
Duisburg. Ferienzeit ist Chill-Modus? Nicht für alle Duisburger Schüler: 30 Jugendliche aus Duisburg-Marxloh und Walsum wagten sich in ein Abenteuer: Das Berufsorientierungs- und Sprachcamp der Niederrheinischen IHK. Dort entdeckten sie ihre Stärken, planten den ersten Umgang mit dem eigenen Gehalt und lernten, wie man mit Selbstbewusstsein auftritt. Statt einfacher Theorie gab es echte Einblicke, praktische Übungen und direkte Tipps von Profis aus der Arbeitswelt.
Wie fühlt sich die echte Arbeitswelt an? Genau das fanden die Jugendlichen im IHK-Camp heraus. Ziel des Programms: Jungen Menschen aus der achten Klasse praxisnahe Einblicke in verschiedene Berufsfelder geben – nicht nur theoretisch, sondern hautnah. Bei der Böge-Textil-Service GmbH & Co. KG warfen die Teilnehmer einen Blick hinter die Kulissen eines Industriebetriebs. Im Camp selbst luden engagierte Unternehmen wie die Collin KG zu spannenden Workshops ein, in denen die Jugendlichen selbst anpackten.
Erstmals Probelauf für Vorstellungsgespräch
Ein ganz neues Erlebnis wartete dieses Jahr im Bereich Bewerbung: Die Schülerinnen und Schüler lernten, wie sie sich in Vorstellungsgesprächen selbstbewusst und authentisch präsentieren. Ein Highlight, das vielen im Gedächtnis blieb.
Werner Schaurte-Küppers, Präsident der Niederrheinischen IHK und Schirmherr des Duisburger Schulmodells, sieht im Camp großes Potenzial: „Hier erleben Unternehmer, was in den Jugendlichen steckt – abseits von Noten und Zeugnissen. Wer mitdenkt, mutig Fragen stellt oder kreative Lösungen findet, bleibt im Gedächtnis. Das Camp hat schon oft zu Praktikumsplätzen oder sogar Ausbildungsstellen geführt.“
Yassine Zerari, Projektverantwortlicher der IHK, betont: „Wir möchten den Jugendlichen echte Begegnungen mit der Arbeitswelt ermöglichen. Dabei geht es nicht nur ums Zuschauen. Die Teilnehmer dürfen sich ausprobieren und sollen mitmachen.“ Ohne Betriebe, die sich beteiligen, wäre das nicht möglich. „Dass uns so viele Unternehmen im Camp unterstützt haben, zeigt, wie wichtig ihnen die Förderung junger Talente ist“, so Zerari. Ein weiterer starker Partner des Projekts: Der Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik der Universität Duisburg-Essen. Mit dem Planspiel „Was kostet das Leben?“ sammelten die 13- bis 15-Jährigen erste Erfahrungen im Umgang mit Geld – und merkten schnell, wie viel Verantwortung finanzielle Unabhängigkeit bedeutet.
Abschluss mit Applaus
Zum großen Finale zeigten die Jugendlichen, was sie in zwei intensiven Wochen gelernt und erarbeitet hatten. Im Städtischen Kinder- und Jugendzentrum Nord präsentierten sie ihre Projektergebnisse vor Publikum – mit dabei: Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft und Oberbürgermeister Sören Link. Der war sichtlich beeindruckt: „Ich finde es richtig stark, was die Jugendlichen hier auf die Beine gestellt haben. Dass sie sich in den Ferien so intensiv mit der eigenen Zukunft beschäftigt haben, ist nicht selbstverständlich. Genau solche jungen Leute brauchen wir in unserer Stadt.“
Das Berufsorientierungs- und Sprachcamp ist längst ein fester Bestandteil des Duisburger Schulmodells. Die Niederrheinische IHK organisiert das Camp und wird dabei von engagierten Partnern unterstützt. Unternehmen aus der Region, sowie pädagogische Fachkräfte der Träger freier Jugendhilfe Jungs e.V. und Mabilda e.V. bringen ihre Expertise ein – insbesondere im Bereich der vielfaltsbewussten Jugendarbeit. So entsteht eine Lernumgebung, in der Jugendliche sich ausprobieren, wachsen und ihre Zukunft aktiv gestalten können.