Duisburg. „Wir wollen die Lösung sein!“ Dieses Motto gab Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes, gestern bei der Eröffnungsfeier des neuen novitas-Verwaltungsgebäudes neben dem Duisburger Hauptbahnhof aus. Bei der gesundheitspolitischen Eröffnungsfeier der novitas bkk ging es neben neuen Arbeitskonzepten vor allem um die Zukunft des Gesundheitswesens. Der novitas-Verwaltungsratsvorsitzende Dr. Harald Obendiek verteidigte die Selbstverwaltung der Krankenkassen gegen immer mehr staatliche Bevormundung und fasste seine Empfehlung an die neue Bundesregierung mit einem Willy-Brandt-Zitat zusammen: „Mehr Demokratie wagen“.
Die novitas ist im November 2024 in das neu gebaute Gebäude (Bauherr: Aurelis, Erbauer: Hochtief) eingezogen. Technisch ist das Gebäude auf dem neuesten Stand. Es ist maximal umweltfreundlich und auf das moderne Konzept des „Activity based Working“ zugeschnitten: Alle Beschäftigten – auch der Vorstandsvorsitzende – buchen ihren Arbeitsplatz mit ca. einer Woche Vorlauf je nach den Aufgaben, die an diesem Arbeitstag im Vordergrund stehen, mal Homeoffice, mal hybrider Besprechungsraum, mal schallgedämpfter Beratungsraum für Gespräche mit Versicherten.
„So flexibel wie dieses Haus sollte unser Gesundheitswesen werden“, empfahl Dr. Dirk Janssen, Vorstand des BKK Landesverbandes NORDWEST, der in den Aussagen des neuen Koalitionsvertrags zur Gesundheitspolitik gute Ansätze erkannte aber vor Fehlsteuerungen warnte: „Bürokratieabbau klingt gut. Aber wenn das bedeutet, dass Krankenkassen keine Krankenhausrechnungen mehr prüfen dürfen, bedeutet das einfach weniger Qualitätssicherung.“
Der novitas-Vorstandsvorsitzende Frank Brüggemann nannte als Paradebeispiel staatlicher Fehlsteuerung die im Koalitionsvertrag vorgesehene Verpflichtung der Krankenkassen, den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes zu übernehmen: „Wenn der Staat uns verbietet, unverzichtbaren Spezialisten die Gehälter zu zahlen, die auf dem Arbeitsmarkt üblich sind, dann müssen wir diese Spezialisten als externe Dienstleister engagieren. Dann steigen unsere Sachkosten mehr, als unsere Personalkosten sinken.“
Für die Erste Bürgermeisterin Edeltraud Klabuhn war das Grundlegende am neuen novitas-Gebäude sein Standort: „Das ist eine bewusste Entscheidung für Duisburg!“ Bürgermeisterin Klabuhn nahm Bezug auf die novitas-Zusammenarbeit mit dem Bunten Kreis Duisburg und würdigte das Selbstverständnis der Krankenkasse als überraschend fürsorglich.
Zur Eröffnungsfeier gehörten eine ausführliche Vorstellung des Hauses durch Jörg Fischer, Leiter des Projekts Neues Verwaltungsgebäude bei der novitas, und Hausbesichtigungen mit novitas-Führungskräften.