Pepe lebt im Duisburger Zoo, ist ein Kugelgürteltier und damit Zootier des Jahres 2025. Er zählt zu den bedrohten Tierarten und wird auf der sogenannten „Roten Liste“ geführt (Foto: Tanja Pickartz / Stadt Duisburg)
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Duisburg. Seit 2016 macht die Kampagne „Zootier des Jahres“ auf bedrohte und wenig bekannte Tierarten aufmerksam. Um den Schutz von Gürteltieren zu fördern, wird der Zoo Duisburg Projekte in Südamerika mit Mitteln aus dem zweckgebundenen Artenschutzeuro unterstützen.

Mit ihrem einzigartigen Knochenpanzer haben sie 60 Millionen Jahre Erdgeschichte überdauert, doch heute kämpfen viele Gürteltierarten um ihr Überleben. Im Rahmen der diesjährigen Kampagne „Zootier des Jahres“ widmen sich die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) gemeinsam mit Zoologischen Gärten sowie weiteren Partnern dem Schutz von Gürteltieren. Am Kaiserberg lebt mit dem Südlichen Kugelgürteltier Pepe ein Vertreter der Art.

„Die Kampagne „Zootier des Jahres“ zeigt eindrucksvoll, welchen Effekt das Engagement von Zoos für den Schutz der biologischen Vielfalt hat. Mit dem Duisburger Artenschutzeuro werden wir unseren Teil hierzu beitragen. Mit ihm schlagen wir generell die Brücke vom Zooerlebnis zu Schutzprojekten verschiedener Tierarten“, verdeutlicht Duisburgs Zoodirektorin Astrid Stewin. Deswegen unterstützt der Zoo Duisburg mit seinem Artenschutzeuro die ZGAP für Gürteltier-Projekte in Höhe von 5.000 Euro.

Gürteltiere: Die Ingenieure im Tierreich

Gürteltiere sind sogenannte Ökosystemingenieure und haben einen sehr großen Einfluss auf ihren gesamten Lebensraum. Durch das Graben unterirdischer Bauten durchlüften Gürteltiere gleichzeitig den Boden. Nutzen sie ihren Unterschlupf nicht mehr, dienen die Bauten als Rückzugsort für nachweislich über 30 verschiedene Tierarten – darunter Ozelots, Flachlandtapire oder Kleine Ameisenbären.

Mensch-Tier-Konflikt: Gürteltiersichere Bienenstöcke als ein Lösungsansatz

Riesengürteltiere werden gejagt und vergiftet: Die bis zu 80 kg schweren Tiere habe eine Schwäche für Bienenlarven und plündern auf der Suche nach Nahrung Bienenstocke. Die Imker können dadurch in wenigen Wochen ihre Existenzgrundlage verlieren und jagen deswegen die Gürteltiere. Bienenstöcke, welche die Tiere nicht knacken können, könnten den Mensch-Tier-Konflikt entschärfen. Parallel sollen Lebensräume der Gürteltiere geschützt, die Wilderei eingedämmt und die Bevölkerung im Rahmen von Bildungsprojekten sensibilisiert werden. Dabei konzentrieren sich die Projekte zum Schutz von Gürteltieren auf Regionen in Brasilien sowie Kolumbien.

Haare, Federn, Schuppen: Über das Zootier des Jahres

Seit 2016 macht die Kampagne auf bedrohte Tierarten aufmerksam, die meist nur wenig Aufmerksamkeit erfahren. In jedem Jahr wird durch die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) eine neue Tierart als „Zootier des Jahres“ ausgewählt. Dabei wechseln sich Tiere mit Fell, Federn oder Schuppen ab – also Säugetiere, Vögel und Reptilien bzw. Fische. Das sorgt dafür, dass verschiedene Tiergruppen in den Fokus rücken. Mit der Kampagne „Zootier des Jahres“ sind beispielsweise Schutzmaßnahmen für Große Soldatenaras in Ecuador, Tigergeckos in Vietnam sowie Java-Leoparden in Indonesien umgesetzt worden. Dabei gilt: Die Schutzmaßnahmen werden von der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz koordiniert, durch Zoologische Gärtner wie Partner unterstützt und über das jeweilige Kampagnenjahr hinaus fortgesetzt.

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