
Rom/Bistum Münster/Bistum Essen/Erzbistum Köln. Der 69-Jährige Erzbischof aus Chicago, Kardinal Robert Francis Prevost, wird als erster US-Amerikaner die Weltkirche leiten. Er war lange als Missionar in Peru tätig und trägt nun als Papst den Namen Leo XIV.
Der aus den USA stammende Kardinal Robert Francis Prevost ist der neue Papst. Er hat sich für den Namen Leo XIV. entschieden. Die 133 in der Sixtinischen Kapelle versammelten Kardinäle haben ihn am Donnerstagnachmittag im vierten Wahlgang zum Nachfolger von Papst Franziskus gewählt.
Bischof Franz-Josef Overbeck aus dem Bistum Essen hat den neuen Papst als einem Menschen kennengelernt, der von seiner Mitgliedschaft im Augustinerorden sehr geprägt ist und dem „die Armen in dieser Welt sehr am Herzen liegen“. Zudem seien für Papst Leo XIV. die Fragen nach einer gerechten Welt von großer Bedeutung, so der Ruhrbischof, der den neuen Papst schon mehrfach in Rom getroffen hat. Overbeck begrüßt sehr, dass Leo XIV. bereits in seinen ersten öffentlichen Worten nach seiner Wahl betont hat, dass er die Kirche als eine „synodale Kirche auf dem Weg“ verstehe. Hiermit knüpfe der neue Papst an das an, was sein Vorgänger den angestoßen habe und was auch für die Kirche in Deutschland von großer Bedeutung sei, so Overbeck weiter.
Bistum Münster: Bischof em. Dr. Felix Genn kennt Papst Leo XIV. aus der gemeinsamen Arbeit im Dikasterium für die Bischöfe
Am 8. Mai hat das Konklave Kardinal Robert Prevost zum Papst gewählt. Dieser hat den Namen Leo XIV. angenommen. Als dies gestern Abend bekannt gegeben wurde, hat sich auch der emeritierte Bischof des Bistums Münster, Dr. Felix Genn, sehr darüber gefreut. Er erlebte die Bekanntgabe live auf dem Petersplatz in Rom. Bischof em. Dr. Felix Genn kennt den neuen Papst Leo XIV. sehr gut aus der gemeinsamen Arbeit im Dikasterium für die Bischöfe (früher Bischofskongregation) und auch von der Weltsynode im vergangenen Oktober in Rom.
Unmittelbar nach der Bekanntgabe der Entscheidung hat Bischof em. Dr. Felix Genn dem Bistum Münster aus Rom eine Einschätzung zu Papst Leo XIV. gegeben – Bischof em. Dr. Felix Genn: „Das ist natürlich eine echte Überraschung, obwohl ich ihn innerlich immer schon als papabile angesehen habe. Ich habe ihn kennengelernt als Mitglied der Bischofskongregation. Da haben wir auch zeitweise nebeneinander gesessen und waren in den Urteilen weitgehend einig. Und dann wurde er Präfekt, und dann habe ich ihn in einer anderer Rolle erlebt: Zurückhaltend, weise, die Meinungen sammelnd, immer wieder zusammenführend, aber durchaus auch bestimmt. Ich bin einfach froh, denn das ist ein Mann: der kann zusammenführen, auch wenn er ganz bewusst, glaube ich, nicht in die Rolle von Franziskus hineinkommen wollte, weder in der Kleidung, noch in irgendwelchen Gesten und Bitten. Das sollte einmalig bleiben einschließlich des Namens.
Und dass er Leo gewählt hat, ist für mich ein Zeichen dafür, weg von all den Papstnamen des vergangenen Jahrhunderts, zu einem Mann, der die Soziallehre der Kirche hoch geschrieben hat.
Insofern können wir nichts anders als dankbar sein und dem Heiligen Geist für seine Führung danken. Das ist mein Gefühl. Ich bin auch ein gutes Stück überwältigt. Und was mich am meisten berührt hat: Ich glaube, er hat oft geschluckt.“
Erzbistum Köln: Kardinal Woelki mit ersten Eindrücken aus Rom
Habemus Papam! Am 8. Mai 2025 wurde Robert Francis Kardinal Prevost im vierten Wahlgang zum Papst gewählt. Er hat den Namen Leo XIV. angenommen. Kardinal Rainer Maria Woelki als einer der drei deutschen wahlberechtigten Kardinäle freut sich live aus Rom: „Heute Nachmittag haben wir mit Leo XIV. einen neuen Heiligen Vater gewählt– das war ein wirklich bewegendes und auch tiefgehendes Ereignis und Erlebnis. Ich bin wirklich ganz froh und glücklich, dass wir so schnell einen neuen Heiligen Vater gefunden haben. Als wir alle gemeinsam eben mit ihm oben auf dem Balkon waren, habe ich die Freude und Dankbarkeit von Tausenden von Menschen gespürt – und auch die Herzlichkeit, mit der sie unseren neuen Papst begrüßt haben. Wir wollen für ihn beten und ihm all unsere Unterstützung versprechen.“
Mit Aufsteigen des weißen Rauches läutete der Decke Pitter im Kölner Dom 15 Minuten lang, die Glocken der anderen katholischen Kirchen im Erzbistum Köln schlossen sich mit einem Festgeläut an.
Am Tag der Einführung des neuen Papstes werden alle Kirchen beflaggt und die Glocken werden 15 Minuten vor Beginn der Feier in Rom ebenfalls läuten. Im Kölner Dom wird Kardinal Woelki ein festliches Pontifikalamt als Dankgottesdienst anlässlich der Wahl von Leo XIV. feiern und um Gottes Segen für dessen Pontifikat bitten. Das entsprechende Datum wird in Kürze veröffentlicht. Außerdem wird in vielen Kirchen des Erzbistums eine heilige Messe im gleichen Anliegen gefeiert. Informationen dazu entnehmen Sie bitte den Websites der Kirchengemeinden vor Ort.