gilt und deutlich mehr zu investieren um die Mietpreissteigerung zu bremsen.

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